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Kitesurfen Achtung: Bitte Vorgaben beachten! |
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27.09.2018, 08:42 | #1 |
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Wie Verhalten bei Leinen Abriss ?!
Passend zum Thema, " Wie Verhalten bei Unwetter-Fronten" nun meine Frage aus aktuellem Anlass, wie verhalten bei Leinen-Abriss?
Situation war folgende, Spot Klitmöller, Muschel-Riff, Wind bei ca. 20-25 Knoten. Wellen brachen auf offener See, Wellen-Höhe bis zu 3.5m Abstand zum Startplatz (Surf-Haus), ca. 300 Meter Sachverhalt: Ne Welle erfasste beim Brechen das Hinterteil von meinem Twintip was zu einer unkontrollierten Flugphase incl. Landung im Wellental zu Folge hatte. Bevor ich mich sortiert hatte und den 8er Kite wieder starten konnte, rollte schon die nächste Welle wieder über mich...und dann genau in der Startphase über den Kite drüber. Als der Kite dann nach oben schoß kam mir schon die linke Steuerleine vom Himmel entgegengeflogen und kurz danach die linke Frontleine. Da ich so eine Situation noch nie erlebt hatte löste ich aus und ließ den Kite vor mir aufs Wasser runter. So und nun begann die Kacke erst richtig. Alle versuche die Leinen langsam auf die Bar aufzuwickeln scheiterten kläglich. 1. Die Wellen drückten mich unglaublich schnell in Richtung kite und damit in Richtung Leinen. Also ordentlicher Leinensalat um mich herum, dann erfassten sie den Kite war die Leinen wieder ordentlich auf Zug brachten. Gerade die zwei abgerissenen Leinen bekam ich überhaupt nicht in den Griff. Irgendwann gab ich auf da ich nur noch damit beschäftigt war die Leinen welche mittlerweile sich um Hals, Fuß-und Handgelenke legten und sich langsam zuzogen, wegzubekommen. Dann Leinencutter rausgeholt und überlegt wo ich anfangen soll zum schneiden....ehrlich ihr wollt nicht wissen wie es mir ging...für mich purer Überlebenskampf. Da aber die Leinen immer wieder komplett ohne Spannung waren...war der Einsatz vom Cutter zwecklos, irgendwann konnte ich die Halsleinen wegbekommen und die von den Handgelenken und war nur noch damit beschäftigt vom Kite aktiv wegzuschwimmen. Als ich nur noch ca. 50 Meter bis zur Klitmöller Bucht hatte kam endlich mein Kitekollege an und half mir Gottseidank den Kite sicher an Land zubringen. Fazit: Neo am Hals zerissen, mehrere Cuts über die Handgelenke und Neo über dem Oberschenkel von Leinen durchgeschnitten. WIE HÄTTE MAN SICH RICHTIG IN SO EINER SITUATION VERHALTEN! Übrigens hab ich auch mehrfach geschrien (eher aus Wut) und mit den Armen gewunken (das was die Leinen um Hals Phase) aber auf offener See bei so hohen Wellen sieht dich entweder keiner....oder keiner möchte dich sehen.... |
27.09.2018, 09:04 | #2 |
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Du warst in der absoluten worst-case-Situation des Kite-Sports, würde ich sagen.
