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29.09.2020, 07:02 | #1 |
Urlaubskiter :D
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Leinenlänge und Y bzw. V Split - Theoriecraft am Morgen!
Guten Morgen und habe die Ehre,
aus aktuellem Anlass versuche ich das Thema nochmal aufzurollen, da es mir vorkommt, als wäre der Y Split in vielen Fällen nur Blasphemie. Ausgangssituation: Duotone Click Bar 24m Lines (Y-Split auf Duotone Norm, 6m über Adjuster) + Duotone Juice 2020 15m. vs Duotone Click Bar 24m Lines (V Split am Adjuster, Y Split rausgenommen) + Duotone Juice 2020 15m. Vorweg 1: Die Theorie geht um einen hoch gestreckten Leichtwind-Kite (vergleichbar mit high Performern wie Rebel, XR, Raptor etc). Ich denke bei low bis medium AR Kites kann sich die Y Rausnahme deutlich krasser auswirken. Vorweg 2: Wir reden über SFS Bars mit gleich langen Leinen! KEINE Core Bars mit SSFS oder alte DFS Bars. Was passiert im 2. Fall? (Theorien) 1. Es passiert gar nichts. Warum? Weil man neben Leinenlänge und Y Split auch noch die Streckung des Kites bedenken muss. Bei einem stark gestreckten Kite wie einem Juice und (wenn man die 6m Y Split rausrechnet) hätte man ein 18m V (da 6m Y drunter) vs 24m V als Spreizung für die Kappe. Angenommen (hab es nicht gemessen) die Anknüpfpunkte des Juice für die Powerlines wären 4m außeinander (nicht nachgemessen, kann ich mal tun), wären die Basiswinkel (Innenwinkel am Kite) bei dem 18m V rund 83,6 Grad und bei den 24m 85,2 Grad. Das bedeutet im Klartext, wenn ich das Y bei der Clickbar rausnehme, ziehe ich mit ca 1,6 Grad die Kappe (pro Seite!) weiter auseinander und Spreize sie damit. Theorieannahme: Bei einem großen und hoch gespreizten Kite wie dem Juice merkt man das nicht! Anders schaut es bei kleinen Wakestylekites/Freetsylekites aus, die man mit 18m Leinenlängen (bei Y auf 6m fährt). Da "kann" es deutlich mehr reinknallen, da dierse Kites nicht so stark gestreckt sind und sich der Basiswinkel stärker ändert. Unterstützt wird diese Theorie davon, dass ich einen 14ner Spark testweise mit einer 22m Cabrinha V Bar und der 24m GA X6 Bar geflogen bin und keinen! Unterschied feststellen konnte! (die unterschiedlichen Leinenlängen reduzieren aber den Basiswinkel auch wieder, 85,22 Grad vs 86,1 Grad bei 3m Abstand Anknüpfpunkte Powerlines) 2. Das Lowend des Juice nimmt zu, das Highend sinkt. Der Depowerumfang sinkt. Er dreht langsamer. Warum? Durch die einfache Theorie, dass heutige Kites extrem "fine-getunt" sind und man die summierten 3,2 Grad (2x 1,6 Grad siehe oben) deutlich merkt. Mehr Streckung bedeutet Wingtips weiter nach außen d.h. langsameres drehen, mehr Windfang, etc. 3. Das Lowend des Juice nimmt ab, das Highend steigt. Warum? Durch die merkbare Spreizung wird auch das Profil flacher und er fängt weniger Wind. Warum das so sein kann, weiß ich leider nicht (ist nur eine Theorie). Die Wingtips klappen weniger stark ein und fangen weniger Wind im Delta Profil. Logischerweise steigt dadurch das Highend des Juice um 1-2 Knoten (um soviel wie das Lowend sinken würde). 4. Es passiert irgendetwas unvorhergesehenes ala der Grundzug nimmt höllisch zu, er released nicht mehr drucklos, die Lenkimpulse sind extrem verzögert, etc. Welche Theorie würdet ihr unterstützen, was denkt ihr? Ist die Y Rausnahme merkbar bei High AR Kites oder nur bei engen low AR Teilen? Oder kommt es doch eher auf die Leinenlänge an? Wenn ich quasi den Juice an 20m Leinen mit V fliege ist es "nahezu" identisch mit 24m Lines mit Y auf 6m (also 18m V)? Dann spielt aber die Leinenlänge beim Windfang eine Rolle... Was könnte sonst noch passieren? Ich danke euch für eure Meinung bei der Theorie-Diskussion am frühen Morgen! Beste Grüße Markus |
29.09.2020, 09:28 | #2 |
Benutzer
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Beiträge: 5.311
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5. Das komische Ding für den Y-Split ist nur dafür da, dass die Leute was zum spielen haben.
