Explain WHAT YOU CAN - Tips von erfahrenen oase Nutzern für Ein- und Aufsteiger

[Horst Sergio]

Vorwort

In den verschiedenen Medien gibt es gerechnet nach Klicks, offenbar immer noch ein hohes Interesse an Erläuterungen, insbesondere zu Einsteiger Fahrtechnik Fragen. Um diese nicht zweifelhaften Erklärbären zu überlassen, im Folgenden der Versuch für ein Topic in dem jeder aus der oase Gemeinschaft Themen erklärt von denen er sicher ist, dass er ausreichend Hintergrund hat und sie anschaulich beschreiben kann.

Den Lesern, sollte dabei aber klar sein, dass nichts einen erfahrenen und am besten über Zertifikate, wie z.B. vom VDWS, erkennbar qualifizierten Lehrer ersetzt. Auf so etwas solltet Ihr bei Euren Kursen achten, den selbst ernannte "Academy s" gibt es leider genug.

Dabei sollten auch gegenseitige Kritik und Ergänzungen ausdrücklich erwünscht sein. Allerdings mit dem Schwerpunkt, dass jeder zuerst selbst ein eigenes neues Thema hinzufügt und auch selbst für Rückfragen und begründete Änderung der eigenen Texte zur Verfügung steht. Auch sollten sich die Themen zumindest am Anfang an Einsteiger richten, also bitte nicht gleich Eure Monofoils, Megaloops und Boots auspacken, vielen Dank.

Mal sehen ob das klappt .

Ich fange mal an mit (bitte sonst immer in die eigene Beitragsüberschrift):

RICHTIG HÖHE LAUFEN

Für möglichst hohe am Wind Kurse bzw. kleine Winkel (<90°) zum atmosphärischen Wind ist zunächst eine geeignete Ausrüstung eine wichtige Voraussetzung:
Zum Brett gilt prinzipiell: Je größer, härter und gerader (wenig Rocker) ein Brett in allen Achsen ist, desto besser läuft es Höhe. Gleiches gilt für die verbauten Finnen. Die tatsächlich optimale Form und Steifigkeit eines Bretts ergibt sich allerdings in einer Abwägung dieses Ideals gegenüber vornehmlich dem Komfort und dem Körperbau des Fahrers:
Für eine ausreichende Rest-Drehfreude des Bretts sollte ein Brett mit typischem Doorshape nicht deutlich über das Kinn des Fahrers hinaus reichen (typischerweise 1,7 - 1,4 m). Je leichter der Fahrer ist und desto kleiner seine Füße sind, desto mehr ist aus Komfortgründen darauf zu achten, dass das Brett nicht zu hart und auch nicht zu breit ist (typ. 50 - 40 cm). Wie weit die Outline des Brettes von einem Rechteck abweicht, liegt in der Philosophie und dem Talent des Shapers. Die Aufbiegung jedes Tips sollte 2 cm nicht überschreiten.
Beim Kite liegt der Kompromiss meist zwischen einfachem Handling und Relaunch auf der einen Seite, gegenüber guten Höhelauf Eigenschaften auf der anderen. Hier liegt die Entscheidung für das richtige Kite Modell im individuellen Erfahrungshintergrund zu Kitesteuerung und Boardgefühl. Einen sinnvollen Rat für eine gute individuelle Abwägung kann bestenfalls ein kompetenter Händler in einem ausführlichen Gespräch finden, im Idealfall der Lehrer, der die Talente des jeweiligen Kiters tatsächlich live gesehen hat.

Wahl der Kitegröße
Auch die Kitegröße ist beim Thema ein Kompromiss zwischen der Möglichkeit mit (für die jeweilige Windstärke) großen zugstarken Kites besser Höhe zu laufen und dem geringeren allgemeinen Risiko das von kleineren Kites mit kleineren Kräften ausgeht. Hier solltet Ihr IMMER auch als Aufsteiger mehrere Leute am Strand fragen und deren Kitegrößen in Augenschein nehmen und im Zweifel lieber zuerst einen zu kleinen Kite aufbauen auch, wenn dies dem Erfolg beim Höhelaufen entgegen steht.

Fahrtechnik:
1. Der wichtigste Faktor beim Höhelaufen liegt in der richtigen Fahrgeschwindigkeit. Diese sollte so klein wie möglich sein, allerdings noch so hoch, um eine sauberes Strömung entlang des Bretts zu ermöglichen, ohne dass der hintere Fuß im Vergleich zu schnellerer Fahr nennenswert tiefer ins Wasser einsinkt.
2. Wird dies durch eine Schirmposition unterstützt, die auf keinen Fall auf 45° oder darunter, sondern verhältnismäßig hoch bei etwa 60° über dem Wasser liegt. Der hohe Schirm erlaubt es das Brett weniger stark anzukanten und die Finnen zu nutzen, die als Führung meist einen besseren Gleitwinkel gegen den Wind erlauben als es das Deck kann.
3. wichtigster Punkt, der sich mit den zuvor genannten ergänzt ist, den Schirm nur so stark anzupowern, um die beschriebene kleine Geschwindigkeit zu erreichen. Im Idealfall liegt dieser Punkt bei einem Tube, wie bei einem Segelboot kurz bevor das Tuch anfängt zu flattern / zu killen. Bei einer Matte besteht dagegen der Vorteil, dass man so lange man genug Zug vom Kite erhält beliebig stark depowern kann, da das Tuch hier nie killt.

Wer sich dagegen mit tiefem Schirm und stark angepowerter Bar bei maximaler Geschwindigkeit und stark angekanntetem Brett gegen den Kite stemmt, wie in vielen Videos zu sehen, wird immer darauf angewiesen bleiben, dass ihn eine passende Prielströmung nach LUV befördert.

Alle anderen sehe ich unabhängig von den Gezeiten ab jetzt in Luv.



Kite Word Wiki:
am Wind Kurs, der; atmosphärischen Wind, der:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurse_zum_Wind
Scoop Rocker Line, die
http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=39731
Doorshape, der: Für Anfänger und Leichtwind geeignete Brettform, die aufgrund sehr gerader Linien an eine kleine Tür erinnert.