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Alt 18.05.2014, 15:19   #1
wdczap
El Almeni
 
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Beitrag Wohnmobil – Kitemobil – Selbstausbau

Mein treuer Multivan kommt langsam in die Jahre und soll ersetzt werden. Geht man die diversen Optionen so durch, gerät sicher bei dem Einen oder Anderen auch die Idee eines Selbstausbaues in das Blickfeld. Befasst man sich mit dem Thema etwas intensiver, dann steht als allererste und grundlegenste Maßnahme nach dem Kauf eines Basisfahrzeuges die Isolierung und Dämmung an. Hier liest man aber selbst in den einschlägigen Selbstausbau-Foren für Wohnmobile wirklich haarsträubende Sachen (Beispiel Schweller und Holme mit Montageschaum ausschäumen und ähnliches). Weil ich mit dem Thema Dämmen und Isolieren im Baubereich immer wieder konfrontiert bin und hierzu auch schon diverse bauphysikalische Fachgutachten gelesen habe, mal ein paar grundsätzliche Gedanken zu diesem Thema. Ich weiss auch sehr gut, dass mich das Lesen von Gutachten nicht zum Fachmann macht, allenfalls zum SAT1, PRO7 oder RTL-Experten , aber trotzdem hier auf OASE – hab keinen andere passende Webseite dafür – meine Gedanken.

Es ist zunächst vielleicht ein banale Tatsache, aber eine Dämmung kann nicht heizen. Eine Dämmung verlangsamt nur den Temperaturausgleich zwischen zwei aneinander grenzenden, unterschiedlich warmen Bereichen, beispielsweise dem Fahrzeuginneren und der Umgebung. Dieser Temperaturausgleich kann nur verlangsamt werden, er kann nicht verhindert werden. Der Temperaturausgleich findet immer von der warmen Umgebung zur kalten Umgebung statt. Wird dem warmen Bereich keine laufende, neue Wärmeenergie zugeführt, dann kühlt er sich mit der Zeit immer auf die Temperatur der kälteren Umgebungstemperatur ab.

Die Geschwindigkeit dieses Temperaturausgleiches hängt von dem Material der Trennschicht zwischen den beiden Bereichen ab, vor allem wie schnell oder langsam diese Trennschicht einen Temperaturausgleich ermöglicht, sprich der Wärmeleitfähigkeit. Materialien mit einer schlechten Wärmeleitfähigkeit bezeichnet man gemeinhin als Dämmstoffe, weil sie den Temperaturausgleich verlangsamen. Besteht zwischen den unterschiedlich warmen Bereichen überhaupt keine Trennschicht, kann ein ungehinderter Luftmassenaustausch stattfinden und die Temperaturen werden sich relativ schnell angleichen. Der Temperaturausgleich findet in diesem Fall auch über den Luftstrom statt. Ich erwähne dass an dieser Stelle, weil daraus oft der Schluss gezogen zu werden scheint, man müßte Luft in der Karosserie möglichst eliminieren oder Luft sei schlecht für die Dämmung. Luft ist aber grundsätzlich ein sehr schlechter Wärmeleiter und damit ein sehr guter Isolator. Nicht umsonst bestehen viele gute Dämmstoffe aus einem Material, in das eine Vielzahl keiner Luftbläschen eingearbeitet sind. Man muss also grundsätzlich zwischen einem Luftstrom (Luftströmung) und Luft an sich unterscheiden. Metall und damit die Fahrzeugkarosserie auf der anderen Seite ist ein überaus guter Wärmeleiter. Der Temperaturausgleich findet physikalisch im übrigen dadurch statt, dass ein warmer Körper Wärmestrahlung emittiert, die von der Umgebung aufgenommen oder reflektiert/reemittiert wird (Beispiel Erste-Hilfe-Gold/Silber-Folie).