Herzlichen Glückwunsch, dass Du überhaupt überlebt hast. Das war absolut lebensgefährlich und Du hast extremes Glück gehabt, da lebend rausgekommen zu sein. Es gibt einige vorstellbare und gar nicht unrealistische Möglichkeiten in dieser Situation, wo Du praktisch sofort hättest sterben können (z.B. wenn eine große, brechende Welle den Kite mitgerissen hätte, als gerade eine Leine um Deinen Hals lag). Ich denke, Du hast, den Umständen entsprechend, fast alles richtig gemacht. Insbes., weil Du ein Messer dabei hattest (haben ja die meisten noch nicht mal). Und weil Du scheinbar nicht in Panik geraten bist, was wirklich ein Kunststück war, würde ich sagen. Besser wäre gewesen, gar nicht erst Zeit mit Leinenaufwickeln zu verschwenden, sondern sich sofort darauf zu konzentrieren, vom Kite wegzuschwimmen. Es wäre u.U. auch sinnvoll gewesen, sich möglichst schnell komplett vom Kite zu trennen, in der Hoffnung, dass sich der Kite / die Leinen, von brechenden Wellen erfasst, möglichst schnell von Dir entfernen. Schreien ist völlig nutzlos - das hört bei Starkwind und Wellenlärm schon in 5 m Entfernung niemand mehr. Und Winken ist in Wellen meistens auch reine Energieverschwendung, da praktisch unsichtbar auf der aufgewühlten Wasseroberfläche. Ein neonfarbener Kite ist mMn sinnvoll, da sehr gut und weithin sichtbar. Wenn in größeren Wellen ein Kite länger als ein paar Sekunden im Wasser liegt, werden erfahrene Wellenkiter schnell nach dem Rechten sehen. Ist aber auch immer leicht, hier klugzuscheißen, sorry. In der realen Situation entscheidet man wahrscheinlich sowieso instinktiv, ohne lange diverse Szenarien durchzugehen... Große Wellen sind schlicht sehr gefährlich mit Kite, ohne wenn & aber. Man muss sehr aufpassen, keine Fehler zu machen und in kritischen Situationen nicht zu stürzen. Sonst kann es sehr schnell fatal enden. Wenn man regelmäßig in Wellen unterwegs ist, lernt man, bestimmte Risiken besser einzuschätzen und sich gar nicht erst in besondere Gefahrenbereiche zu begeben. Und man lernt auch, wie man zwischen Wellen fahren muss, um nicht in unkontrollierbare Situationen zu geraten. Das hat sehr viel mit richtigem Timing, perfekter Kite-Kontrolle und ein Gefühl für die Wellendynamik zu tun. Ich glaube, man muss sich langsam an das Fahren in großen Wellen herantasten, sehr langsam, und mit dem nötigen Respekt für die Kräfte von Wellen und Strömungen. Viele unterschätzen völlig, was dort passieren kann. Wenn man als wellen-unerfahrender Glattwasserpilot unbekümmert und gedankenlos in 3 m Nordseewellen rausgeht, dann gehört schon eine große Portion Glück dazu, das unverletzt zu überstehen (damit möchte ich nicht unterstellen, dass Du so gehandelt hast). Selbst, wenn man aus einer solche Horrorsitution wie Deiner unbeschadet herauskommt, muss man meistens danach noch ohne Kite an Land schwimmen. Alleine das lebend zu schaffen (brechende Wellen und teils extreme Strömungen) ist schon kritisch... Geändert von DieWelle (27.09.2018 um 09:22 Uhr) |
27.09.2018, 09:08 | #3 |
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Aus dem Bauch heraus würde ich sagen:
Außer auslösen und beten kann man nichts tun. Im Ernstfall komplett trennen und sich von den Leinen entfernen. Hier von geht die größte Gefahr aus. Wind, Strömungen, Wellen. Alles sind in dem Moment absolut unberechenbare Faktoren. Dazu kommt noch ein Kite der manövrierunfähig in den Wellen treibt. Beim Wavekiten gehört so etwas sicherlich zum Risiko dazu. Man ließt ja auch oft, dass regelmäßig Kites durch Wasch- gänge in Wellen zerstört werden. Dein Beitrag zeigt aber sehr schön auf, dass nicht nur Risiken für das Material sondern auch für das eigene Leben sehr schnell präsent werden können. Das sicherste ist in der Welle wahrscheinlich den Kite gar nicht erst zu droppen bzw. auszulösen. Aber klar - leichter gesagt als getan. |
27.09.2018, 09:18 | #4 |
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Omg
Hey erstma, WOW bzw OMG ich habe 2 mal in leinen gehaengt aber so noch nie!!!
