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Alt 10.07.2011, 10:48   #1
mangiari
es geht aufwärts!
 
Registriert seit: 03/2010
Ort: München
Beiträge: 9.399
Standard Wie als Quereinsteiger an die Leinengebundenheit gewöhnen??

So, nach vier Wochen Forums-Abstinenz, gleich 'ne Frage, die ich mal wieder nicht unter 20 Zeilen formuliert bekomme:

Der ein oder andere hat's mitbekommen, bin früher viel Snowboard-Freestyle gefahren und habe da durchaus vergleichbare Flugweiten absolviert, wie das beim Kitesurfen (auch bei Profis) üblich ist. Allerdings ist das Fliegen komplett anders, weil man ja schwerelos ist, nirgends festgebunden ist oder sich festhalten kann. Grabs fühlen sich z.B. ganz anders an, weil man nicht gegen die Schwerkraft arbeiten muss.

Über Jahrzehnte hab ich einen Instinkt entwickelt, der mir auch in Rotationen sagt wann der Körperschwerpunkt in der Luft passt und ich das Ding landen werde. Genauso auch eine Gabe durch Verlagerung der Drehachse auch Sprünge über Kopf sicher wieder runter auf's Brett zu bringen.

Und ebenso hat sich in Fällen in denen der Schwerpunkt nicht mehr neutral zu bringen scheint, eine Panikauslösung (mit wildem Gezappel) und Schutzfunktion etabliert, z.B. dass ich die Kante anhebe um eben nur auf der Landung rauszurutschen und nicht zu verkanten, was über Rotation zu viel härteren Einschlägen und Verletzungsgefahr führt.

Jetzt ist das beim Kiten und Wakeboarden ja alles ganz anders. Einen Superman mit brutaler Vorlage wie ihn ja z.B. ein Raley darstellt, kann man beim Snowboarden eigentlich nur durch weiterdrehen in einen Frontflip landen. Das kann ich sogar (mit Snowboard), aber das umgekehrte, also in eine waagrechte Flugposition zu gelangen und dann wieder in eine neutrale durch heranziehen der Bar ist mir irgendwie unmöglich. Ich kämpfe gegen Reflexe die Jahrzehnte lang manifestiert wurden. Dabei finde ich den Raley gar nicht besonders toll, kann ich gut drauf verzichten, aber es gibt ja 'ne Menge schöner Grabs, wie z.B. Crail oder Nuclear Glide, die ich sehr stylisch finde, die aber für die richtige Optik eine extreme Lageveränderung aus der Neutralen benötigen.

Ich fahr mitlerweile sehr sicher rum, kann bei klassischen Dangle-Sprüngen 'ne ziemliche Höhe erreichen und lande auch schon die ein oder andere hohe gegrabte Backroll. Nur leider schaffe ich es nicht mit dem oben beschriebenen Problem vorran zu kommen.

Ich hab schon bevor ich richtig zu Kiten begonnen habe an der Wakeboard-Anlage Raleys probiert, weil mir das reine Gecruise und das Obst schnell zu langweilig wurde. Absprung war nie das Ding. Hab sofort krass abgehoben und die Beine rauf bekommen. Nur runter hab ich mich nie getraut. Blockade. Raley -> super Absprung -> fette Höhe -> Instinkt schreit auf -> fette Panik -> Kopf einziehen und einbomben.

Und es wird irgendwie eher schlimmer als besser, weil ja so völlig zerbombte Einschläge nicht durch positives Feedback den Zappel und Panik-Instinkt umprogrammieren können.

Nu die Frage: Wer hat ein ähnliches Problem, durch Quereinstieg und hatte vielleicht ein Schlüsselerlebnis das weiter geholfen hat? Oder was haben die anderen so für Ideen? Eigentlich sollte man das ganze ja durch gezielte Desensibilisierung in den Griff bekommen können. Nur wie? Desensibilisierung geht ja nur durch kleine steigernde Schritte, mit ständigem positiven Feedback. Aber jedes mal wenn ich versucht habe einen Sprung "ein bisschen" zur Seite oder nach hinten zu schwingen, ist eine katastrophale Bruch- oder zumindest nur noch Geradeso-Landung dabei raus gekommen.

Äh ihr seht schon, hier ist gerade KEIN Wind
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2011, 22:05   #2
Scenic
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Beiträge: 536
Standard

Ich würd sagen einfach Kopf ausschalten.

Das hilft wirklich. Habe eine Woche Praktikum in der Surfschule gemacht in SPO. Müsstest du gesehen haben wenn du jetzt da warst^^

Ich will schon lange endlich Kiteloops üben, aber ich habe derbe Schiss Vorallem weil ich mir vor 3 Monaten das Knie zerschossen habe und alle in der Surfschule meinten zu mir: Einfach Kopf ausschalten!!!

Und es hat geklappt. Bin am gleichen Abend raus und bin gesprungen und dachte mir: Kopf aus und ziehste einfach durch!!!

Ergebniss -> Mega Abflug mit derbem Einschlag und Trommelfell war bissl angeschlagen War 3 Tage leicht Taub auf einem Ohr und hatte Ständig das Gefühl Wasser im Ohr zu haben. Tat zwar derbe weh, aber hatte ein fettes Grinsen im Gesicht

Also wie du siehst, es geht Einfach Kopf AUSSCHALTEN und MACHEN
Scenic ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2011, 00:51   #3
mangiari
es geht aufwärts!
 
