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Kitesurfen Achtung: Bitte Vorgaben beachten!

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Alt 11.10.2022, 06:13   #1
Alexomator
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Registriert seit: 01/2020
Beiträge: 626
Standard Weißwasser & Höhe laufen - Tipps?

Moin Zusammen,

hier eine Frage an die erfahrenen Leute die auch mal an richtigen Wellenspots unterwegs sind. Ich hatte an den letzten zwei Spots ein Problem durch den Shore-break zu kommen (2-4m Swell). Der Wind kam jeweils on-shore, an beiden Orten so, dass eine meiner Tackrouten exakt 90° zur Wellenlaufrichtung lag.

Was ich an Höhe auf dem Gegentack gutmachen konnte habe ich in die andere Richtung durch das Weißwasser und die laufenden Walzen wieder verloren.
Den Großteil der Zeit bin ich im knie- bis knöcheltiefen Wasser unterwegs. Auch wenn das 20m draussen war, mit Sicherheit ein paar Sprünge zu ziehen war nicht drin, ohne die Angst auf dem Sand zu landen.

9/10 Wellen konnte ich überspringen, aber bei der 10ten war es meist so, dass das Weißwasser mich downwind gezogen hat. Mir fehlte da entweder der Druck im Kite oder der Speed um über diese eine Walze zu kommen.

Gibt es hier einen Trick oder eine Vorgehensweise um in solch einer Situation weiter raus zu kommen? Muss man da einfach ausdauernder sein? Penetranter und genauer timen wann man wendet um nicht von einer Walze getragen zu werden?
Es ist nicht so, dass die Sessions schlecht waren, aber nach der Erfahrung denke ich, kann ich da sicherlich noch mehr rausholen.
Alexomator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2022, 08:07   #2
ShortSqueeze
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Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 6.496
Standard

im Weisswasser selbst hast du keinen Grip, da kannst du nicht Höhe laufen.
Es ist sogar besser es gar nicht zu probieren sondern durchs Weisswasser so schnell wie möglich durch, Speed aufbauen, dort wo du noch Grip hast halt voll ankanten und Höhe aufbauen.
Versuchst du im Weisswasser die Kante zu setzen wirst du nur langsam und verlierst entsprechend noch mehr Höhe weil es dich Richtung Strand spült.

Wunder kann man nicht erwarten, wenn du eine ungünstige Kombination Wellen/zu kleiner Kite/zu kleines Brett hast, dann geht es eben physikalisch nicht, voll auflandig ist immer schwierig bei viel Welle.
ShortSqueeze ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2022, 08:20   #3
sixty6
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Registriert seit: 11/2014
Beiträge: 3.171
Standard

... ja, es gibt ein Patentrezept.
Das Problem bei auflandigen, hohen Wellen mit gleichzeitig schwächerem Wind ist, dass man ja immer gegen den Kite und vom Wind weg gedrückt wird. Damit verringert sich die Leinenspannung und dann hat man noch weniger Dampf um die Welle zu queren und endet im Zweifelsfall dann im Weißwasser mit der fatalen Folge, dass man die LeinenSpannung uU komplett verliert und dann der Kite abschmiert und in die Waschaschine fällt...
Man muss wie folgt vorgehen: Erstmal nicht! versuchen, maximal Höhe zu laufen. Je höher und kritischer die Onshore-Bedingungen sind, desto paralleler fährt man erstmal und baut möglichst viel Speed auf. Jetzt hat man den nötigen Schwung. Wenn man kurz vor der Welle ist, zieht man mit dem vorhandenen Schwung einen maximalen Turn nach Luv und zieht in dem Moment wo die Welle unter einem bricht die Bar voll an (Kite steht ziemlich im Zenit) und zieht die Beine an. So kommt man über erstaunlich hohe Schaumwalzen.
Der zweite Trick ist, wenn der Wind nicht reicht und die Schaumwalze zu hoch ist - abdrehen! Sich die Welle brechen lassen, und dann wenn sie in sich zusammengefallen ist erneut zurück und dann kann man sie leicht queren. "Katz und Maus" spielen anstatt mit der brechstange dagegen zu halten!. Irgendwann öffnet sich dann eine Lücke...
Zudem ist es ratsam die Wellen zu beobachten. Ich gehe immer dann raus, wenn die höchsten gerade brechen. Die meisten machen den Fehler dann zu starten wenn alles flach ist... bis man dann aber die Line of fire erreicht, ist die Situation idR dann genau umgekehrt.
Btw - Du wirst es vermutlich kaum glauben, aber mein Lieblingskite in der hoher Onshore-Welle ist ein 6er/9er Speed5. Speziell der 6/9er ist da ein Träumchen. Die laufen ja bei weitem mehr Höhe als ein Wave-Tube. Damit kommt man definitiv deutlich leichter durch den Shorbreak und der Kite ist so agil und driftet schön, dass man in der Welle einiges damit machen kann... 6er und 8er Soul dürften da ähnlich sein. Try it once!