Die grundlegende Aufgabe bei der Wärmeisolierung eines Wohnmobils besteht also zunächst darin, den Wärmeaustausch über die Karosserie zu verlangsamen. Zu diesem Zweck wird üblicherweise Innen im Fahrzeug eine Dämmschicht eingebaut (das könnte man allerdings auch grundsätzlich auf der Außenseite machen). Ziel dieser Innen-Dämm-Aktion muss sein, den Innenraum wärmetechnisch möglichst vollständig von der Metallhülle zu entkoppeln, so dass die gut leitende Metallhülle im „Sommer“ keine Wärme in das Fahrzeuginnere leiten kann und im „Winter“ keine Wärmeabführung stattfindet. Wärmetechnisch (!) spielt es keine Rolle, ob diese Dämmschicht vollflächig auf der Metallhülle verklebt wird oder nicht! Es macht also wärmetechnisch (!) nichts aus, wenn irgendwo Luftlöcher, wie in einem Fahrzeugholm oder einer Strebe eingeschlossen werden, solange kein Luftstrom zum Fahrzeuginneren entstehen kann. Die Dämmung muss also nur in sich vollflächig geschlossen sein, sie darf keine "Löcher" haben. Es ist bei einer Innendämmung eines Fahrzeuges wärmetechnisch wahrscheinlich sogar egal, ob der Fahrzeugholm, Schweller etc. eine Luftöffnung nach Draussen hat, weil die Dämmschicht ja im Fahrzeuginneren liegt und die Metallhülle des Fahrzeuges sowieso einen sehr schlechten Dämmwert hat und zur Wärmeisolierung so gut wie nichts beiträgt.

Es ist damit auf der anderen Seite wärmetechnisch(!) völliger Unsinn einen Holm, einen Schweller oder eine Strebe auszuschäumen, wenn dieses Bauteil auf der Fahrzeuginnenseite ungedämmt bleibt, weil die Wärme in diesem Fall weiterhin direkt über die Metallflächen geleitet werden kann (Wärmebrücke).

Diese wärmetechnische (!) Dämmung des Fahrzeuges ist insoweit eigentlich vollständig erklärt, die wirklich grosse Herausforderung einer funktionsfähigen Wärmedämmung liegt aber in einem ganz anderen Bereich, nämlich dem Problem des Wasserdampfes.

Luft nimmt Wasser in Form von Wasserdampf auf. Die Aufnahmefähigkeit dieses Wasserdampfes hängt von der Temperatur der Luft ab. Kalte Luft kann wenig Wasserdampf aufnehmen, warme Luft kann viel Wasserdampf speichern. Das Maß der Luftfeuchtigkeit wird in Abhängigkeit von dieser Aufnahmefähigkeit von Wasserdampf üblicherweise als Prozentzahl (der relativen Luftfeuchte) angegeben, d.h. in Abhängigkeit von der jeweiligen Lufttemperatur. Wird kalte Luft mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit erwärmt, sinkt der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit. Wird warme Luft abgekühlt, so steigt der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% bedeutet, dass die Luft vollständig gesättigt ist, weiterer Wasserdampf kann nicht aufgenommen werden. Wird etwa eine zu nahezu 100% mit Wasserdampf gesättigte Luft abgekühlt, sinkt die absolute Aufnahmefähigkeit der Luft und kondensiert der überschüssige, gasförmige Wasserdampf sofort. Er wird wieder zu flüssigem Wasser.

Auch warme Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von deutlich unter 100% kann so weit abkühlen, dass auf dem neuen Temperaturgefälle eine Übersättigung mit Wasserdampf eintritt und der Dampf wieder zu flüssigem Wasser kondensiert. Den Punkt, ab dem diese Verflüssigung einsetzt, nennt man auch den sogenannten Taupunkt.

Solches Kondensationswasser will man in einem Wohnmobil (auch in Gebäuden) unter allen Umständen wegen dem damit verbundenen Rost, Schimmel und Algenbildung verhindern.