Das Ur-Y damals mit 15m, das hat unter Umständen noch einen Unterschied gemacht. Aber selbst das war minimal und die Leute haben schon immer das Gegenteil behauptet. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, was die Leute sich alles für wunderliche Eigenschaften bei Kitebars herbei dichten. Das ist ne Stange mit Tüddelbändern dran. |
29.09.2020, 11:04 | #3 |
Benutzer
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Beiträge: 1.704
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Dieses Thema wurde ja schon mehrfach und auch in epischer Breite diskutiert.
Meine Meinung und Erfahrung ist: Es macht keinen relevanten Unterschied, ob man einen Kite mit Y oder V fährt. Man kann sich zwar alles mögliche einbilden oder zusammen-theoretisieren, aber in der Praxis werden die allermeisten Piloten keinen Unterschied spüren. Man müsste dazu mal eine Blindstudie durchführen Leider beim Kiten schwierig möglich Ich fliege alle meine 6 Kites (Core / Naish / Flysurfer) mit der Cabrinha- oder Kauper-Bar. Fliegen alle 1a! Der einzige valide Grund für die Verstellbarkeit der Duotone-Bar (Y oder V) ist, dass sie für dieses Gimmick 300 EUR zusätzlich verlangen können. |
29.09.2020, 13:29 | #4 |
Benutzer
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Ort: Darß / Bodden
Beiträge: 2.460
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Mal aus der Praxis:
Der Juice ist ein "aufgeblasener" Dice. Den 12er Dice 2018 fliege ich seit 2017 mit exakt der Clickbar und habe mehrfach hin- und her probiert. Ergebnis: 3. Das Lowend nimmt zu, das Highend ab. |
29.09.2020, 15:12 | #5 |
Benutzer
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Beiträge: 223
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Ich hab' mal ausprobiert, meinen Core XR2 in 11qm mit einem V zu fliegen. Der Kite war damit praktisch unbrauchbar. Er hatte keine Power und hat nur verzögert auf Lenkbefehle reagiert. Ich habe vorher genau die gleichen Rechnungen wie der TE gemacht und konnte kaum glauben, dass diese paar Grad so eine Auswirkung haben.
An was man auch noch denken muss: durch die unterschiedlichen Winkel verändert sich der Weg von der Bar zum Kite unterschiedlich (Pythagoras). Das ist bei den gegebenen Geometrien im Bereich 2-3cm und damit in der Größenordung um den Leinen schrumpfen über die Zeit. Viele merken das gar nicht, außer vielleicht bei den Waageleinen bei Matten. Auch das sollte also nicht den Unterschied machen. Ich habe dann mal die Leinen nachgemessen und musste feststellen, dass bei der frisch gekauften, gebrauchten V-Bar die Flugleinen 20cm kürzer waren als die Steuerleinen. Ich würde schon glauben, dass das einen merklichen Unterschied macht. Ich habe das korrigiert, bin aber meinen XR noch nicht damit geflogen. Was ich damit sagen will: manchmal liegen die Gründe woanders als man denkt. Ansonsten stimme ich mit Jan überein: eine Bar ist im Wesentlichen ein Stock mit Schnüren dran. |
29.09.2020, 15:49 | #6 |
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Hier geht Pat Goodman etwas auf das Thema ein:
https://youtu.be/18ISe4gZ1h0?t=1940 Sinngemaess paraphrasiert: -V macht den Kite direkter, weniger Verzoegerung beim Steuern -Y macht den Drehradius tellernder, sofern die Waage darauf abgestimmt ist -Y an Kite der fuer V designed ist zieht durch andere Winkel die Tips etwas ein -> Kite dreht schneller, weniger projizierte Flaeche Sidenote: Y -> komplexeres Safetysystem, anfaelliger Das deckt sich auch komplett mit meinen eigenen Experimenten. |
30.09.2020, 07:40 | #7 |
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Hammergeile und informative Antworten...Tüdelbänder...Gimmik....👍
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30.09.2020, 09:18 | #8 |
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Yeah! Genau das, was das Thema verdient
Der Punkt von mabuse ist übrigens höchst relevant: An den meisten Bars sind die Leinen durch Schrumpfung ohnehin so ungleich lang, dass dies alle V- oder Y-Auswirkungen bei weitem überkompensieren dürfte. Mich würde wirklich mal interessieren, wieviel % aller Kiter regelmäßig ihre Leinenlängen prüfen und korrigieren. Schätze, das sind unter 10 %. |
30.09.2020, 09:34 | #9 | |
Urlaubskiter :D
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Zitat:
Am Anfang habe ich es oft auf den Kite geschoben bis ich es dann wirklich mal nachgemessen habe und echt erstaunt war o.O Core hat hat glaube ich das Y bei 4,65m über Adjuster, also noch weiter unten als bei Duotone & GA. |
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30.09.2020, 11:15 | #10 | |
Benutzer
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Beiträge: 5.311
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Zitat:
Ich stell mir meine Bar so ein, dass der Kite vernünftig fliegt. Wenns nicht passt, reguliere ich über die Anknüpfknoten oder Adjuster nach. Ok, für Anfänger ist es ein Problem (und ja bei 20cm wirds dann auch eng ) |
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