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Bauen - Reparieren - Basteln Boardbau, Modifikationen am Material, ... |
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17.02.2010, 13:36 | #1 |
du Tarzan, ich JN
Registriert seit: 06/2004
Ort: RnD bei FFC
Beiträge: 1.975
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how-to: Sandwichbauweise
hallo zusammen,
inzwischen bauen ja die allermeisten shaper in sandwichbauweise. diese bauweise hat viele vorteile und bringt resultate, die den vergleich mit serienprodukten nicht scheuen müssen. dennoch hatten wir von FF customs in letzter zeit immer wieder das gefühl, dass es dabei häufig zu komischen arbeitsabläufen und resultaten kam. deshalb haben wir uns entschlossen, ein "how-to sandwichbauweise" zu veröffentlichen. wir hoffen damit, einigen jungen shapern den weg aufzuzeigen und zu besseren resultaten zu verhelfen. in einem ersten schritt wird die deckschicht getempert. dies kann in einer temperkammer geschehen, aber auch ein toaster eignet sich zu diesem zweck. dieser vorgang entzieht ihr die restfeuchtigkeit. achtung, zu langes tempern führt zu versprödung des materials! parallel dazu wird auch der kern auf arbeitstemperatur gebracht. um ein verkleben mit der form zu verhindern, wird trennwachs aufgetragen. auf dem markt finden sich eine vielzahl verschiedener produkte. wir haben gute erfahrungen mit trennmittel auf milchfettbasis gemacht, weil diese besonders temperaturbeständig sind. jetzt trennen wir die deckschicht, um einen ober- und einen untergurt zu erhalten. hier das zwischenresultat: um beim anschliessenden laminiervorgang ein durcheinander zu verhindern, empfiehlt es sich alle komponenten sowie die gewebezuschnitte bereitzustellen. auf den kern wird dann ein haftvermittler aufgetragen. dieser verbessert den verbund zwischen den lagen und dient ausserdem als vibrationsdämpfung. nun wird laminiert. auf dem bild ist zu erkennen, wie das zwei komponentige matrixsystem aufgetragen wird. es ist peinlich genau auf das richtige mischungsverhältnis zu achten! während dem laminiervorgang werden dann nacheinander die verschiedenen schichten aufgebracht. hier kann es von shaper zu shaper auch zu kleinen abweichungen im aufbau kommen. selbst innerhalb von FF customs sind wir uns nicht immer einig, wie die richtige reihenfolge aussieht: Bei der grafischen gestalltung stehen euch dann wieder alle türen offen. wir haben uns für ein branding entschieden, welches wir mittels einer negativform und einem gasbrenner aufgetragen haben. denkbar wäre aber auch eine lackierung mittels gelatine-topcoat. wir als puristen mögens aber lieber so. hier das fertige broad. wir hoffen, euch mit unserem beitrag etwas klarheit geschaffen zu haben. seid nicht deprimiert falls es bei euch nicht auf anhieb so gut aussieht. wir haben bereits unzählige prototypen gebaut, welche wir meist im ausland bis zum bru(n)ch testen. hier z.b. ein früheres exemplar: und die belastungstests: wenn gewünscht können wir auch noch einen baublog vom aktuellen FFC shortbread erstellen Aloha, der GuerillaGärtener und Reto |
17.02.2010, 13:49 | #2 |
bloggender Shaper
Registriert seit: 09/2004
Ort: Cham / CH
Beiträge: 1.084
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Haha, seeeehr geiles Tutorial
Da bekommt "Stoff einlaminieren" eine ganz neue Bedeutung Gruss Christoph |
17.02.2010, 14:11 | #3 |
hummelhummel...
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 232
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wer scheisse isst, kommt auch auf scheiss ideen
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17.02.2010, 14:30 | #4 |
:/ ...my ankle... :/
Registriert seit: 09/2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 2.109
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Genial !! Sowas kann man selber machen
Und da läuft man immer zu den einschlägigen Protagonisten, nur um an Ende ein unfertiges Produkt zu überteuerten Preisen in der Hand zu halten, welches den beworbenen Eigenschaft nicht im geringstem nahe kommen. FFC zeigt es mal wieder dem Etablissement und setzt neue Maßstäbe mit Qualität statt Quantität!! Weiter so! |
17.02.2010, 14:56 | #5 |
Maulwurfhügelplätter
Registriert seit: 11/2008
Ort: Berlin muss Küstenstadt werden!
Beiträge: 610
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Hahaa, sehr geil Immer wieder! Respekt für eure tolle Arbeit!