Betrachten wir nun eine typische Beispiel-Situation in einem Wohnmobil (gilt auch für Gebäude) in der kühlen Jahreszeit:

Der Innenraum ist wärmer als die Aussenumgebung, die Metallhülle unseres Fahrzeuges ist luftdicht abgeschlossen und wir haben zusätzlich eine Innendämmung in unserem Fahrzeug verklebt. Wir sitzen zu zweit am Tisch, kochen uns eine Kanne Kaffee und tratschen. Während wir da so sitzen, erzeugen wir mächtig Wasserdampf. Der Dampf wird einerseits aus dem aufkochenden Kaffeewasser aber auch aus unserer Atmung sowie über unsere Haut an die warme aufnahmefähige Innenluft unseres Wohnmobiles abgegeben.

Wasserdampf hat wie jedes Gas das Bestreben sich gleichmässig im Raum zu verteilen und sich auszudehnen (Dampfdruck), er dringt also in jede noch so kleine Ritze und Spalte im Innenraum unseres Fahrzeuges und verteilt sich gleichmässig im gesamten Innenraum. Der Wasserdampf dringt auch, je nach Material, in das Dämmmaterial selbst ein, zumindest aber in Ritzen und Spalten zwischen dem Dämmmaterial oder etwa in Spalten bei Holzversteifungen, Streben, Fensterrahmen, etc..

Stellen wir uns jetzt einmal die Wand unseres Fahrzeuges im Querschnitt als Skizze vor. Links ist der innere warme Bereich, dann kommt unsere Isolierung/Fahrzeugwand und dann rechts der äußere kalte Bereich. Wir können unter dieser Skizze die Lufttemperaturen Außen und Innen aufmalen. Die Temperatur fällt von links nach rechts; von Innen nach Aussen ab. Dieses Temperaturgefälle zwischen Innen und Außen findet weitgehend in und an der Trennschicht zwischen Innen und Außen statt. Diese Trennschicht ist unsere Dämmung und die Metallhülle des Fahrzeuges. Man kann, wenn man die entsprechenden Parameter der Dämmstoffe kennt, dieses Temperaturgefälle als eine Verbindungslinie zwischen der Innentemperatur und der Außentemperatur in die Trennschicht einzeichnen.


Geändert von wdczap (18.05.2014 um 15:41 Uhr)
wdczap ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2014, 15:19   #2
wdczap
El Almeni
 
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Von diesem Temperaturgefälle und der relativen Luftfeuchtigkeit im Innenraum hängt es nun entscheidend ab, ob und wo Kondenswasser entsteht. Denn abhängig von dieser Temperaturkurve und einer bestimmten relativen Luftfeuchtigkeit im Fahrzeuginneren kann man den Taupunkt bestimmen und auf dieser Linie eintragen, also den Punkt der Linie des Temperaturgefälles an dem flüssiges Wasser auskondensiert.

Liegt dieser Taupunkt außerhalb des Fahrzeuges kondensiert überhaupt kein Wasser, weil die Innenluft und damit der Wasserdampf nicht nach Draußen gelangen kann. Liegt der Taupunkt genau innerhalb der Metallverkleidung (Bleche) oder den Fahrzeugscheiben kondensiert auch kein Wasser, weil in den Scheiben und in dem Blech kein Wasser vorhanden ist. Liegt der Taupunkt im Schweller oder einem Holm, findet ebenfalls keine Kondensation statt, weil die zu feuchte Innenraumluft, da normalerweise nicht hinkommt.

Liegt der Taupunkt aber im Fahrzeug, sieht die Sache anders aus, denn hier besteht nun eine Übersättigung mit Wasserdampf, die aufgrund physikalischer Gesetze zwingend überall da zu einer Kondensation führen muss, wo sich Wasserdampf befindet.

So erklärt sich Kondenswasser an den Fahrzeugscheiben. Glas ist ein sehr schlechter Isolator, besitzt also eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Im Bereich von Fensterglas wird daher die Innenluft bereits auf der Innenraumseite auf oder unter den Taupunkt herabgekühlt, die Folge ist Kondenswasser an den „kalten“ Scheiben. Ein Fenster zu kippen, macht es nicht besser (Hauptschimmel-Ursache in Gebäuden), denn hierdurch wird nur die Wärmeleitfähigkeit erhöht. Solange keine Luftströmung entsteht, die die feuchte Luft abtransportiert, kühlt im Wesentlichen nur die warme, feuchte Innenraumluft an dem Fensterspalt ab und bildet sich Kondenswasser an den abgekühlten Bauteilen unmittelbar am Kippspalt.

