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Alt 25.03.2006, 01:16   #1
guidog
Takoon Ambassador
 
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Standard Testbericht Best Waroo 9qm

Testbericht Best Waroo 9qm


„mach es einfach, mach es……..“

Dieser Testbericht soll meine Eindrücke vom neuen Best Warroo schildern und als Referenz habe ich den Best Yarga 05 genommen. Gefahren bin ich die sehr guten FLX 122 und 132 Boards von Underground. Ich wiege 78 Kilo und habe ein mittleres Fahrkönnen.

Ich möchte nicht Bow gegen Bow, also Marke gegen Marke vergleichen, da jeder neue SLE Kite anders fliegt und sich jeder ein eigenes Bild machen sollte und somit selber testen sollte. In den Magazinen steht viel, aber selber fliegen ist bei diesem neuen Konzept einfach besser und wenn nicht sogar Pflicht.

Voller Spannung erwartete ich also, wie viele bisherige Yarga Piloten den Best Waroo.

Im Vorfelde hatte ich die Möglichkeit auch andere sog. Bow Kites zu testen und bin auch immer wieder postitiv und negativ von den Eigenschaften überrascht worden, um so größer war also die Spannung auf den Waroo.
Ob nun Bow Kite oder SLE(supported leading edge) Kite- es sind andere Kites, es ist ein völlig neues Konzept, ein völlig neues Fliegen, eine Revolution?

Warum fragte ich mich nun sollte ich mir die neuen Kites kaufen?- wenn meine alten Yarga gerade mal etwas älter als ein halbes Jahr sind und noch super aussehen. Das Material ist wesentlich besser geworden, der Abrieb ist nicht mehr zu vergleichen mit Kites aus früheren Jahren, also warum? Macht es Sinn wieder soviel Geld beim Verkauf zu verbrennen um ein völlig neues Konzept zu kaufen? Ist der Einsatzbereich wirklich wesentlich größer? Kann ich mit einem Waroo Kite drei herkömmliche C-Kites ersetzen?

Aber nun zum Waroo:

Da war er nun, hat ja auch lange gedauert; denn neue SLE’s sah man schon seit Wochen am Himmel von Kapstadt.

Die Verarbeitung ist okay, normaler Standard, das Tuch macht einen guten Eindruck, die Nähte sind sauber, der Schnitt sieht neuartig und rasant aus.
Das Aufpumpen ist okay, die Ventile halten und man kann gut Druck auf die Fronttube bringen.
Auffällig sind erst mal die vielen Leinen; - bei den herkömmlichen C-Kites hat man gerade mal ein paar Zentimeter Anknüpfleinen und nun hat man mehr als einen Meter, das ist schon ein komisches Gefühl, wenn man das erste Mal die Leinen anknüpft und erst mal gucken muß, - ja, wo knüpfe ich denn nun an?
Es gibt verschiedene Trimmpositionen und somit die Möglichkeit individuell zu trimmen.

Beim ersten Start hat man das Gefühl, das die Backlines völlig durchhängen und alles ist so neu. - Dann ist er in der Luft und alles ist okay.
Der Warroo sieht richtig cool aus mit den leuchtenden Farben, das ist der erste Eindruck. Keine großen Haltekräfte an der Bar! Er ist schnell für einen SLE Kite! Ein wahnsinnslanger Depowerweg. An den Strapp kommt man nur mit Affenarmen rann.

Hier muß ich aber auch sagen, das ich einen der ersten Waroos geflogen bin und die richtige Bar noch nicht fertig war, also eine Vorserienbar.

Zum Einfahren braucht man seine Zeit, es ist ein völlig neues Konzept.

Was man nirgends lesen kann und was man vermisst, ist die Anzahl der Pulley’s, also der Umlenkrollen. Der Best Warroo hat zwei am Kite und nicht mehr, andere Kites haben bis zu sechs Umlenkrollen und das macht sich erheblich bemerkbar beim Fliegen, in der Luft, beim Lenken, beim Feeling an der Bar.

Aber zurück zum Fliegen; der Waroo steht stabil in der Luft, kein Wabbeln zu erkennen, auch nicht bei böigen Wind. Er neigt auch nicht dazu, seine Ohren einzuklappen wie das der Yarga macht.
Der Grundzug ist okay und kann durch die Bar auf Null gesetzt werden, das ist schon richtig fett.
Das Wellenabreiten ist ein Traum, nicht zu vergleichen mit herkömmlichen C-Kites.
Man kann den Waroo voll in die Power-Zone fliegen und dann komplett depowern!!
Das ist schon richtig toll…., und auch das ist wohl der Grund warum man am Himmel in Kapstadt mehr und mehr Bows sieht…
Dieses „ich kann mich nur noch auf die Welle“ konzentrieren ist schon richtig genial!!
Man fährt die Welle runter und hoch und kümmert sich einfach nicht mehr um den Kite,
also das macht richtig Spaß, - nein….es ist richtig super.

Diese Depowermöglichkeit ist bemerkenswert; ich habe manche brenzliche Situation, gerade bei Beginnern, gesehen; die dank SLE-Konzept nicht in die Hose gegangen ist! „Bar wech und Druck wech“ ist ein völlig neues Fahren.
Da übte z.b. einer im Kamikaze-Stil am Strand, bzw. im flachen Wasser und es passierte das was passieren musste, eine fette Böe und schwubbs im 1m tiefen Wasser, direkt am Ufer, auf den Rücken, der Kite in Richtung Strand und……..und……..uns blieb der Atem stocken und schockiert starrten wir auf den Kiter………und….…………..…..nix.
Der Kite hatte keinen Druck mehr und blieb einfach stehen und der Newbie drehte sich auf den Bauch und ging wieder ins Wasser; weitere Abgänge folgten im Newbie-Style, aber wir am Strand hatten unseren Schock weg, denn wir wussten, was ihm in dieser Situation mit einem C-Kite passiert wäre.

