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Afrika/Kanaren/Mittlerer Osten Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 07.03.2009, 14:04   #1
*Julia*
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Standard Ägypten "The Red Sea Experience"

Im Februar gings nach Ägypten zum Film drehen. "The Red Sea Experience" Zusehen demnächst auf www.Dirk-Derksen.com und auf www.stoked-pictures.de Da meine Site auber noch im Aufbau ist, poste ich den Bericht zu dem Video nun erst einmal hier.


Ägypten 2009

Der Winter im kalten und nassen Deutschland ging mir schon zum Ende des Jahres 2008 ziemlich gegen den Strich. Meiner Meinung nach könnte man den Winter sowieso komplett abschaffen, oder zumindest auf 2 Monate im Jahr begrenzen. Umso mehr freute ich mich, als ich von meinem guten Freund und Pro Rider Dirk Derksen nach Ägypten eingeladen wurde. Er arbeitete dort bereits seit 3 Monaten als Kitesurflehrer und so flog ich nach Hurghada um von ihm, einigen anderen Kitern und von Ägypten im Allgemeinen einen Film zu drehen. Am 1. Februar packte ich dann endlich meine Koffer, neben meiner Kameraausrüstung durfte natürlich mein Kitematerial nicht fehlen, denn ich sollte nicht nur einmal selber zum kiten kommen! Was ich vor meiner Abreise von den Surfspots in Ägypten gesehen hatte war der reine Wahnsinn! Spiegelglattes, türkises, klares Wasser, viel Wind, Palmen und Sand, Sand, Sand! Und ich sollte nicht enttäuscht werden!

Montag 2.02
Ich landete am Abend des 2.Februars in Hurghada und nachdem ich die endlosen Passkontrollen passiert hatte, endlich meine Koffer in den Händen hielt und die ersten Sonnenstrahlen der ägyptischen Sonne auf meiner Haut spürte, blickte ich voller Vorfreude und Zuversicht auf die kommenden 10 Tage. Dirk holte mich vom Flughafen ab, verhandelte kurz mit einem Taxifahrer über das Gehalt für die kurze Strecke zur Wohnung und schon ging es los. Ich kurbelte das Fenster des auseinander fallenden Taxis herunter, setzte meine Sonnenbrille auf und war total „geflasht“ von den vielen Eindrücken die schon die ersten 10 Minuten auf mich einrieselten. Die arabischen Klänge aus dem alten Autoradio gaben ihren Beitrag dazu. Dirk wohnte seit einigen Tagen bei einem Freund, Mario Müller, ebenfalls Kitelehrer der schon seit fast einem Jahr in Hurghada wohnte. Das Haus indem sich Marios Wohnung befand, war typisch für diese Gegend wie ich schnell merkte, Rohbau in den unteren zwei Stockwerken, darüber zwei fertige Wohnungen. Schnell bugsierte ich mein Gepäck in einem der Zimmer, wechselte meine dicke Winterkleidung gegen Shorts und Flip Flops und schon waren Dirk und ich auch schon wieder unterwegs. Wieder fuhren wir mit dem Taxi, so üblich in Ägypten, wenn man keinen eigenen Wagen besaß, da die Entfernungen wohl einfach zu groß waren.
Dirk zeigte mir die Sheraton Road, Touristenanziehungspunkt eine der Hauptverkehrsstraßen und von Hurghada. An jeder Ecke warben Straßenverkäufer an ihren Improvisierten Ständen mit Sonnenbrillen, bunter Kleidung, Gewürzen und den typischen Souveniren. Etwas benommen stolperte ich Dirk durch die Menschenmassen hinterher. Zielstrebig bahnte er sich seinen Web und verschwand dann in einer Bar, die in großen Lettern mit dem Namen „For You“ warb. Bepackt mit einigen ägyptischen Bieren stiegen wir ohne große Umschweife in das nächste Taxi. Zurück in der Wohnung tranken wir ein Stella und ich ordnete erst meine Koffer und dann meine Gedanken bevor ich ein weiteres Bier trank. Ich lernte noch am Abend Mario kennen und ging ziemlich früh ins Bett, denn ich hoffte gleich am nächsten Morgen die ersten Aufnahmen machen zu können.