Auch an den Fensterrahmen oder der Einbaufuge des Fensters kann auf diese Weise Kondenswasser entstehen, da die Fensterrahmen und vor allem auch die Einbaufuge des Fensters eine andere Wärmeleitfähigkeit haben können, als die restliche Fahrzeughülle. Auch hier kann der Taupunkt auf der Innenraumseite liegen mit der Folge, dass sich an diesen „kalten“ Bauteilen Kondens- oder Schwitzwasser bildet.

Liegt der Taupunkt tief auf der Raumseite unseres Wohnmobiles, z.B. in (schlecht belüfteten) Innenschränken, dann würde sich auch hier Kondenswasser bilden.

Der Super-Gau ist aber dann gegeben, wenn der Taupunkt innerhalb der Dämmschicht oder genau an der Innenseite der Metallhülle unseres Wohnmobiles liegt, was in der Regel eben genau der Fall ist, und gleichzeitig Wasserdampf aus dem Innenraum an diese Stelle gelangt. Denn hier findet dann ebenfalls physikalisch zwingend eine Kondensation von Wasserdampf zu flüssigem Wasser statt, was zu einer massiven Beeinträchtigung des Fahrzeuges (Rost, Schimmel, Algen) führen kann. Denn das einmal verflüssigte Wasser kann hier nicht mehr weg. Man kann es nicht aufwischen, es kann nicht ablaufen und es kann auch nicht verdampfen, weil aus dem Innenraum ständig neuer Wasserdampf nachströmt.


Die einzige technische saubere und richtige Lösung für dieses Problem ist, dass unsere Innendämmung raumseitig mit einer vollständigen und funktionierenden Dampfsperre versehen werden muss!

Es darf an keiner Stelle Wasserdampf aus dem Innenraum in die Dämmschicht eindringen. Das bedeutet, dass auf der Innenseite des Fahrzeuges und auf der Dämmung eine Dampfsperrbahn eingebaut werden muss. Diese Dampfsperre muss vollflächig eingebaut werden, sie darf keine Durchdringungen haben, die nicht abgedichtet sind. Das heisst, dass alle Durchbrüche, Abflüsse, Abluftöffnungen, Einbaufenster zur Dämmung hin wasserdampfdicht (Klebebänder) ausgeführt werden müssen. Über Durchbohrungen (Schrauben, Nägel, etc), muss man sich auch Gedanken machen. Verlegt man eine Dämmschicht zwischen Holzlattengerüst (Fahrzeugboden), Befestigungslatten, muss die Dämmschicht wasserdampfdicht an diese Konstruktion angeschlossen werden oder diese Hilfskonstruktionen müssen komplett auf der Dämmung ausgeführt und alle Durchdringungen zur Befestigung am Fahrzeug entsprechend abgedichtet werden.

Werden Holme oder Streben mit Montageschaum ausgesprüht, was ohnehin wärmetechnisch Unsinn ist, holt man sich ohne Dampfsperre mit Sicherheit riesen Probleme ins Haus, wenn der Wasserdampf von dem Schaum aufgenommen wird. Der Montageschaum kann im schlimmsten Fall sogar die Kondensation begünstigen, weil er den Taupunkt vom Fahrzeuginneren in den geschäumten Bereich zieht.