Geändert von sixty6 (11.10.2022 um 08:48 Uhr)
sixty6 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2022, 09:14   #4
Jan:)!
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Registriert seit: 09/2002
Beiträge: 5.312
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Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
9/10 Wellen konnte ich überspringen, aber bei der 10ten war es meist so, dass das Weißwasser mich downwind gezogen hat.
Wenn du das "überspringen" wörtlich meinst, dann ist das der Haken.
Du willst immer Kontakt zum Wasser behalten.

Im Optimalfall im Weisswasser den Körper soweit entlasten, dass das Board gerade noch das Wasser berührt.
Dann bist du danach sofort wieder auf Kurs und kannst Höhe ziehen.

Wenn du bei jeder Welle auch nur 2 Sekunden verlierst und du hast 10 Sekunden Wellenperiode, dann ist das eben extrem viel.
Jan:)! ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2022, 12:43   #5
Tommyy
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Registriert seit: 01/2019
Beiträge: 374
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Du brauchst einfach Power. Also den Kite im Zweifel eine Nummer größer wählen. Dann auf der bevorzugten Seite so lange fahren bis du draußen bist hinter der Weißwasserlinie. Dort hat man dann in der Regel mehr Druck und kann leichter Höhe gewinnen.

TOMMYY
Tommyy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 02:42   #6
Alexomator
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Registriert seit: 01/2020
Beiträge: 626
Standard

Danke für die Tipps.
Der Kite hatte genug Zug, größer und ich wäre in den Böen weggeflogen. Ich war am einen Tag mit dem 12er und am andern Tag mit dem 15er am oberen Ende zu dem Zeitpunkt.
Hinter dem hüfthohen Wasser gab es eine Zone aus laufender Welle, Weißwasser, brechender 2-3m Welle. Da bin ich nicht durch gekommen. Da gab es über 30 Minuten keine Lücke, kein hinter die Linie fahren, kein garnichts.
Mit "überspringen" meinte ich einen soliden Pop, angepasst an das weißwasser unter mir (15cm-1m). Höheres musste ich tatsächlich überspringen.

Meine Frage bleibt bestehen, vielleicht findet sich der eine oder andere Wellenexperte der weiterhelfen kann. Oder es ist wie Shortsqueeze es schreibt, einfach nicht möglich.
Alexomator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 10:05   #7
sixty6
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Registriert seit: 11/2014
Beiträge: 3.171
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Welches Revier?
sixty6 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 10:19   #8
Tommyy
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Registriert seit: 01/2019
Beiträge: 374
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Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
Danke für die Tipps.
Der Kite hatte genug Zug, größer und ich wäre in den Böen weggeflogen. Ich war am einen Tag mit dem 12er und am andern Tag mit dem 15er am oberen Ende zu dem Zeitpunkt.
Hinter dem hüfthohen Wasser gab es eine Zone aus laufender Welle, Weißwasser, brechender 2-3m Welle. Da bin ich nicht durch gekommen. Da gab es über 30 Minuten keine Lücke, kein hinter die Linie fahren, kein garnichts.
Mit "überspringen" meinte ich einen soliden Pop, angepasst an das weißwasser unter mir (15cm-1m). Höheres musste ich tatsächlich überspringen.

Meine Frage bleibt bestehen, vielleicht findet sich der eine oder andere Wellenexperte der weiterhelfen kann. Oder es ist wie Shortsqueeze es schreibt, einfach nicht möglich.
Es gibt halt Dinge, die passen nicht unbedingt zusammen, wie z.B. fünfzehner Kite und 3 Meter Welle!??

