Richtige Fahrtechnik beim North NEO 2015 ?

[Atlanticano]

Hallo liebe Ko-Kite-Enthusiasten,

Seit 3 Jahren fahre ich (80kg) ausschließlich North Rebels (8/11/14) und
seit 2 Jahren auch nur noch strapless Directionals, ausschließlich an der Ostsee.
Bin absolut begeistert von dieser Art zu kiten, habe aber noch viel zu lernen

Eigentlich bin/war ich immer mit den Rebels sehr zufrieden. Jedoch durch
viele persönliche Empfehlungen und die hervoragende Beurteilung in der
Fachpresse habe ich meine Range kürzlich gegen 2015er NEOs (7/9/12) getauscht.
Die Kraft der Marketings, was soll ich sagen

Und bin maßlos enttäuscht. Besonders in den Jibe/Frontturns kann ich
keinerlei Druck/Kraft entfaltern. Egal wie ich den Schirm fliege oder über
Pigtail und Backlines den Kite trimme, es gibt keine signifikante Änderung.
Mir ist bewußt das genau dies eine der Stärke des NEOS für große
und mittlere Wellen ist, aber mit so wenig Power habe ich nicht gerechnet.
Sauber gecarvte und durchgeglitten Turns, sowie saubere Radien bei
Kabbelbedingungen oder kleiner Welle bekomme ich einfach nicht hin.
Ich habe dies auch bereits mit meinem F-One Signature 6.0 und dem
North Nugget bei unterschiedlichen Bedingungen sowohl mit dem 12er, als
auch 9er versucht. Beide verhalten sich diesbezüglich aber ähnlich.
Auch fühlt sich der Schirm sehr schnell überpowert an. Die fahrbare
Windrange scheint viel begrenzter als beim Rebel. Das Bargefühl viel
unausgeglichener, entweder gar keinen Druck, oder zuviel.
Zum Teil sogar ruppig.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir Fahr-Tipps geben?
Hat villeicht sogar eine ähnliche »Leidensgeschichte«, oder hat zumindest
den direkten Vergleich zwischen den beiden North-Modellen.
Vielleicht bin ich auch nur etwas ungeduldig, unflexibel meinen Fahrstil
anzupassen oder technisch einfach zu schlecht.
Auf jeden Fall wollte ich mir nochmals ein wenig Fremd-Erfahrung einholen
bevor ich wieder, ganz spießig und (kosten-) aufwendig, zum Rebel zurückkehre.

Bin dankbar für empathischen Input.

Best, A

[damien]

Also beim 9er Neo kann ich das nicht nachvollziehen. Der ist in der Welle der Oberhammer, bin ihn gerade in Portugal nur geflogen. Wind so ab 16 Knoten und ich wiege auch 80kg.
Bei wenig Wind um die 13 Knoten gebe ich dir Recht, deswegen bin in der Größe 12 vom Neo auf den Dice umgestiegen. Der 12er Dice 2015 erzeugt find ich viel mehr Grundzug besonders in den Loops im unterem Windbereich.
Auch sehr gut funktioniert der 15er Juice in Kombination mit dem Nugget, da war ich echt überrascht.
Probier mal die jibe mit einem downloop, das geht super mit dem Neo.

[Smolo]

Auch fühlt sich der Schirm sehr schnell überpowert an. Die fahrbare
Windrange scheint viel begrenzter als beim Rebel. Das Bargefühl viel
unausgeglichener, entweder gar keinen Druck, oder zuviel.
Zum Teil sogar ruppig.

Genau das ist das Verhalten dieser Kites das wird sich auch nicht mit ein paar Tricks ändern.

Wir hatten auch zwecks Preis und Empfehlung als Einsteiger Kite statt den gewohnten Rebels auf einen 7er und 9er Neo 2013 Modell gesetzt ohne Test. Nach dem wir mit allen anderen North Kites super klargekommen sind dachten wir uns nichts dabei.

Die Kites sind an sich sehr gut und haben mir persönlich auch extrem viel Spaß gemacht nur leider hat es meine Freundin die seit 3 Jahren gekitet hat im Ägypten Urlaub in 6 Tagen nicht geschafft auch nur im Ansatz Höhe zu laufen. Ihr könnt euch nicht vorstellen was das für Drama war.

Sie ist noch im gleichen Urlaub auf andere Kite-Marken / Modelle umgestiegen und dann lief es alles ohne Problem bei Ihr. Problem waren genau die von dir angesprochenen Punkte. Zum Schluss sind wir auf Rebel und Speed umgestiegen und sind damit ganz gut unterwegs.

Soll heißen die Neos sind super Fun-Kites, extrem Agil und haben in nem relativ engem Band viel Power aber für gemütliches Cruisen würde ich lieber nen anderen Kite empfehlen.

[Matwin22]

2014 erfolgte eine Break und ein völlig neuer Schirm wurde unter dem Namen Neo auf den Markt geworfen. Ohne Frage mit teilweise super Eigenschaften für die Welle. Wenn ich den Neo 2014 sowie 2015 benutzte, beschleicht mich oft das Gefühl dass, der Kite nicht richtig ausentwickelt wurde.