Auch das Dämmmaterial kann im übrigen zur Wasseraufnahme neigen, dass kann abgesehen vom Rost am Fahrzeug zu einer erheblichen Schimmelbildung, Algenbildung oder Fäulnis führen. Es empfiehlt sich daher Materialien auszuwählen, die möglichst kein Wasser aufnehmen. Und es lohnt insoweit auch ein Gedanke an die erheblichen Probleme, die mit Außendämmungen verbunden sind. Auch eine Außendämmung kann zu massiven Problemen führen, wenn Wasserdampf in die Dämmschicht eindringen kann. Hier gilt letztlich spiegelbildlich, was ich zum Innenraum erklärt habe. Auch von der Außenseite und der dort herrschenden relativen Luftfeuchtigkeit ausgehend kann man einen Taupunkt bestimmen. Bei bestimmten wettertechnischen Bedingungen kann nämlich die Fahrzeughülle mit der Dämmschicht so weit abgekühlt sein, dass die Außenluft relativ wärmer und absolut feuchter ist. Kann in einer solchen Konstellation Wasserdampf von Außen in die Dämmschicht eindringen, kann es ebenfalls zu einer Durchfeuchtung der Dämmschicht kommen. Gerade die eigentlich beabsichtigte wärmedämmende Wirkung der Dämmschicht verhindert dabei weiter, dass sich die in der Dämmschicht angesammelte Feuchtigkeit durch Erwärmen wieder in Wasserdampf verwandelt und ausdiffundiert. Folge ist eine massive Schädigung der Dämmmschicht (wobei es hierzu auch wissenschaftliche Studien gibt, dass die Material- und Dämmeigenschaften von nasser Dämmung nicht unbedingt schlechter sind - aber Schimmel? Algen? Gewicht?!) und angrenzender Bauteile (Rost). Wer mir das nicht glaubt, sollte mal im Internet nach kaputt gedämmten Wohnhäusern suchen oder sich fragen, wie es dazu kommt, dass im Winter Feuchtigkeit außen an Autoscheiben und Metalloberflächen gefriert.

Ich kann und will hier keine fertige Lösung für eine fachgerechte Fahrzeugisolierung liefern, dazu fehlt mir das entsprechende Wissen. Wer ausbaut muss sich aber Gedanken machen und/oder Fachleute fragen. Es reicht sicher nicht, dass Fahrzeug gut gegen Rost zu isolieren, denn das Schimmel und Algenproblem löst man so bestimmt nicht. Natürlich kann auch eine schlechte Dämmung „funktionieren“, wenn man das Fahrzeug selten oder nur im Sommer nutzt, weil einfach aufgrund der klimatischen Bedingungen der Taupunkt nie in der Dämmung liegt.

So, das war meine kleine Sonntagsrede, wie immer „comments und critics“ sind gerne willkommen. Und nein, ich baue wahrscheinlich nicht selbst aus, das kostet wohl im Ergebnis genausoviel wie ein fertigter „Gebrauchter“ und ob man es so gut hinkriegt, ist eine wirklich gute Frage.

Cheers




Czapi


Geändert von wdczap (18.05.2014 um 15:57 Uhr)
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Alt 18.05.2014, 16:25   #3
vomFelde
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Schön geschrieben, aber nicht zu realisieren, da Du ein Fahrzeug nicht so gut gegen Wasserdampf absperren kannst. Ich habe selbst gerade meinen neuen T5 Kasten ausgebaut und ich habe keine Dampfsperre verbaut! Weil sie nix bringt. Fangen wir das Thema doch mal anders an, wer ein Womo hat/ausbaut, sollte sich eher über die Ausreichende Lüftung und den Feuchtigkeitseintrag Gedanken machen. Wenn ich in einem so kleinen Raum wie einem Van meinen nassen Neo, mich selbst und am besten noch einen Küche einbringe, dann habe ich das Problem, dass es immer Feuchtigkeit im Fahrzeug und auch hinter der Dampfspeere gibt. Und jetzt kommt das Problem, in einem Fahrzeug welche gedämmt aber aber nicht mit Folie versiegelt ist, kann die Feuchtigkeit auch wieder aus dem Zwischenraum entweichen. In einem Fahrzeug welches verklebt wurde wird sich die Feuchtigkeit ewig halten.
Abgesehen davon sollte man mal aufhören, einen Kastenwagen mit einem Haus zu vergleichen, ein Haus sollte eine Lebenserwartung von deutlich mehr als 70 Jahren haben. Ein Pkw kommt mit viel Glück und guter Pflege vielleicht auf 10 - 15 Jahr.