Im idealen Windbereich fand ich, geht der 9er genauso früh los wie der 9er Yarga;

Bei stärkeren Wind und böigen Wind geht es dann aber zur Sache:
Das ist dann ein ganz neues Fliegen. Man merkt dann deutlich den Unterschied zu herkömmlichen C-Kites. Man hat immer 2 qm mehr zur Verfügung, also eine Kitegröße und das ist richtig fett.
Wenn der Wind also zu schwächeln beginnt, zieht der 9er Waroo den 9er Yarga richtig ab; es ist einfach mehr Power da und wenn der Wind volles Brot zunimmt, dann kann man den Waroo wesentlich länger fahren. Durch den langen Depowerweg hat man einfach einen deutlichen Performance Vorteil.
Das macht sich vor allem in der Sprunghöhe bemerkbar. Dieses Fluggefühl, dieses Schweben in der Luft ist einfach toll, man bleibt einfach länger in der Luft und die Sicherheit ist einfach größer.

An manchen Tagen, gerade an den heftigen Tagen, sprach einfach alles für das neue Konzept.
Ich hatte keine Chance mehr mit dem 7er Kite und andere auch nicht mehr mit dem herkömmlichen C-Kites, wir mussten runter vom Wasser.

Ich vergesse auch nicht die eine Situation am Strand:
Keine Chance mehr mit einem 7er Kite und da kommt ein Bow-Kite Fahrer an und ich helfe ihm zu landen.
So, dachte ich mir, jetzt ist auch für ihn „Schluß mit Lustig“, aber weit gefehlt;
Was macht er?
Er verlängert die Backlines um 5cm und geht wieder raus. Gut, er hatte so 85-90 Kilo auf dem Buckel, also rund 10 Kilo mehr als ich mit meinen 76 Kilo, aber er hatte auch einen 9er, einen 9er!!! drauf und konnte weiter fahren.

Nun aber wieder zurück zum Springen:
Man fährt mit einem C-Kite auf eine Welle und poppt sich ab und man denkt sich:
Boahhh…., war ich hoch und dann kommt einer mit einem Bow-Kite, -der poppt sich ab.., und…., der fliegt und fliegt und fliegt… dann unbeschreiblich hoch und das immer wieder und wieder - immer dasselbe Spiel…
Die höchsten Sätze sah man mit den Bow-Kites, keine Chance mit den C-Kites.
Ich meine damit die Sätze von den „normalen“ Kitern, Profis wie Ruben Lenten sind hier eine ganz andere Nummer.

Beim Waroo hat man dann aber auch noch ein gutes Feedback an der Bar, was sicherlich an den 2 Umlenkrollen liegt und es gibt keinen „Flaschenzug-Effekt“.
Das Höhelaufen geht super, der Kite fliegt willig in den Windfensterrand und durch die 2qm mehr Fläche wird es zum „Kinderspiel“.
Die Halte- und Steuerkräfte sind dabei auch nicht stärker als beim Yarga, ich konnte beim Waroo keinen „ich brauche Arnold-Arme“-Effekt feststellen, durch den langen Depowerweg war er manchmal sogar angenehmer zu fliegen.
Gerade für einen Beginner ist das schon ein enormer Vorteil, weil man die Kante vom Board nicht so stark einsetzen muß, wie bei herkömmlichen C-Kites bei Überpower.
Das ist ja auch das was ich anfangs geschrieben habe, man muß die neuen Kites einfach testen, die Barkräfte unterscheiden sich deutlichst bei den unterschiedlichen Marken.

Die Stabilität ist gut und der Druckpunkt ist stabil. Es gibt keinen „Faltenschlag“, d.h. der Kite ist sauber genäht und steht super in der Luft. Um den richtigen Punkt zum Springen zu finden, bedarf es etwas an Zeit, weil man den Waroo nicht so stark nach hinten reißen muß wie den Yarga, aber dann wird man auch mit fetter „hangtime“ belohnt.

Der Lift kommt eher smooth wie beim Yarga und nicht ruckartig wie z.B. bei alten Hochleistern.

Der Waroo ist nicht so schnell wie der Yarga. Bezüglich des Drehens hat der Yarga einfach seine Vorteile und wird deshalb weiterhin ein Super-Kite bleiben.
Das Fahren ist einfach ein „anderes“ Fahren, um die Welle abzureiten braucht man den Kite nicht ständig hoch und runter zu bewegen, man lässt ihn einfach stehen.

Eine große Umgewöhnung war der Wasserstart für mich: Er funzte; jedoch den Kite voll in der Powerzone hoch zu ziehen und das Board einzusetzen - erfordert schon etwas Mut.
Diese Depower ist schon bemerkenswert anzusehen. Es ist ein völlig neues Starten und das muß man erst lernen.
Aber…, bei Wellen darf man auch beim Waroo keine Wunder erwarten, es ist wie bei jedem herkömmlichen C-Kite in der Welle „don’t dropp it“.

Fazit folgt im zweiten Teil......

guidog
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