Ich bin kein Wellemexperte unterhalte mich aber des oeffteren mit diesen. Die big wave surfer haben oefter mal das problem welle reiten struerzen und rein in die Leinen... Was ich von denen oefters hoehre Sie fahren oft ohne Safety. In Situationen wie dieser : Ausloesen Kite weg Gefahr gebannt meistens.. Bei solchen Tagen sind eh wenig Leute im Wasser und ein treibender kite ist natuerlich eine Gefahr fuer andere aber in dem Fall schaetze ich mal die sehen soetwas die anfaenger schulung ist eingestellt am beach etc etc,... . also hier muss jetzt auch nicht weiter drauf eingegangen werden,.. Der kite kommt irgendwann eh am beach wieder an und ist ja nicht zwangsweise gleich unwiederbringlich zerstoert und jemand faengt ihn dort schon und wenn nicht lieber nen gebrauchter kite weg als schwere verletzungen mit hohrn Arzt rechnungen,.. Stay Safe guys,..!! Wir haben heute 26kn 3-4m welle ,.. ich merks mir mal wieder! |
27.09.2018, 09:54 | #5 |
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Noch paar Facts dazu, und Gedanken die ich mir dazu gemacht habe:
1.Nie alleine rausgehen. Zum Glück hab ich am Abend zuvor den Lutz kennengelernt mit dem ich dann vereinbart hatte, dass jeder ein Auge auf den anderen hat, falls mal das Board verloren gehen sollte (an Leinenriss dachte ich da nicht). Dumm war nur, dass er genau zu dem Zeitpunkt sich in seinem VW Bus zur Mittagspause befand und erst spät sehr spät bermerkte wo ich entlang trieb...das war gute 500 Meter weiter unten Richtung Strand, aber als er dann neben mir auftauchte, war es mir, als würde ein Engel erscheinen und ich wusste in dem Moment alles wird wieder gut. 2. Nie mehr altes Material!!!! Meine Bar hatte fast 10 Jahre drauf, incl. Leinen....solange man in Kloster (Flachwasserspot) damit rumhüpft ist ja alles gut. Sobald man in die Nordsee geht, sollte man nur das beste und jüngste Material nehmen, gerade bei solchen Bedingungen. Ich hab mir jetzt eine neue Slingshot-Bar samt Kite gegönnt, nie wieder alte Leinen. 3.Ich war froh, dass ich keinen Helm aufhatte, dadurch konnte ich die Leinen mit viel Glück über den Kopf abstreifen. Probleme hatte ich dagegen mit meinen Neopren-Schuhen mit Klett. Es war für mich unmöglich die Leinen aus dem Klett richtig zu befreien, die Beine wurden dadurch immer mehr zusammengeschnürt. Selbst an Land hatte ich noch die Leinen um die Beine. Bei der Strömung kein Spaß..... PS: Aus dem abgerissenen Leinenstück hab ich mir ein schönes Handgelenkarmband gemacht, als Talisman und stetige Erinnerung...(Früher hat man sich Tigerzähne um den Hals gehängt...) |
27.09.2018, 10:02 | #6 |
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Deine Punkte sind alle absolut richtig.
Nie alleine rausgehen versteht sich eigentlich von selbst. Ich habe schon einige Sessions schweren Herzens sausen lassen, weil ich allein gewesen wäre. Ich trage immer einen Helm, und mir ist schon mehrmals mein Board von einer Welle an den Kopf geworfen worden. Bewusstlosigkeit wäre auch tödlich. Aber der Aspekt mit den Leinen um den Hals in Kombination mit Helm ist wahr.... Habe ich selbst noch nie drüber nachgedacht. Risikoabwägung |
27.09.2018, 10:02 | #7 |
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Buah,was für nen Horror. Herzlichen Glückwunsch zum 2.Geburtstag
Wie wäre das, wenn nur eine Steuerleine reisst? Dann müsste der kite doch endlos anfangen zu loopen? |
27.09.2018, 10:06 | #8 |
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Ja, da hast Du am Ende noch Glück gehabt, dass nix Schlimmerers passiert ist.
Eine sehr verfahrene Situation, daher gibt es sicher kein Patentrezept sie zu vermeiden. man müsste im Vorfeld ansetzten und versuchen rauszufineden warum die Leinen rissen --> vermutlich Alter!? Dagegen hilft rechtzeitiger Wechsel, mehr Kontrolle. Ansonsten hätte ich in dem Chaos sicher nicht versucht, die Leinen aufzuwickeln, sondern wäre schnellstmöglich auf den Kite zugeschwommen um ihn zu bändigen, sogar in die Leinen rein. Durch den Aufwickelversuch ist der Kite natürlich viel schneller wieder von Dir weggetrieben und hat dann wieder Leinenspannung bekommen - und das ist nach Leinenrissen immer höchst prekär, da ein Tube- Kite seine Form und seine potenzielle Wind-Angriffsgläche auch nach Auslösen immer beibehält. Daher oberstes Gebot - Leinenspannung vermeiden, indem man so schnell wie möglich drauf zu schwimmt und ihn dann packt. Mehr wüsste ich jetzt nicht, was man noch tun könnte... |
27.09.2018, 10:12 | #9 |
gitano
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in solchen bedingungen (kite unstartbar in welle) sofort komplett trennung und weg.