Und da Du dich ja scheinbar im Baubereich auskennst solltest Du wissen, es bringt die beste Dämmung nix, wenn die Lüftung scheisse ist.

Und die Frage selber ausbauen oder nicht kann man ganz einfach beschreiben! Fertig weil man es in ähnlicher Ausstattung niemals zu dem Preis eines fertigen hinbekommt. Selbst ausbauen, wenn man ganz spezielle Anforderungen hat das Geld nicht der Faktor ist oder wenn es ums Geld geht, man auf einige Sachen verzichten kann und möchte die ein fertiges hat (Gastherme gegen E- Heizlüfter usw.).
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Alt 18.05.2014, 16:41   #4
wdczap
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hm,
das ist natürlich auch eine Überlegung und ein gutes Argument. Und Du hast auch mit dem Hinweis auf die Lüftung recht. Aber - klarstellend - die Lüftung dient dem Austausch der Innenluft. Energetisch aus meiner Sicht absoluter Quatsch, wenn das nicht über Wärmerückgewinnung gemacht wird. Denn plakativ ausgedrückt, hast Du dann zwar super gedämmt, musst aber die ganze Zeit zwei Fenster aufmachen, damit die feuchte Luft weggeführt wird.

Die Dämmung zu hinterlüften hast Du ja auch sicher nicht gemeint, dass wäre ebenso kontraproduktiv.

Bliebe noch, Deiner Argumentation folgend, die Alternative, dass Fahrzeug eher nicht zu dämmen und viemehr für eine ausreichende Belüftung aller Schränkte, Einbauten, etc zu sorgen. Ist halt dann nur ein Schönwetterfahrzeug.

Mit der Idee könnte ich mich vielleicht anfreunden, Danke für den Tipp.

wdc
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Alt 18.05.2014, 17:04   #5
aurum
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das ist schon recht theoretisch
praktisch wird natürlich kein Serienausbau nach allen regeln der Dampfsperrschichten gebaut
Isolation rein und gut
weiterhin sollte man die Wärmeisolierung mit der Geräuschdämmung kombiniert werden: d.h.: optimalerweise wird ein geschlossenporiger Schaum an die Blechwände geklebt, wodurch das Kondensproblem an den Bereichen schonmal ausgeschlossen ist

Heizung und Wärmerückgewinnungslüftung: mal vom Platzproblem abgesehn: wer schonmal die Heizwirkung einer stinknormalen Womoheizung erlebt hat, wird da nicht großartig über aufwendige Wärmerückgewinnung nachdenken
sone Heizung schafft es sogar, wenn sie idiotischerweise nicht im Umluftbetrieb, sondern mit Frischluftansaugung eingebaut ist und die kalte Winterluft heizen muß und die erwärmte Innenluft zur Zwangsentlüftung rausdrückt

meine pragmatische Lösung für eher seltenen Winterbetrieb (ein paar tage/Jahr): Mineralwolle in Mülltüten und diese zugeklebt hinter die Verkleidungspappen gesteckt
sicher nicht optimal, aber ok
die beschriebene Schaumstoffklebeversion ist eleganter, besser machens die Womoausbauprofis auch nicht
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Alt 18.05.2014, 18:15   #6
set
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Zitat:
Energetisch aus meiner Sicht absoluter Quatsch
Energetisch gesehen ist ein ganzes Womo Quatsch. Wenn du mit dem Ansatz herangehst kannst du es gleich lassen.

Ein bischen selbstklebend Isolierung hinter die Verkleidung, damit das Auto nicht ganz so schnell ausküht. Reicht aus und noch ein passende Standheizung und du kannst auch im winter campen.

Zur Belüftung wurde ja schon einiges gesagt.
set ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2014, 18:23   #7
vomFelde
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Armaflex 19mm (gute 12qm) auf alle zu erreichende Flächen, KFZ Filz drüber und gut ist.