Wie verhält sich das Schnittchen denn im Kabbel, in der Welle und in der rauhen See? Kommt es schnell wieder hoch? Habe ich da nicht einiges im Laminat gesehen, was Kavitation erzeugen könnte? Stören die dabei entstehenden Gasblasen die Traktion? Und was ist mit Finnen? |
17.02.2010, 15:00 | #6 |
gitano
Registriert seit: 12/2001
Ort: meist im womo :)
Beiträge: 14.369
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sehr geil
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17.02.2010, 16:02 | #7 |
FFC
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Beiträge: 1.609
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17.02.2010, 18:55 | #8 |
ewigkaltefüße, brrrr
Registriert seit: 10/2005
Ort: bremen
Beiträge: 529
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könnt ihr bitte noch einige angeben zu den kosten der einzelnen schichten machen?
und diesmal habt ihr ohne vakuum gearbeitet. wird das der neue trend bzw. welche vorteile hat das bei dieser art broads? |
17.02.2010, 19:32 | #9 |
FFC
Registriert seit: 05/2005
Ort: im Üechtland
Beiträge: 1.609
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Hier ein paar detaillierte Angaben zum broad:
auf die Fragen versuche ich später einzugehen |
17.02.2010, 21:27 | #10 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 50
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18.02.2010, 11:54 | #11 |
LarsVader
Registriert seit: 02/2006
Ort: Göttingen
Beiträge: 818
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Danke für den Bericht!
Meiner Einer versucht sich heute abend an einer (oder zwei?) Leichtwindschnitten, also mehr klassischer Shape aber deutlich größer Bei meinen Maßen von 192cm und 96Kg braucht es halt ne Nummer größer als bei einem 70Kg Floh Als Herzstück habe ich 0,5Kg feinstes (noch ungefoamtes ) Angus-Kernmaterial Als Deckschichten werde ich erstmals was neues von unserem türkischen local Breaddealer verwenden, da ich mit den klassischen sehr weichen Hamburger-Deckschichten vorallem wegen der Festigkeit eher unzufrieden war. Das hat sich bislang immer atomisiert, bevor die Session so richtig los ging Der Kern soll dann nur kurz aber stark getempert werden, so dass er im Inneren noch völlig unausgehärtet ist, das ist für meinen Geschmack einfach unschlagbar und bringt genau den richtigen Flex! Als kleinen Tip für das Kerntempern und- formen: Es hat sich bewährt das Kernmaterial auf einem Backpapierzuschnitt zu shapen und es auf Selbigem möglichst flach (max 1cm) aber ohne Lufteinschlüsse aufzubringen. Ist der Kern in der gewünschten Form, kann man ihn (ohne das er auseinander zu fallen droht )einfach in die vorgeheizte und mit Trennmittel behandelte Temperpfanne einlegen (Backpapier oben!) und das Backpapier wie eine Schutzfolie abziehen! Auf diese Weise bekommt man den perfekten flachen Kern! Und nicht vergessen: der rohe Kern sollte dünner und vom Durchmesser größer geshaped sein, da materialbedingt beim Tempern der Kern lateral schrumpft aber von der Dicke her zunimmt! Der weitere Aufbau wird bei mir vorraussichtlich recht ähnlich, wie bei housi! Falls ich es beim Bauen zeitlich einrichten kann werde ich ein paar Fotos der einzelnen Arbeitschritte machen und über meine Erfahrungen hier weiter berichten! Grüße Lars P.S. Auch wenn es sich bei meiner geplanten Schnitte nicht um die klassische Sandwich-Konstruktion handelt, sondern mehr um die hamburger Variante, sind die Arbeitsschritte und der Aufbau recht ähnlich und geben dem Einen oder Anderen vieleicht gute Anregungen! |
18.02.2010, 12:13 | #12 |
du Tarzan, ich JN
Registriert seit: 06/2004
Ort: RnD bei FFC
Beiträge: 1.975
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hehe, danke für die kommentare und die berechtigten einwenden.
allerdings bleibt zu bemerken, dass janosch natürlich vollkommen recht hat, und der arbeitsschutz nicht vernachlässigt werden darf. weil wir aber ausschlieslich mit komponenten arbeiten, die den strengen bestimmungen der schweizerischen lebensmittelprüfstelle gerecht werden, ist es bedenkenlos möglich ohne handschuhe zu arbeiten. somit können geweberesten und derartiges sogar kompostiert werden und schaden der umwelt nich. aloha, reto |
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