deswegen fahren viele in großen wellen auch ohne zweite safety. wenn die den kite droppen: gleich weg damit. auf ideen zu kommen, wie leinen aufwickeln wollen, ist ja schon leicht suizidal |
27.09.2018, 10:25 | #10 |
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Ich denke, man muss sich von vornherein im Klaren sein worum es geht und wie man seine Sicherheit definiert.
Die Rechnung lautet für mich eindeutig Gesundheit geht vor Kite (Materialwert). Drachen weg! |
27.09.2018, 10:34 | #11 | |
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Zitat:
Ganz abschmeißen ging natürlich auch nicht mehr nachdem sich die Leinen schon um mich gelegt hatten. |
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27.09.2018, 10:36 | #12 |
kellerkind
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...
leinen um den hals ist schon übel, tatsache....
ob das in der gegebenen situation irgendwie was gebracht hätte weis ich nicht aber: wenn ich leinen um den hals hätte, die ich nicht losbringe, würde ich versuchen die leinen die um den hals sind zugmäßig zu entlasten, dh leinen schnell mit den händen in richtung kite einholen und um barende fixieren, bar mit beiden händen halten.... mein super gau war mal in sehr kräftigen wellen mit 2 - 4 m faces vollabstieg, leinensalat, bein in leinen verwickelt, kite beginnt zu loopen... 7er bei 30 - 40 knoten, gunicho portugal, schräg auflandig. kite zog so fest, daß ich keine chance hatte den kite zu erreichen - leinenmesser hätt mir nichts genutzt. daß ich nicht sehr weit draußen war und nicht gegen die felsen in der mitte der bucht getrieben wurde, war reines glück. daß mein kite sobald er an land war aufgefangen wurde war mein 2. glück. ansonsten wärs ein par hundert meter quer über den strand und dann in den zaun und in die dünen gegangen. auch heut weis ich noch nicht wie ich anders reagieren hätte sollen... meine reaktion war "stay cool und sieh zu daß du nicht im shorebreak ersäufst, warte ab was passiert...". lg wolfgang |
27.09.2018, 10:36 | #13 |
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OK, dass tätowier ich mir ins Hirn!
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27.09.2018, 10:39 | #14 |
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Sören (Kumpel von Kitebuddy) der am nächsten Tag auch vor Ort war, meinte, dass vermutlich zuerst die linke Steuerleine alleine gerissen ist, vermutlich als die Welle auf den Kite traf, dann durch den Zug nach oben hat sich die linke Frontline verabschiedet, evtl. hat deswegen der Kite dann nicht geloopt...das war nämlich das erste was ich auch erwartet habe. Aber nichts dergleichen geschah.....
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27.09.2018, 10:41 | #15 | |
Windkind
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Erst einmal am Wichtigsten ist, dass Dir nichts passiert!!
