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Nordamerika/Zentralamerika/Karibik Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 23.02.2013, 17:05   #1
Salamucci
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Ort: Curacao
Beiträge: 6
Standard ABC - Inseln: (Aruba, Bonaire, Curacao)

Da ich jetzt schon seit einigen Jahren auf Curacao lebe, möchte ich allen die es interessiert, einen kleinen Einblick in die Inselwelt der ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curacao) geben. Auch niederländische Antillen genannte, obwohl Aruba und Curacao eigenständig(-er) geworden sind, Bonaire rückte politisch ein Stückchen näher an Holland.

Wind: Vom Passatwind belüftet, startet Mitte Dezember, Jänner besser, gute Windwahrscheinlichkeit bis Mitte Juli, wobei Ende Juni die Starkwindtage (im Aruba die Starkwind-Surftage: HiWinds: http://www.hiwindsaruba.com
Bin im August schon gut gekitet, sehr selten im September, Oktober und November ist kein guter Wind. Dezember beginnt es wieder.

Temperatur: Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind größer als zwischen Sommer und Winter. Da es in den Monaten Dezember bis Juni windiger ist, und es auch (winterliche) Temperaturen 28 bis 31 Grad hat, ist der Sommer mit unbeständigem Wind, beginnend Ende Juli, vor allem August und September mit bis zu 34 Grad heiss. Im Oktober und November ziehen Regenwolken über die ABC Inseln, bringen so manchen heftigen Regenguss, und auch deutlich Abkühlung (wir hatten mal 26 Grad, brrrr kalt). Dezember beginnt das Spiel der Jahreszeiten von vorne.

Hurricans: Die ABC Inseln liegen außerhalb des Hurricangürtels, weshalb sich hier während der Hurricanzeit viele Boote aufhalten. Doch immer wenn ein Hurrikan über die Karibik zieht, nimmt er uns den Wind weg! Meistens beginnen die Hurricans in Tobago/Trinidad über Barbados und rauf zu den Großen Antillen, wo die Hurrikans dann an Stärke gewinnen. Wenn dies der Fall ist, dann ist es auf den ABC Inseln einige Stunden/wenige Tage windstill.

Kitegrößen: meistens 9-12, außerhalb der Haupt-Windzeit auch größer, in Aruba zu den Hiwinds eher noch kleiner, Taschentuch-Größe, da kanns mal so richtig pfeifen.

Die ABC Inseln werden vom selben Windsystem belüftet. Doch die Spots sind unterschiedlich, genauso wie die Inseln und deren Bewohner. Man ist mehrsprachig aufgewachsen, die Einheimischen sprechen Papiamentu (karibische Sprachmischung, wird nur auf den ABC Inseln gesprochen), meistens Niederländisch, meistens Englisch, viele auch Spanisch.

Zu den verschiedenen Spots:

Aruba
Ist eine touristisch gut (?) erschlossene Insel. Viele große Hotels, hauptsächlich Amerikaner, Pauschaltouristen, Kreuzfahrtschiffe, die ganze Palette.
Fischermens Hut: Der bekannteste Spot auf Aruba, Flachwasser, Sand, Stehbereich, Kite- und Windsurfer, langer idyllischer Sandstrand, Infrastruktur, aber der Wind von der anderen Seite über die Insel, deswegen ablandig und sehr böig.
Boca Grandi: am unteren Ende der Insel, eine kleine schöne Bucht mit netter Welle, draußen am Riff besser, hauptsächlich Locals, ist nicht so groß der Spot, mit einigen Kitern wird's voll.
In Aruba kann man günstig Surf-Material kaufen.