Dienstag 3.02
Am Dienstag Morgen fiel das Frühstück aus, ein befreundeter Taxifahrer stand um punkt 8 Uhr vor dem Haus und wartete darauf uns nach Soma Bay zum „7 Bft. Kitehouse“ zu fahren. Es stellte sich als ziemlich kompliziert heraus all unser Zeug in das kleine Taxi zu bekommen, immerhin reisten wir nun mit insgesamt über 50 qm Meter Kite, drei Boards, meiner Kameraausrüstung, die ebenfalls zwei Taschen füllte, zwei Rucksäcken und einer Tüte voll mit Wasser und Cola. Khaled, unser Taxifahrer war nach dem mittlerweile siebten Aufenthalt von Dirk in Ägypten ein Freund geworden und so fuhr er uns die fast 60 Kilometer nach Soma Bay für 70 ägyptische Pfund, knappe 10 €, ein Schnäppchen!

Nach 45 Minuten erschien vor einer traumhaften Kulisse am Horizont das „7 Bft. Kitehouse“. Eine großer schöner Holzbau an einem weißen Sandstrand, eine Bucht mit türkisem Wasser, wehenden Palmen und nichts als Wüste weit und breit. Kein einziger Kite ließ sich am Himmel blicken, obwohl der Wind so um die 20 Knoten über die Dünen aufs Wasser blies. Ich nannte es „Wow!“, Dirk nannte es „Exklusiv“ eines seiner Lieblingsworte wie ich schnell heraus fand.

Wir luden unser Material auf der Terrasse des Kitehouse ab und ich stellte mich erst mal der Crew vor. Wir tranken eine Cola, genossen die Sonne und bauten dann an dem leeren Strand die 11er Prima Donna und den 13er Wild Thing 2 auf. Ich bereitete meine Kamera vor und stellte mich zusammen mit „Kitefreak“ Fotograf Phillip in das klare Flachwasser des Spots. Die grelle Sonne verlangte 2 ND Filter und eine halb geschlossene Blende, doch ich bekam bereits nach wenigen Minuten Dirks erste Tricks vor die Linse.

Nach mehreren Stunden im Wasser wurden meine Beine langsam blau und auch Dirk schien so langsam am Ende seiner Kräfte zu sein, auch der Wind wurde immer weniger, so das wir uns erst einmal eine Pause gönnten. Später am Tag nutze ich den restlichen Wind mit meinem 13er noch selbst einmal aus, doch näher die Sonne den Bergen am Horizont kam, desto schwächer blies der Wind ablandig über den Spot und so kam ich selbst nicht ganz so zufrieden mit dem Motorboot zurück an den Strand. Netterweise durften wir unsere Kites und Boards im Schuleigenen Storage des „7 Bft. Kitehouse“ unterbringen, so dass wir nicht jeden morgen die Taxifahrer überfordern mussten.











Mittwoch 4.02
Mittwoch Morgen ließen wir es ein bisschen ruhiger angehen, die Windvorhersage stand auf nicht einmal 10 Knoten und was dann am Ende dabei rumkam, war noch weniger. Also war erst mal ausschlafen angesagt.. Nach einer ordentlichen Portion Rühreier machten wir uns auf den Weg nach El Gouna. Mein Plan war es hier so viel Material wie möglich zu sammeln. Auf meinem Zettel standen hier unter anderem Kamele, die meiner Meinung nach in diesem Film einfach nicht fehlen durften! Bei El Gouna handelt es sich um keine normale Stadt, dieses Fleckchen am roten Meer ist ein eingezäuntes Touristenparadies, zumindest werden das viele Touristen so sehen. Mit Ägypten hat das ganze hier wenig zu tun. El Gouna besitzt einen großen Yachthafen, an dem die Schiffe immer größer und teurer werden, je näher man an den Strand kommt. Wir tranken einen Kaffe, checkten unsere E-Mails und machten uns dann mit dem Tok Tok (einer auseinaderfallenden Touristenkutsche mit drei Rädern) auf zum Kiteboarding Club. In den Schulungsräumen trafen wir unter anderem Dirks alten Freund Martin Kalmbach. Da die beiden sozusagen zusammen mit dem kiten angefangen haben, bekam ich auch hier ein paar tolle Bilder vor meine Kamera.
Wir verbrachten also den Rest des windfreien Tages mit Kickern, chillen am Strand und später auch noch ein paar Bieren. Bevor es dunkel wurde bekam ich gerade noch rechtzeitig ein paar Kamele vor die Linse. Doch die waren anscheinend nicht ganz so begeistert von mir ich wie von ihnen, eines hat sogar nach mir getreten als ich es anfassen wollte...
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Alt 07.03.2009, 14:05   #2
*Julia*
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Donnerstag 5.02
Auch am Donnertag ließ der Wind auf sich warten und so entschieden wir uns zu einem Ausflug in das „Tommy Friedl Pro Center“ in Hurghada. Während ich ein bisschen Geld in einem der Shops ließ machte Dirk uns ein Boot zum Wakeboarden klar. Und somit hatten wir auch am zweiten Tag ohne Wind unseren Spaß. Als es dunkel wurde bot uns die Station eine wirklich schöne Kulisse, die Luft war noch immer ziemlich warm und die Leute und die Musik luden dazu noch ein bisschen länger als geplant am Strand und an der Bar zu bleiben um Cocktails und ägyptisches Bier zu trinken. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße um in das nächste Taxi zurück zusteigen bekam ich im angrenzenden Hotel doch tatsächlich noch ein paar Affen zusehen, doch leider hinter Gittern. Schöner hätte ich es gefunden, wären die kleinen, frechen Pelztiere einfach in den Palmen umhergesprungen, aber na ja...
Wir stellten uns an die Straße und warteten auf das nächste Taxi, dass uns zurück in die Innenstadt bringen sollte. Doch die organe-blauen Autos blieben aus und so stiegen wir in einer vollgestopften Bus. Ich hatte noch nicht einmal meine ganze Ausrüstung in der Tür, da fuhr der kleine, weiße Bus auch schon an. Schnell sprang ich hinter Dirk an Board, bezahlte die 4 Pfund, umgerechnet knappe 50 Cent, für die Fahrt und bahnte mir irgendwie einen Weg durch die Leute um nicht während der Fahrt aus der Tür zufallen.



