Problematik: 50Hz und 60Hz beim Drehen von Videos? {Frage an Videospezialisten}

[Jan:)!]

Zitat von mangiari

Ja aber das Zwischenbild ist vielleicht "scheisse" aber es sollte optisch nicht auffallen und schon dreimal nicht durch ruckeln.

Stell dir z.B. das Zwischenbild wäre genau das vorherige Bild und müsste nur um genau 13,5 Pixel nach Links verschoben sein und das einmal pro Sekunde.
Wenn du das Bild um 13,5 Pixel nach Links schiebst, dann verlierst du die halbe vertikale Auflösung. Zusätzlich fehlen dir Rechts 13,5 Pixel.

D.h. du hast einmal pro Sekunde ein Bild im Film, dass nur die halbe Auflösung hat und einen irgendwie interpolierten Bildrand. Und das selbst für den Fall, dass du zu 100% weisst was du machen müsstest.


Das "ruckeln" könntest du nur entfernen, indem du alle Bilder unscharf machst und immer den rechten Rand interpolierst.

[mangiari]

Ich wärme mal dieses Thema auf, weil ich mich in letzter Zeit intesiver mit Filmschnitt beschäftigt habe und Filmmaterial aus unterschiedlichsten Geräten miteinander verschnitten habe.

Zunächst mal muss ich meine Aussage von damals revidieren und AXXI recht geben. Es gibt definitiv Probleme beim Mischen von 24, 25 und 30 fps Filmmaterial. (50 und 60 kann in dem Fall mit 25 und 30 äquivalent betrachtet werden).

Insgesammt ist es nicht so schlimm 24 und 25er Material zu mischen, aber im besonderen hat das ein oder andere Schnittprogramm deutliche Probleme bei der Kombination von Features. Wenn ich z.B. in Vegas einen 25fps Clip stabilisiere und dann mit 24fps rendere, entstehen sekündlich hässliche Hoppser im Bild. Ich würde das als einen Bug in diesem Programm bezeichnen, denn unstabilisiert, sind die Probleme kaum erkennbar, wenn ich 25fps Material als 24fps rendere.

Bei 30fps als 24/25fps gerendert sieht's auch ohne Stabilisierung nicht besonders toll aus. Lässt man das Programm (wie von mir früher postuliert) resamplen, entstehen schon bei leichten Schwenks im Bild wilde Artefakte, die man getrost unter "nicht verwendbar" abstempeln kann. Deaktiviert man das resampling entstehen die von AXXI und Jan genannten unsauberheiten, weil halt einzelne Frames einfach weg gelassen werden.

Zum Glück können fast alle meine Cams zwischen 25 und 30 hin und her schalten. Ich render mitlerweile alles in 25, und behelfe mir dann oft einfach damit das 30er Material als 25er wieder zu geben. Gerade bei Actionsport stört das gar nicht, im Gegenteil, man ist es ja von den professionellen Filmen gewohnt, da läuft auch alles langsamer ab. Der Audio-Unterschied bei einem Faktor von 0,833 lässt sich auch problemlos ohne erkennbaren Verlust umrechnen, so dass die Tonhöhe noch passt.

Nur muss ich mich halt schon vorher bei den Aufnahmen entscheiden ob das eine Aufnahme in Realgeschwindigkeit werden soll, oder ob es nicht stört oder erwünscht ist, diese verzögert wieder zu geben. Die Umschalterei ist dabei natürlich schön tief in den Kamera-Menus versteckt, so dass man's auch mal vergisst oder die besten Szenen verpasst, weil man gerade im Menu rumhangelt, statt zu filmen...

[AXXI]

Tatsächlich sind es nicht 24, 25, 30 oder 60 Herz sondern:

24000/1001 (23.976...)
30000/1001 (29.97...)
60000/1001 (59.94)

Bevor es Farbfernsehen gab, hatte man in den USA eine Bildwiederholrate von genau 30 Hz. Syschronisiert wurde einfach mit dem 60Hz Stromnetz. Als dann auch die Farbinformation übertragen wurde, gab es Inteferenz mit dem Tonsignal. Man löste das Problem durch geringe Absenung der Bildwiederholfrequenz. Schlauer wäre es gewesen, die Trägerfrequenz für den Ton anzupassen.


So wird das Problem mit der PAL / NTSC Bildwiderholrate im professionellen Bereich gelöst:
http://www.paradiso-design.net/video....html#transfer