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Alt 11.05.2020, 08:26   #1
Wolle's
supcoach-fl.de
 
Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 473
Standard Sup-Foil: erster Erfahrungsbericht

Ich dachte, dass meine ersten Erfahrungen mit dem Supfoil vielleicht den einen oder anderen interessieren könnten:

Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden, das Foil-/Wingding mal auszuprobieren.
Meine Kombo:
Board: Naish Hover 140
Foil: Naish Jet Foil 2450
Wing: Naish Wingsurfer 5,3

Mein Background: Ex-Windsurfer, Noch-Kiter (kein Foil), angefixter SUP-er, 100kg, eher Grobmotoriker

Step 1:
Ich habe zunächst den Wingsurfer bei böigen Bedingungen (6-15 Knoten) auf einem Allround-SUP (Hardboard, 190l) ausprobiert. Das ging bis aufs Höhelaufen sehr einfach, ich konnte gleich im Stehen starten und auch die Halsen klappten gleich. Wenn genug Wind da ist, wird gleich alles viel einfacher. Bei ausreichend Wind könnte auch das Höhehalten auf dem SUP funktionieren. Ich hatte anfangs ein Paddel als Backup dabei, aber das brauchte ich nicht und das nervte eher.

Fazit: Handling vom Wing ist sehr komfortabel und dürfte auch für Menschen ohne Windsurf/Kite-Background in kurzer Zeit zu erlernen sein. Es wird auf dem SUP aber wahrscheinlich schnell langweilig.

Step 2:
Mit der Board/Foil Kombo hinter dem Boot. Auch das war einfacher als gedacht. Zunächst auf das Board gekniet, das Boot hat Fahrt aufgenommen (6 Knoten) und ich bin bei Leinenspannung vom Knien in den Surfstance aufgestanden. Dabei gab es keine Stabilitätsprobleme. Bei sicherem Stand dem Fahrer ein Zeichen gegeben, der dann auf 8 Knoten beschleunigt hat. Da merkte man, dass das Foil abheben will. Ich hab dann bisschen mit der Gewichtsverteilung vorne/hinten rumprobiert und festgestellt, dass das Foil recht sensibel auf kleine Veränderungen reagiert und hab ein paar schöne Abgänge hingelegt. Man hat aber immer noch bisschen Zeit zum Reagieren ich bin dann immer richtig abgesprungen, um Abstand zwischen mich und das Foil zu bringen, ich hab doch ziemlich Respekt vor den rel. scharfen Kanten. Ging aber alles gut, keine brenzlige Situation erlebt.

Es wurde bei jedem Versuch besser, wenn das Board auf Geschwindigkeit war, das Gewicht auf den hinteren Fuß verlagert, das Foil stieg und dann das Gewicht wieder vorsichtig nach vorne verlagern. Da kam dann schon eine recht stabile Fahrt zustande, das Foil war zwar noch unruhig und stieg und senkte sich immer ein bisschen, aber ich konnte das mehr oder weniger handeln. Es waren gefühlt schon längere Fahrten dabei, obwohl das immer noch im Sekundenbereich war. Meine Abgänge waren dann eher seitlich, weil ich wahrscheinlich unbewusst Gewicht auf die Kanten gebracht habe und das Foil in eine Kurve wollte.

Das Gefühl wenn es klappt ist sensationell, es fühlt sich an als ob man schwebt. Das Board/Foil macht null Geräusche und der Abstand zur Wasseroberfläche ist gleichzeitig irritierend wie faszinierend.

Fazit: Die Beherrschung des Foils ist doch recht einfach zu erlernen, die richtige Standposition/Gewichtsverteilung ist wichtig. Für erste Versuche ist der konstante Zug am Boot sehr hilfreich.

Step3:
steht noch aus, jetzt muss ich noch das Wingsurfer-Ding mit dem Foil-Ding zusammenbringen. Das stell ich mir bis jetzt noch am Schwierigsten vor. Ich werde nachberichten.

Achso, eins vielleicht noch. Ich glaube nicht, dass es gelingt, das Foil nur durch Paddeln auf ausreichende Geschwindigkeit zu bringen, wenn man nicht gerade ein Ausnahmeathlet ist. Ich glaube, es muss immer noch etwas hinzukommen, Wellenschub, Antrieb durch ein Wingsurfer oder vielleicht durch Pumpen bei ausreichend Erfahrung.

Update
Step 3:


Ich habe jetzt den ersten Versuch mit allen 3 Komponenten hinter mir. Eigentlich klappte es auch ganz gut. Die Bedingungen waren nur nicht so optimal, statt der versprochenen 15 Knoten Wind waren es deutlich über 20 und auch nicht sideshore sondern sideon, dadurch war es doch recht kabbelig.