TOMMYY
Tommyy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 11:31   #9
Rainer Kauper
KAUPER XT
 
Registriert seit: 04/2003
Beiträge: 2.383
Standard

Ich habe Dir eine kleine Zeichnung erstellt, wie Dein Kurs durch das Weißwasser sein sollte. Kurz vor dem Weißwasser die Boardspitze in den Wind bringen und das Weißwasser überqueren. Gleichzeitig den Kite flink in den Zenit lenken und die Bar etwas gehen lassen, damit der Kite keinen Zug bekommt, der Dich wieder zurück in Richtung Strand ziehen könnte. Beim Überqueren des Weißwassers sich selbst "leicht" machen. Direkt nach dem Überqueren des Weißwassers den Kite wieder nach unten lenken, wieder auf normalen Am-Wind-Kurs abfallen, um Druck aufzubauen und die Kante vom Board wieder einsetzen.

Viel Erfolg!






Ciao

Rainer Kauper
----------------
https://www.kauper-xt.com
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.
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Rainer Kauper ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 17:59   #10
DieWelle
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Registriert seit: 02/2015
Beiträge: 1.704
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Ich fahre ja nur Waveboard strapless. Da gibt es einfach Grenzen. Bei voll auflandig und höheren Wellen in Kombination mit Beachbreak (Wellen brechen überall über eine große Tiefe verteilt) und Closeouts geht manchmal einfach nichts mehr.
Das Rezept von Rainer ist gut (macht man irgendwann instinktiv so). Aber ob man den eingezeichneten Upwind-Winkel hinbekommt? Nicht unbedingt.
Beobachten der Sets und starten im richtigen Moment (wenn alles für 1-2 Minuten relativ klein ist) kann viel bringen. Ist aber auch sehr stark spot-abhängig, ob das klappt, d.h. abhängig von Wellenperiode und Art des Breaks.

Wie das ganze auf einem Twintip aussieht, kann ich nicht beurteilen.
DieWelle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2022, 21:19   #11
Alexomator
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Beiträge: 626
Standard

Zitat:
Zitat von Tommyy Beitrag anzeigen
Es gibt halt Dinge, die passen nicht unbedingt zusammen, wie z.B. fünfzehner Kite und 3 Meter Welle!??

TOMMYY
Fahre den 15er locker bis 20 Knoten. Die Wellen sind Swell an guten Wellenreiterspots.

@Rainer
Danke für die Zeichnung. Diese beschreibt die eine Hälfte, in die andere Richtung bin ich mit meinem Kurs dann voll auf den Wellen und dem Weißwasser. Die größeren Breaks schieben mich dann wie eine Walze mit sich, Pop reicht einfach nicht aus und ein Sprung trägt mich zu weit downwind. Je kleiner die Rollouts werden, um so besser wird das natürlich. Aber genau auf dem Gegetack habe ich immer wieder alles an zuvor erarbeiteter Höhe eingebüßt.

Zitat:
Zitat von DieWelle Beitrag anzeigen
Ich fahre ja nur Waveboard strapless. Da gibt es einfach Grenzen. Bei voll auflandig und höheren Wellen in Kombination mit Beachbreak (Wellen brechen überall über eine große Tiefe verteilt) und Closeouts geht manchmal einfach nichts mehr.[...]
Beobachten der Sets und starten im richtigen Moment (wenn alles für 1-2 Minuten relativ klein ist) kann viel bringen. Ist aber auch sehr stark spot-abhängig, ob das klappt, d.h. abhängig von Wellenperiode und Art des Breaks.

Wie das ganze auf einem Twintip aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Danke für den Tipp, ich werde nächstes Mal drauf achten und ... geduldiger sein.

Ich habe mal versucht ein Bild zu finden in dem man es gut erkennt.


Die war die Fahrtrichtung die Rainer beschreibt.

Hier die Sicht auf Board, Fahrtrichtung und rollendem Schaum. Unterscheidet sich um zu wenige Grad.


Wahrscheinlich ist manchmal einfach nicht mehr drin.
Alexomator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2022, 07:26   #12
ShortSqueeze
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Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 6.496
Standard

Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
Hier die Sicht auf Board, Fahrtrichtung und rollendem Schaum. Unterscheidet sich um zu wenige Grad.
ja, aber die machen halt den Unterschied.
Beim "rausfahren" einfach den Schenkel weiter rausziehen bis hinter die Wellen, dort bisserl Höhe laufen.
Von den Photos her würde ich sagen daß das nur eine Technikfrage ist.
ShortSqueeze ist offline   Mit Zitat antworten
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