Bei richtigen Wellen, wie in Klitte und Co. ist in der Regel immer eine Komplettrennung angesagt, wenn in den Wellensets ausgelöst wird. Auch nen ausgelöster Kite zieht dich gnadenlos mit Warpspeed hinterher und unter Wasser, wenn der Kite in den Wellen gewaschen wird. Da ist in der Regel nichts mehr mit Kite sichern und Ähnlichem. Zitat:
Komplett trennen und weg vom Kite. |
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27.09.2018, 10:57 | #16 | |
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[/B]
Zitat:
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27.09.2018, 11:14 | #17 |
Lord logger
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Zitat
Ja das hat mich auch stark gewundert....niemand kam..es waren vielleicht z.d. Zeitpunkt noch 2-3 Kiter aufm Wasser, ich mach denen auch keinen Vorwurf da es Lee Richtung Kltmöller Bucht mit den Wellen es erst richtig krachte. Aber es gibt dort keine Wasserwacht, nix... an so einem belebten Spot...das ist dann doch schockierend. 1. Was sollen andere Kiter in dieser Situation machen, außer dir moralische Hilfe zu leisten und ggf. Hilfe zu rufen? 2. Als Kiter ist man im Grunde genommen immer alleine. Das Thema "nicht alleine kiten" ist überbewertet, weil es definetiv niemanden gibt der dir helfen kann oder wird, wenn die Bedingungen so sind. Davon sollte man erstmal ausgehen und dann kiten gehen. Sich auf andere verlassen und sich mit ihnen sicher zu fühlen ist gefährlich. 3. Lieber alleine auf dem Wasser, als mit 50 anderen auf 100 Meter Breite. Ist ungefährlicher. 4. Schockierend? Betreutes Kites an jedem Strand gibt es nicht. Wenn einer zu ertrinken droht, kommt in Danmark der Hubschrauber. Schon erlebt in Hvide Sande. 10 Minuten, dann war er da. Fährt man in andere Länder weltweit gibt es auch das nicht. Da biste komplett alleine. Was die Leute aber nicht abhält ablandig zu kiten oder extrem weit rauszufahren. |
27.09.2018, 11:22 | #18 |
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Der erste Punkt ist doch, dass man in so eine Situation am besten nicht kommt.
Bei 3,5m Wellen sollte man den Kite nicht ins Wasser hauen. Eventuell bei solchen Bedingungen einfach an Land bleiben oder einen anderen Spot anlaufen? Bin immer wieder erschrocken, was sich einige Leute da oben zutrauen. Zweiter Punkt ist nicht auslösen, bringt in der Situation ja gar nichts. Du verlierst den Rest Leinenspannung und die Bar ist erstmal weg. Hättest du direkt angefangen die Leinen alle um die Bar zu wickeln, wäre eventuell gar nichts weiter passiert. Zeit ist bei so einer Aktion 100% kritisch. Mit der Bar am Trapez ist das auch erheblich einfacher, als wenn du die Bar auch noch halten musst. Wenn eine Welle auf dich zu kommt durchtauchen vom Kite weg und danach, wenn der Kite von der Welle gezogen wird immer soweit wie möglich aufwickeln. Komplettrennung ist in so einer Situation ein echt grosses Risiko. Dann sieht dich garantiert keiner mehr. Vermutlich war SW Wind, d.h. Sideoff und die Strömung geht an der Stelle brutal nach draussen. An Land schwimmen kannst du da komplett haken. Denke die meisten, die hier eine Kompletttrennung vorschlagen, waren noch nie in so einer Situation. Vom Kite trennen kannst du dich nur, wenn du auch hinterher weisst, wie du an Land kommst. So lange das nicht sicher ist, ist der Kite deine einzige Chance ( Schwimminsel, bzw. Selbstrettung mit den Rescuehandles). Geändert von Jan:)! (27.09.2018 um 11:39 Uhr) |
27.09.2018, 11:38 | #19 | |
Urlaubskiter :D
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Zitat:
Der Meinung bin ich auch! Vor allem bei Leinen! Das die Dinger überhaupt 10 Jahre durchhalten ist wahnsinn. Dauernd nass, trocken, Wind, Sand etc ... |
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27.09.2018, 11:48 | #20 | |
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Zitat:
Er schrieb doch dass er schon im leinenkneul verfangen war. Und in der situation kann man ja eben nicht mehr weg. Genau darauf war die antwort gemuenzt!!!!!!!!!! Wenn ich noch unverheddert bin, dann ist natuerlich dss Gebot der stunde schnell und weit wegzuschwimmen. Aber das ging doch nicht mehr. Daher mein dringender nachwievor: so schnell wie moeglich drauf zu schwimmen und fangen. Danach in ruhe aus dem Leinenkneuel entwirren. Ich hatte bereits eine solche situation waehrend meines kitekurses 2003.. Waere auch fast ersoffen. Weil ich nicht mehr aus den leinen kam und nicht mehr ausloesen konnte. Ich hätte zum kite scheimmen sollen und leinen entlasten... Das gegenteil tst ich und das war genau verkehrt... |