Ja Lüften bedeutet Energie Verlust, aber in dem Fall ist es uns schnurz. Da wird ein Heizlüfter angeworfen und gut ist. Ein Van (T5 etc.) ist in meinen Augen nicht mehr als ein Zelt auf Rädern.

Ausserdem hast Du etwas vergessen Isolieren verhindert ja nicht nur das Auskühlen im Winter, es verhindert auch das Aufheizen im Sommer.

Wie ich schon schrieb, es kommt drauf an, was man möchte, wenn Du im Winter in Norwegen in dem Wagen schlafen willst, musst Du halt ordentlich in Isolation und Heizung investieren.
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Alt 18.05.2014, 18:28   #8
wdczap
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@vomFelde, @aurum
also diese Sache ist mir nich aus dem Kopf gegangen.

Die optimale Lösung sähe dann vielleicht so aus:

a) Wärme-Dämmung (auch Schalldämmung) grundsätzlich mit einem nicht wasseraufnehmenden Material an allen unproblematischen Flächen im Fahrzeug, vollflächige Verklebung, damit dahinter kein Schwitzwasser enstehen kann.

b) kritische Bereiche (Holme, Streben, etc) überhaupt nicht dämmen, sondern vielmehr von der Decke her (warme feuchte Luft steigt auf, sinkt an den Seitenwänden ab) eine Belüftung ermöglichen (Belüftungsöffnungen in der Innenverkleidung),

c) auf eine Dampfsperre weitgehend oder vollständig verzichten, vielmehr dafür sorgen, dass Kondensat ungehindert zum Fahrzeugboden ablaufen kann ohne sich irgendwo davor zu sammeln, evt Rostschutz in beanspruchten Bereichen aufbringen

d) am Fahrzeugboden Abflussrinnen / -kanäle für Kondensat vorsehen und über einen Abfluss am tiefsten Punkt aus dem Fahrzeug ausleiten.

e) im InnenBoden Fahrzeug Lüftungsöffnungen vorsehen, über die die am Fahrzeugboden angekommene "trockene" Luft wieder in den Innenraum aufsteigen kann

f) Wie verhindert man dabei, dass der FahrzeugInnenbau Wasser zeiht?

Noch jemand ne andere praktische Idee?
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Alt 18.05.2014, 18:37   #9
vomFelde
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Ach so, habe ich noch ganz vergessen, ich habe noch Hohlraumversiegelung auf das Blech aufgetragen, also steht das Wasser (wenn überhaupt) auf dem Wachs. Mehr als die schon vorhanden Abläufe würde ich nicht anlegen. Jeder Schaden am Lack bedeutet die Gefahr von Rost.

Aber das ist ein Thema zu dem es 1 Mio. Meinungen gibt und ich erhebe nicht den Anspruch das meine Richtig ist. Aber ich habe es jetzt so gemacht, weil ich einfach Aufwand zu Nutzen sehe und wenn Du schaust das gerade Kawa aller Art nach wenigen Jahren vergammeln (die nicht als Womo dienen) kannst Du dir denken, in welcher Qualität die gefertigt werden. Ich gehe mal davon aus, dass bei den Auto Firmen davon ausgegangen wird, dass die Laufleistungen so einen Wagen eh in den ersten 5-8 Jahren töten.

Also ich habe Siebdruckplatten verwendet. Diese werden oft im Gewerblichen Fahrzeugbau benutzt, sonst nutzen viele T5 Ausbauer Multiplex.

Ach ja Armaflex zieht kein Wasser hat den gleichen K Wert wie dieser oft für Womos beschworene Extremisolator, kostet aber nur gut die Hälfte
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Alt 18.05.2014, 18:48   #10
vomFelde
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Stufe 1 Armaflex aufkleben


Stufe 2




Stufe 3 erster Teil Möbel gefertigt

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Alt 18.05.2014, 18:53   #11
aurum
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sauber, so viel geld für das Selbstklebezeug war ich damals nicht bereit, auszugeben
Rost hat meiner in den 16 Jahren den üblichen äußerlichen bekommen: an den Scheibenrahmen, der Tankklappe, der Schiebetürschiene (Alptraum, wenn die mal rausmüßte wegend er Möbel dahinter), an Falzen, den radläufen.....
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Alt 18.05.2014, 19:00   #12
wdczap
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schaut schön aus.