Registriert seit: 03/2010
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Beiträge: 9.399
Standard

Hm, diese Kopf ausschalten und machen Ansätze hab ich schon das ein oder andere mal durchgezogen aber dabei sind immer derbe Crashs entstanden, meist mit Verletzungsfolge. Wenn der Kopf sagt "Alter das klappt so nicht", ist es meist kein Fehler dem Glaube zu schenken.
Ist ja auch leider nicht so, dass es danach besser wäre und man dann das ganze überwunden hätte. Im Gegenteil. Die fetten Absprünge beim Raley an der Anlage z.B. die am Anfang gut klappten, die ich aber nie gestanden habe, mit richtig weiter Airtime, trau ich mich mitlerweile nicht mehr so. Das Auslösen bleibt dann im Ansatz stecken...

Langjährig geschulte Reflexe lassen sich nicht so einfach ausschalten, die sind ja gerade nicht Kopfsache, sondern eben Reflexe. Drum bekommt man ja auch geraten man solle für die ersten Kiteloops die vordere Hand auf alle Fälle mit zur hinteren Hand ans Ende der Bar packen, weil man sonst auf jeden Fall den Loop unterbrechen würde, so wie man es halt lang, lang, lang gelernt hat. Fliegt der Kite nach unten, steuert man ihn automatisch hoch, damit er nicht ins Wasser fällt.

Mit dem Trommelfell hab ich auch derbe Schiss und hab mir deshalb an meinen Helm Ohrpads gemacht. Samstag in SPO hab ich den Helm nicht getragen, wozu dachte ich, ist ja außer Sand nichts vorhanden, woran soll ich mir da den Kopf stoßen. Prompt hat's mich ein zwei mal recht unsanft auf's Ohr geklatscht bei Einschlägen und jedesmal dieses ungute Gefühl dass da ein wertvolles Organ recht sinnlos in Gefahr gebracht wird. Sinnlos nicht, weil es das Risiko nicht wert wäre, sinnlos, weil es so einfach zu schützen ist, ohne jegliche Beeinträchtigung des Spaßes an der Sache.

Vorsichtig fahren macht keinen Spaß. Aber Ohrpads tragen ist total egal. Im Gegenteil jedes mal wenn ich mit dem Helm auf die Seite klatsch denk ich mir "scheiss drauf, kann ja nix passieren, nächstes mal probierst es mal etwa radikaler".

Hoffe Du bist wieder fitt was die Knie und Dein Ohr angeht. Was sicher helfen würde wäre mehr gleichgesinnte. Bin halt doch oft alleine unterwegs und die meisten sind halt mehr so am rumcruisen oder wenn überhaupt nur mal hohe Sprünge machen. Was Stilfragen bei Grabs angeht, ist nicht so jedermanns Sache, musste ich feststellen
Ich meine ich wehre mich ja auch gegen gewisse Stil-Paradigmen, z.B. dass man mit Boots nur Wakestyle fahren darf, aber mei ich wurde halt mit meinem Stilempfinden beim Snowboarden geprägt. Und ich mach einfach gerne das was Spaß macht unabhängig vom Schuhwerk.

Schade dass ich sobald nicht wieder in den Norden kommen werde, dieses Jahr sind eigentlich schon alle Urlaube verplant.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2011, 06:40   #4
Hoschi_Blume
Benutzer
 
Registriert seit: 08/2002
Ort: Bad Oldesloe
Beiträge: 427
Standard

Moin,

das ist echt schwer solche antrainierten Automatismen wieder loszuwerden.
Was Du vielleicht mal probieren könntest ist eine Bar aufzuhängen und mit einem Trampolin etwas zu übern. Damit kannst in Kurzer Zeit viele Wiederholungen durchführen.
Falls das funktioniert wird noch ein anderes Problem auf Dich zukommen. Wenn Du wieder auf dem Snowboard bist wirst Du wohl dort genau das Falsche machen und Dich hinpacken.

Hoschi Blume
Hoschi_Blume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2011, 07:23   #5
mangiari
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Registriert seit: 03/2010
Ort: München
Beiträge: 9.399
Standard

Das mit dem Trampolin hab ich mir auch schon überlegt. Da könnte man das schön vorsichtig schrittchenweise aufbauen. Ich glaub an einer der Wakeanlagen stand so ein Ding, sogar mit installierter Bar herum. Mal sehen ob ich mich da traue aus der neutralen zu gehen, und mich mit der Bar wieder rein zu ziehen. Klingt bissl fies so auf Anhieb und ist nicht so, dass ich nicht auf dem Trampolin auch schon sehr kräftige Reflexe ausgeprägt hätte.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2011, 09:14   #6
Jafaf
Beschmutzer
 
Registriert seit: 02/2007
Beiträge: 821
Standard

Bin auch ca 7-8 Jahre intensivst am Berg gewesen, und jetzt eigentlich nur noch auf dem Wasser und hatte keine Probleme. Die Bewegungen sind doch sehr ähnlich, bei Backflips oder switch 5ern aufm Kicker muss man die Beine ja auch wieder vor bekommen

Und kleine Raileys haben wir schon am Schlepplift gemacht
Jafaf ist offline   Mit Zitat antworten
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