Erstmal den ganzen Krempel ins tiefere Wasser gebracht, dann auf das Board gekniet, Wing an der Leash herangezogen, ausgerichtet und langsam Fahrt aufgenommen. Dann bin ich aufgestanden und es kam doch eine rel. stabile Fahrposition zustande. Bei Druck aufs Heck stieg das Foil sofort, dadurch das es recht kabbelig war, kamen aber nur kurze Fahrten zustande. Beim Reinfahren war es überraschend schnell schon wieder flach, so dass ich 2-3 mal Bodenkontakt mit dem Frontflügel hatte. Ist aber nichts passiert, da ist eine Sandbank. Ich kann es mir auch einbilden, aber ich hatte das Gefühl dass die Mini-Windwellen zusätzlichen Schub geben.

Das Handling des Wings war ziemlich easy, auch in den heftigsten Böen konnte man den Druck einfach rauslassen und dann dosiert wieder dichtholen. Mein größtes Problem war eigentlich, dass in der Phase vor dem Aufstehen häufig das untere Tip Wasserkontakt hatte, worauf das Wing die Tendenz zum Umklappen bekommt und das Handling schwierig wird. Daran muss ich mal arbeiten, vermutlich bin ich noch zu sehr im "Windsurfmodus" und muss das Wing mehr waagrecht über den Kopf halten.
Bringt auf alle Fälle Spaß und ich glaube zunehmend, dass mein Plan, damit Downwinder zu machen, funktionieren wird.

An alle Gleichgesinnten: Viel Erfolg!


Geändert von Wolle's (18.05.2020 um 08:15 Uhr)
Wolle's ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2020, 12:55   #2
Wolle's
supcoach-fl.de
 
Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 473
Standard

Vielleicht passt der Beitrag besser in das Foiling Unterforum, dann bitte ggfs. verschieben.
Wolle's ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2020, 13:17   #3
garfunkel
Benutzer
 
Registriert seit: 07/2017
Beiträge: 756
Standard

Cooler Erfahrungsbericht, bin auf den Beitrag nur zufällig gestoßen da im falschen Unterforum

Bin über deine weiteren Berichte und Erfahrungen gespannt!

Gruß
garfunkel ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2020, 08:18   #4
Wolle's
supcoach-fl.de
 
Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 473
Standard

Moin Garfunkel,

danke. Ja, hätte ich wohl besser bei den Foilern gepostet, aber vielleicht verschiebt Joe den Beitrag ja noch.
Wolle's ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2020, 14:24   #5
Alex T
Benutzer
 
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 637
Standard Schleifende Tips mit Wing vermeiden

hi, als windsurfer /foiler der bereits ein paar windsurfer draufgestellt hat weiss ich das windsurfer dazu tendieren bei zu wenig druck 1. Dichtzunehmen und 2. Bei tipkontakt mit wasser falsch reagieren...

1. Dichtnehmen beim Wing bringt nicht viel ausser downwindfahrten, der wing will aufklappen und angestroemt werden, man faehrt eher mit dem Sog aus dem Profil als ueber die flaeche, vergleichbar beim kiten mit zu straffen backlines, killt die leistung...also eher ala Sonnenschirm halten, dann faehrt das ding auch mehr Hoehe bei lowwind...bei ultralowwind am kopf abstellen und schraege Tubeschlaufen nutzen bzw. Hinknien oder hinsetzten ebenfalls ein thema, besser als schwimmen...

2. Wenn das tip unten schleift ist die vordere Hand zu Tief und die hintere zu hoch...alte Windsurfgabelhaltung funktioniert nicht ordentlich, also bei tipschleifen hintere hand nach unten druecken damit der wing aufsteigen kann und nach oben zeigt..wundsurfer halten halt parallel oder ziehen hintere hand beim schleifen nach oben was es verschlimmert da wing nach unten fliegt

Viel spass beim probieren!
Lg
Lxt
Alex T ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2020, 15:14   #6
Wolle's
supcoach-fl.de
 
Registriert seit: 10/2005
Beiträge: 473
Standard

Hallo Alex,

danke für Deinen Input.

Besonders gut gefällt mir Wundsurfer, genau das bin ich wohl gerade....

Wenn es Absicht war - genial
Wenn nicht - fast noch schöner
Wolle's ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2020, 08:13   #7
Alex T
Benutzer
 
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 637
Standard ...

wenn ich an die offenen Windsurferhände mit Monsterblasen denke passt Wundsurfer tatsächlich gut ohne Trapez Windfoilen endet auch gern mal so..

lg
lxt
Alex T ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2020, 08:43   #8
Smeagle
Benutzer
 
Registriert seit: 01/2015
Ort: München
Beiträge: 7.358
Standard

Zitat:
Zitat von Alex T Beitrag anzeigen
wenn ich an die offenen Windsurferhände mit Monsterblasen denke passt Wundsurfer tatsächlich gut ohne Trapez Windfoilen endet auch gern mal so..
Stimmt, hatte ich schon fast verdrängt, aber dieser Aspekt vom Windsurfen fehlt mir wirklich nicht Nach drei Tagen intensiv Kiten kriege ich zwar die Finger nicht mehr zu, aber Blasen oder wunde Stellen habe ich nie gehabt.
Smeagle ist offline   Mit Zitat antworten




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