Ist der T5 neu oder gebraucht (Radkästen sehen ja aus wie geleckt)?
Welche Komponenten beinhaltet Dein Ausbauplan?
Machst Du was an der Elektrik?
Mit welchem Kostenaufwand und Zeitaufwand rechnest Du für den Ausbau?

Gruss wdc
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Alt 18.05.2014, 19:01   #13
vomFelde
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Der Filz oder das Armaflex? Filz hat 120,- Armaflex 160,- gekostet. Da schlagen die 1000,- für das Werkzeug welches ich im Zuge des Projektes gekauft habe viel mehr zu buche

T5 war nagelneu.

Welche Kosten mumm, kann ich noch nicht so genau sagen.

Also bis jetzt

300,- für Holz
240,- die Aluplatte
160,- Iso
120,- Filz
1000 (etwas mehr) für Werkzeug man gönnt sich ja sonst nix.

Elektrik mache ich nicht so viel, er bekommt noch ein 110 AH Gelaccu in die zwei Sitzbank eine etwas stärkere Beleuchtung eine 12V Dose für die Kühlbox, einen kleinen Wechselrichter für die Fussbodenheizung 220V (damit man morgens keine kalten Füsse bekommt) und einen 220 V Anschluss, denn in NL muss man eh auf den CP.
vomFelde ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2014, 19:09   #14
wdczap
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Werkzeug?! Oberfräse oder Tischsäge?

Das Problem kenn ich. Werkzeug darf man auf keinen Fall miteinrechnen.

Ich meinte nicht den Preis von dem Armaflex, sondern was baust Du noch zusätzlich ein? Küche, Heizung/Klima, Klo, Dusche, 220V/12V Elektrik, Bett, Sitzgruppe, Passagiersitze?

Möbel fest oder mobil (wegen Tüv?)?

Was hast Du da auf den Bildern genietet?

Wie lange willst Du das Fahrzeug nutzen und was erwartest Du Dir von einem Weiterverkauf? Baust Du den Einbau dann zurück?

wdc
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Alt 18.05.2014, 19:42   #15
vomFelde
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Keine Küche, wie ich schon schrieb, er ist ein Zelt auf Rädern.

Was bekommt er noch, ein Bett welches oben auf den Schänken aufliegt, an den hohen Schrank kommt noch ein Board mit Fächern.

Er hat dann nur ein tragbares WC dabei, einen Gaskocher und das reicht. Das einzige, was noch kommt, ist entweder eine Schwerlastschublade oder eine andere Halterung für unsere DH Bikes.

Möbel sind mit Gewindenieten am Mittelholm befestigt, können aber jeder Zeit ausgebaut werden.

Dem Tüv ist es eigentlich Latte was Du da hinten im Auto treibst, so lange es nicht die Fahrzeugsicherheit beeinträchtigt (Dach rausschneiden, für Hochdach)

Für uns ist der Bus eigentlich eine fahrende Umkleide (mit Klo) in der man auch mal eine Nacht schlafen kann.

Ursprünglich hatte ich auch mal über einen 6m Kawa nachgedacht, aber ich muss oft in der Stadt arbeiten, brauche also etwas, das mehr als einmal in ein Parkhaus passt.

Und wir sind keine Camper, wir haben zwar noch einen Wowa, aber auch der war für uns nicht mehr als ein beheiztes Wohnklo welches wir für Rennen brauchten. Jetzt waren wir 2 mal damit in NL auf einem CP und stellten immer wieder fest, WIR SIND KEINE CAMPER. Also auch kein richtiges Womo.
vomFelde ist offline   Mit Zitat antworten
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