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27.09.2018, 11:57 | #21 |
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27.09.2018, 12:05 | #22 | |
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Zitat:
Ich bin jetzt kein Profikiter durfte aber Kiten am Schwarzen Meer in der Türkei lernen..daher sind mir Wellen nicht ganz unbekannt....ich denke aber Leinenabriss ist tatsächlich Wörst-Case Szenario im Wasser. Krass ist, aber was dann wirklich abgeht wenns Richtung Ufer im Whitewater Bereich geht......da gibts Beschleunigungen und Unterwasserphasen... |
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27.09.2018, 12:13 | #23 | |
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Zitat:
Wiegesagt - die Patentlösung gibt es nicht - denn jede Situation ist absolut individuell. Aber wenn man erstmal wie wolfiösi bei voller Leinen Spannung hinterhergezogen wird, hat man genug Zeit nix mehr machen zu können... Ich bin schon desöfteren direkt zum Kite geschwommen in der Welle. Wenn er liegt, geht das... Mit Leinen um allen Körperteilen gewickelt bleibt einem auch nichts anderes mehr übrig als draufzuzuschwimmen. Ansonsten kann alles passieren... |
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27.09.2018, 12:36 | #24 |
raw recruit
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Ja ist das beste... wenn du den nicht gestartet bekommst - auch wenn alles intakt ist - und der 2-3 mal gewaschen wird: weg damit. Erstens bleibt er sehr viel sicherer heile wenn die Welle ihn mitnehmen kann und zweitens hast du das Thema mit den Leinen nicht, wenn dich die Welle erstmal zum Kite trägt und meist noch ordentlich durchwäscht. Bei 3,5m und brechenden Wellen ist es echt nicht sinnvoll auch noch aufwickeln zu wollen. An echten Wellenspots sind zumindest die Locals das auch gewohnt, öfter mal einen Kite am Strand anzunehmen
Ein Glück, dass dir nicht mehr passiert ist! |
27.09.2018, 13:07 | #25 |
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@ Jan!
Du empfiehlst, sich nicht vom Kite zu trennen. Deine Gründe klingen auch grundsätzlich plausibel für mich. Aber was passiert denn tatsächlich, wenn Du noch mit dem Kite verbunden bist und sich eine große Welle in den schwimmenden Kite bricht und diesen mitreißt? Ich hab sowas glücklicherweise noch nie selbst erlebt, aber die Wave-"Profis" raten in ihren Videos und Interviews dann immer zu Komplett-Trennung. Wenn ich mir vorstelle, mit welcher extremen Beschleunigung ich von Welle/Kite am Trapez weggerissen werden würde, dann frage ich mich schon, ob mein Rücken das mechanisch aushalten würde, oder ob die Wirbelsäule einfach entgegen der natürlichen Biegerichtung durchbrechen würde... Könnte allerdings sein, dass (wenn man bereits ausgelöst hätte), die ziemlich dünne Safety-Leine der Bar reißt. |
27.09.2018, 13:14 | #26 | |
Windkind
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Zitat:
In der Situation des Erstellers, dass er sich schon in den Leinen verfangen hatte. Ist die richtige Antwort: Sofort das Leinenmesser einsetzen. Ich bleibe dabei, dass auf den KIte zu schwimmen, das schlechteste ist, was man machen kann. Erstens wird der Kite in der Welle immer schneller sein. Wenn dann der Kite auf einmal gewaschen wird, ist es vorbei und du säufst ab. |
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27.09.2018, 13:17 | #27 |
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Ja...mords Glück
..auch durch eure Schilderungen wird es mir erst richtig bewusst.... Und nein in der Bucht waren Weit und breit kein einziger Landehelfer Daher hätte es n Land nochmal Richtig gefährlich werden können. Ich denke in dem Moment unter diesen Bedingungen wäre das komplette trennen com Kite die einzige richtige Lösung gewesen.. Und zwar genau in dem Augenblick als ich den Leinenriss bemerkt hatte und noch frei von Leinen war. |
27.09.2018, 13:23 | #28 |
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Meine Zeilen haben jetzt nur zum Teil mit obigen Thema zu tun, jedoch fällt mir auf, dass es immer wieder darum geht auf sich aufmerksam zu machen.