Bonaire:

ist die verschlafenste Insel der ABC Gruppe. Bietet hauptsächlich Urlaubswerte, wie schöne Strände, Idylle, eher kleinere schönere einfachere Hotels/Häuser/Apartments; abends wenig los. Bekannt für: Schönes Tauchrevier, Wassersport perfekt, toller geruhsamer Urlaub, Sicherheit und europäisch-karibischer Standard, Relax.
Kitespots im Süden (Atlantis, Pink Beach,..) ablandig, daher ein wenig böig, aber Flachwasser. Kiteschule (sehr freundlich und hilfsbereit.
An der Nordküste in der Mitte circa, gibt es eine große stehtiefe Bucht, Lac Bay, traumhaft schön. Wind direkt vom Meer, super konstant, Flachwasser soweit Auge reicht, Welle am vorgelagerten Riff, Sandstrand, aber leider reserviert für Windsurfer. Manchmal zu bestimmten Stunden auch für Kiter befahrbar. Kitesurfer können aber seitlich starten und außerhalb der Lac Bay surfen, dort gibt's auch Welle. Nicht riesig, aber immerhin ganz nett!
Abends genießt man die verschiedenen Happy-hours, den Sunset, und im Zentrum gibt's ein paar Lokalitäten, happyhours sind beliebt. Perfekt für Urlaub, nicht um dort zu leben.


Curacao:

ist eine ursprünglichere Insel, die den Massentourismus noch nicht inhaliert hat. Wunderschöne Altstadt, liebenswerte Menschen, gute Infrastruktur, gutes Rechts- und Bankensystem, aber: keine langen Sandstrände, sondern lauter kleine Buchten. Öfters auch naturbelassen. Tourismus vorhanden, alle Kategorien, doch keine/kaum Hotel-Betten-Burgen wie in Aruba. Hier geht alles noch ein bissl gemütlicher ab, hier man noch mehr vom Leben haben. Gilt als Tauchparadies, weil viele Wracks in geringer Tiefer einfach zu betauchen sind, und weil die Unzahl an Buchten verschiedene Bedingungen gibt. Bootstauchgänge sinnlos, alles von Land aus betauchbar. Auch gibt es einen Unterwasser-Auto-Friedhof, wo man gesäuberte Auto-Wracks versenkt hat. Natürlich hat sich die Natur schon mit Bewuchs und Korallen wieder alles geholt, doch steht man dann in 30m Tiefe am Steuer eines alten Trucks und sucht den Blinker….ist wohl eine andere Geschichte.
Curacao hat wirtschaftliche Vorteile, einen wunderschönen Carnival, im vergleich zu allen karibischen Inseln sehr sicher (holländische Marine, amerikanisch-holländische Küstenwache, amerikanische Luftüberwachung).

St.Joris-Bay:
Ist eine große unbewohnte Bucht an der Nordküste, wobei der Wind über ein Hügel-Massiv weht, weshalb er manchmal extrem böig ist. Durch diese unterschiedlich hohen Hügel bläst der Wind an manchen Stellen aus leicht unterschiedlichen Richtungen, was das Windsystem für Anfänger nicht gerade einfach macht. Die Bucht ist groß, bei gutem Wind sehr kabbelig. Es ist ein eher steiniger Strand, erdig, im Wasser verstecken sich auch gerne Seeigel, weshalb Schuhe anzuraten sind. Es gibt einen Start-Landebereich, der von allen "Pickas"(=superstachelige Bäume) und den umgrenzenden Kakteen frei gemacht wurde. Es gibt wenig Schatten, kein Fliesswasser und leider auch keinen Kiteshop.
Die Anfahrt dorthin ist mit einem normalen PKW möglich, sollte Flut sein ist das letzte Stück schlammig, ungeübte Fahrer bleiben stecken.
Klein-Curacao: eine kleine unbewohnte Insel ca 30min-2h Bootsfahrt von Curacao, mit tollen Sandstrand und flachen Wasser, ohne Steine, guter Wind, Schattenplätze, ablandiger Wind. Bootsfahrt je nach Anbieter 100$/Tag, je nachdem was includiert ist. Am besten außerhalb der Haupt-Saison, unter der Woche, dann ankern weniger Boote und man hat mehr Platz am Wasser.
Curacao ist für einen Kiter keine Traumdestination, da der Wind böig ist, und die Spots eher bescheiden; lediglich Klein Curacao ist ein Hammer, aber teuer täglich anzufahren.
Canoa: Wellenspot direkt vor einem Fels-massiv, ist nur für Wave-Surfer reserviert.
Die anderen Sports (Marie Pompoen, Corridor, Ost Punt, Westpunt nur mit Boot zu empfehelen, und weiter am Meer, wo der Wind konstanter ist...



Kiteschule in Curacao: http://www.curacaokiteboarding.com
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