Wh. muss man noch 2 Jahre warten bis das ein rundum geiler Kite wird und man nicht Betatester ist.

[Antilaerm]

Moin,

ich fliege auch 7, 9 und 12. Auch 2015. Finde schon, dass das Geschriebene von North ganz gut passt. Gehen tatsächlich relativ früh los, oben rum wirds´s dann zuppelig aber fahrbar. Wiege 88 kg und benutze Nugget, RRD Balena und RRD C.O.T.A.N strapless damit, habe keine Probleme beim Halsen. Einmal ordentlich reißen, schmock den Schirm fast horizontal einmal rüber auf die andere Seite im Windfenster und weiter im Text. Das geht um so schneller, je kleiner der Schirm, klar. Zieht auch mehr als genug, kann mich nicht beschweren.

Höhelaufen ist verglichen mit meinem 10er EVO aus 2015 fühlbar "schlechter", wird aber durch die Directionals genügend ausgeglichen. Dafür schwebt der EVO deutlich schlechter, bzw. kippt viel schneller nach hinten über wenn ihm der Wind fehlt. NEO: In der Wave-Einstellung am Schirm ist das Am-Wind-Verhalten auch etwas schlechter als im Freeride-Setup, leider - beides zusammen wäre natürlich schöner, also Höhelaufen und Driften.

Ich für mich sehe jetzt keine Veranlassung zu wechseln, ich kann normal cruisen aber auch den Schirm beim Wellenabreiten "vergessen".

@Atlanticano: Wo denn Ostsee? Können uns ja mal treffen, fahre oft Heidkate und so.

Grüße,
Tom

[Atlanticano]

Hej,

Danke für die Kommentare.
Waren hilfreich. Und empathisch

Gut zu wissen dass nicht alle meine Fahrprobleme nur auf »unsachgemäße« Bedienung des Sortgeräts zurück zu führen sind
Habe mich aber dann heute doch spontan entschieden den Deal rückgängig zu machen und habe die Neos größenidentisch gegen neue Rebels 2015/2016, getauscht. Das Wochenende bringt Wind und das Leben ist dann einfach zu kurz für spaßfreie Kitetage Außerdem hat mir mein Händler hier einen fairen Deal gemacht. Danke, Gerrit!

Antilarm:
Gerne, leider wohne Ich am WE in Malmö und kite fast auschließlich an der Südwestküste von Schweden, manchmal auch Südost. An der deutschen Ost- und Nordsee bin ich im Moment nicht mehr. Wind ist hier tendenziell ein Hauch schwächer, aber dafür geht jede Windrichtung in max 20 Km Entfernung. Wasser und Strände sind traumhaft. Und nie überlaufen. Kann ich nur empfehlen. Vielleicht sieht man sich mal hier im Norden. September bis Anfang Dezember sind für mich hier die besten (Wind-) Monate

LG, A.

[Antilaerm]

Cool, ein Traum so leere Spots. Fahre am 17. September nach Stockholm zu U2, vielleicht geht da was.

Viel Spaß mit den neuen Schirmen.

Grüße,
Tom

[Schonkiternochsurfer]

Zitat von Atlanticano

Seit 3 Jahren fahre ich (80kg) ausschließlich North Rebels (8/11/14) und
seit 2 Jahren auch nur noch strapless Directionals, ausschließlich an der Ostsee.
Bin absolut begeistert von dieser Art zu kiten, habe aber noch viel zu lernen

Der letzte Satz ist es!
Aber von vorn. Hier fragen oft TT Fahrer nach der richtigen Kiterange. 95kg Kitern wird dann empfohlen 14/10/8 oder 12/9/7 - reicht ja am Meer.
Was haben wir jetzt in der Empfehlung: 7,8,9,10,12 und 14. Absolut hilfreich. Fragt ein 80 kg Kiter, kommen die gleichen Antworten.
In der Praxis sehe ich die meisten 95kg Leute mit 14/10/8 und die 80 kg Leute mit 12/9/7.
Fürs Waveboard braucht man eigentlich keinen Freeride Kite mit hohem Grundzug.
Aber ich sehe oft Kiter aufs Waveboard umsteigen und die fahren mit dem Waveboard genau so weiter, wie mit dem TT über die Kante, statt über die Finnen.
Wie es bei dir ist, weiss ich nicht. Da du aber am Meer nicht 12/9/7 abgestuft und einen Freeridekite mit hohem Grundzug hast, bist du auf Kiten mit ordentlich Druck im Schirm eingefahren und machst das warscheinlich auch mit dem Waveboard so weiter.
Dabei nehmen Waveboardfahrer, die es können, eher kleinere Kites , als bei gleichen Bedingungen mit TT und Drehverhalten und Mitschweben und "tot stellen" ist ihnen viel wichtiger, als massiver Zug vom Kite.
Denke mal darüber nach. Ich glaube nicht, dass du mit den Rebels im Wavebereich gut voran kommst. Ja, und es ist doppelt schwer los zu lassen, wenn man sich was falsches antrainiert hat und glaubt, es wäre das Richtige.