Einerseits gibt es da die optischen Möglichkeiten, welche mir für Kiter jedoch sehr begrenzt erscheinen. Zum anderen gibt es jedoch auch die akustischen Varianten. Schreien ist im Sturm hierbei ebenso sinnlos wie kräfteraubend, erlaubt mir jedoch mal kurz über den Tellerrand des Kitens hinauszuschauen und meine Erfahrung als jahrzehntelanger Segler und Ausbilder einzubringen. Die absolut erste Wahl um akustisch auf sich aufmerksam zu machen sind NOTFALLSPFEIFEN. Diese übertönen mit 120 bis 140 Dezibel wirklich auch sehr starke Sturmgeräusche. Die Art der Schallfrequenz trägt viel weiter gegen den Wind als die Frequenz von Stimmen, es ist ein Geräusch, wo jeder fast reflexartig "guckt", sie sind sehr klein, einfachst zu verstauen und man kann sie über längere Zeit betätigen, ohne ausser Atem zu kommen. Natürlich spreche ich nicht von Situationen wo es direkt ums Überleben geht oder darum aus den Leinen zu kommen aber für alle anderen Falle um auf sich aufmerksam zu machen gibt es meiner Meinung nach nichts Besseres. |
27.09.2018, 13:23 | #29 | |
Lord logger
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Zitat:
Okay, kann man machen. Wellenreiter hat ja auch keinen Kite. ABER SIE HABEN EIN BOARD auf das man sich legen und paddeln kann und es ist SELTEN STARKER WIND. Also wenn dann nur Trennung mit paddlelfähigen Board. Board und Wind zumindest Sideshore. Was dann bedeutet das man eine Boardleash braucht, die ja Wellenreiter auch immer haben ( und sich nur seltens daran verletzen ) Alles andere führt ins verderben. Ich würde um jeden Preis versuchen die Leinen stramm zu halten. Also vom Kite wegschwimmen nach Luv und das immer wieder. Der Kite ist immer in LEE. Bei auflandigen Wind kann das problematisch werden. Aber es muß gehen. Überholt man den Kite, seitlich weg schwimmen- Dann seitwärts raus schwimmen. M ög l i c h s t w e i t w e g v o m K i t e Aufwickeln geht nur an einer Leine, oder beide Meter vesetzt. |
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27.09.2018, 13:36 | #30 |
Windkind
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Der Threadersteller beschreibt brechende 3,5m hohe Wellen auf offener See. Jeder der Klitte kennt, weiß wie das denn da draussen schiebt. jeder der mal selbst an einem ausgelösten Kite hing, der von den Wellen gewaschen wird oder so etwas mal live gesehen hat, will da nicht mehr dran hängen, auch nicht ausgelöst.
Ist meine Meinung. Sicher ist es danach auch nicht toll, in der Strömung und den Wellen zu schwimmen, aber meiner meinung nach die beste Chance da raus zu kommen. Frei schwimmend und ohne Leine kann unter Umständen nen anderer Kiter auch noch am ehesten Schlepphilfe und sein Board als Schwimmhilfe geben. |
27.09.2018, 13:42 | #31 |
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Denke der eine oder andere kennt den Spot
Aber ist auch Wurst...Problem war ...das die ganze Fahrt am Musvhelriff begann und erst am Ende der Klitmöller Bucht endete ich Schätze mal 2km dragging Linie. Selbst wenn du den kite einfängst wüsste ich nicht was in der Brandung passiert die Strömung entwickelte dermaßen Kräfte das mein Kitebuddy an Land den Kite nich unter Kontrolle bekam..ich signalisiert ihm die Luft rauszulassen da ich befürchtet das er an Land zu Loopen beginnt...der Kite war dann gefühlte 4 Tonnen schwer und wir bekamen ihn nur mit ach und Krach an Land...alleine keine Chance |
27.09.2018, 14:14 | #32 | ||
gitano
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Zitat:
Zitat:
ist auf gar keinen fall ein grund mit dem kite verbunden zu bleiben. ich schätze das risiko ein vielfacher höher, als das du es nicht mehr an land schaffst ohne kite. außerdem gibts dann ja auch noch sowas |
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27.09.2018, 14:17 | #33 |
kellerkind
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...
irgendwann hat robby naish (oder wer ? weis nimmer...) in einem interview gesagt "if you wouldn't swim here, don't surf here".
ich hoff nicht daß ich mal in eine situation komm wo ich es beweisen muß, (bin allerdings schon oft und auch schon 1h++ geschwommen ohne die panik zu kriegen...) manchmal fahr ich doch auch weit raus, aber generell halt ich mich schon an diese regel ! kann man in klitte (ohne kiten) nicht mit den wellen ans ufer schwimmen bzw. bodysurfen ? oben stehn diesbezüglich ja andere aussagen... man sollte immer nur so weit rausfahren, wie man es sich zutraut ohne kite und ohne board schwimmend das ufer zu erreichen.... muß ja nicht in weltrekord zeit sein, überleben sollte man es aber schon... |
27.09.2018, 14:42 | #34 | |
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Zitat:
Bei 3.5m brechender Welle Leinen aufwickeln? Viel Spass! Hab damals auf Norderney einmal den Fehler gemacht, den Schirm in eine große Welle zu droppen und nicht auszulösen, als ein Relaunch sehr unwahrscheinlich wurde. Mit der nächsten Welle hat der Schirm mich dann torpedoartig unter Wasser beschleunigt und davon überzeugt, dass eine Kompletttrennung wohl doch die bessere Wahl ist. Reinschwimmen war dann nicht das Problem... |
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27.09.2018, 14:43 | #35 | |
Lord logger
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Zitat:
Restube, wäre ne Maßnahme, wenn man es festhalten kann. |
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27.09.2018, 15:19 | #36 |
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Du willst nicht wissen, wie oft ich das schon gemacht habe.
Spass ist es nicht. Aber bei Side oder Side-Off Bedingungen bleibt dir eben keine andere Wahl. Realistisch kommst du nur per Selbstrettung zurück. Fürs darauf vertrauen, dass mich schon jemand sieht, ist mir mein Leben zu schade. |
27.09.2018, 15:43 | #37 | |
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Zitat:
Das war ja zunächst der Fall, bis er anfing die Leinen aufwickeln zu wollen. Auch ich hatte gesagt, dass ich niemals angefangen hätte, die Leinen aufzuwickeln. Denn dann wäre er erst garnicht in die Situation gekommen. Aber zu dem Zeitpunkt wo die Probleme einsetzten, war er ja bereits in den Leinen verheddert und bereits panisch. Denn das bedingte ja erst seine Notsituation. Und zu dem Zeitpunkt konnte er ja nicht mehr einfach abhauen. Und ab dem Moment ist es besser, so schnell wie möglich auf den Kite zuzuschwimmen solange er noch keine Leinenspannung hat und ihn einzufangen. Die Alternative wäre zu hoffen, dass Hilfe kommt - aber das ist halt dann nur noch Glück... Die Frage lautete: WIE HÄTTE MAN SICH RICHTIG IN SO EINER SITUATION VERHALTEN? Die Antwort: 1. Leinen beizeiten tauschen (Das eigentliche Problem lag ja Jahre zurück --> 10 Jahre Leinen nicht getauscht!) 2. Im Problemfall alles abwerfen und nix wie weg 3. If 1. and 2. failed --> hinschwimmen und Kite fangen C'est ca! Geändert von sixty6 (27.09.2018 um 15:57 Uhr) |
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27.09.2018, 16:29 | #38 |
Benutzer
Registriert seit: 04/2018
Beiträge: 132
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Hallo,
ich habe diesen Thread mal gelesen und schon ein wenig Angst bekommen vor dem fahren in Wellen. Habe in geschützten Bereichen gelernt, stehe definitiv mit 2-3 Jahren am Anfang und war vor einiger Zeit das erste mal auf Sylt bei Wellen von 2-3m auf der offenen Nordsee und das hat mir eigentlich ziemlich gefallen. Wollte das sehr bald wiederholen. Allerdings wenn ich das hier lese, surfe ich lieber wieder im Ellenbogen. Ist das wirklich so Gefährlich? Fahre selber nur mit Prall und Auftriebsweste, Helm und Leinenmesser. Überlege gerade ob ein PYROTECHNISCHE SIGNALMITTEL noch zusätzlich für den Notfall Sinnvoll wäre. Hat sowas jemand beim Kiten dabei? Viele Grüße Peter |
27.09.2018, 16:43 | #39 |
gitano
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27.09.2018, 16:43 | #40 | |
Benutzer
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 121
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Zitat:
Klar hätte ich es schwimmend downwind geschafft....behaupte ich mal so...aber ich war ja gefangen... |
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