Zurück an der Esplanada, wo sich Marios Wohnung befand besorgten wir uns noch schnell etwas für das Abendessen im Supermarkt.
Da ich, die einzige Frau im Haus es nicht so mit dem kochen habe, hatte ich das Glück von zwei ziemlich begabten Männer bekocht zu werden. Besonders begeisterten mich Marios selbstgemachte Burger! Bevor ich satt und zufrieden in mein Bett fiel, checkte ich noch schnell die Windvorhersage für das Wochenende. Bis zu 40 Knoten am Samstag und auch für Freitag sah es gar nicht so übel aus!


Freitag 6.02
Der Wecker klingelte früh, zu früh für mich, aber was sein muss, das muss ja bekanntlich sein. Schließlich wollte ich heute nicht nur ein paar geniale Bilder in den Kasten bekommen, sondern auch selber ein bisschen das rote Meer rocken! Schnell etwas Fladenbrot mit Nutella, dazu heißen Kaffe und schon ging’s los nach Soma Bay. Da der Wind dann doch nicht so ganz hielt was er versprach bekamen wir nur wenige Kitebilder zusammen, doch für mich reichte der Wind so grade eben. Ich verbrachte den halben Tag auf dem Wasser und übte mich fleißig im Springen. Am Nachmittag kam ich völlig geschafft aus dem aggressiven Salzwasser gekrochen und freute mich umso mehr darüber nach dem duschen einen ordentlichen Teller Spagetti zu vertilgen. Es folgten noch ein paar Aufnahmen der Schule, Eindrücke der Umgebung, der Menschen und des Spots

Als es dunkel wurde machten wir uns auf den Weg nach Downtown Hurghada. Im dunkel ist vor allem die Innenstadt von Hurghada wirklich schön. Unser Taxifahrer bog in eine Gasse ein, in der es in Deutschland Außerfrage stehen würde ob sich hier überhaupt ein motorisiertes Fahrzeug bewegen darf, doch in Ägypten ist alles etwas andres. In der schmalen, staubigen Gasse tummelten sich Hunde, Katzen, Einheimische, kleine Hinterhofläden und jede Menge Autos. Sogar ein Bus zwängte sich an uns vorbei bevor unser Taxi zum stehen kam. Wir bezahlten ein paar Pfund und stürzten uns ins Getümmel. Ich wollte Hurghada weit ab von den Touristen haben, hier bekam ich es! Zwischen Straßenverkäufern und Einheimischen vielen wir natürlich ziemlich auf, doch die Ägypter sind an sich ein ziemlich entspanntes und freundliches Volk. „Hello! Where are you from? Germany? I love Germany! Come in my shop! Special price! Just today and only for you because you are my very special friend!“
Wir gingen zum Abschluss des Tages noch einmal ägyptisch essen. In der „Gouvernement Street“ befindet sich meiner Meinung nach der absolute Geheimtipp was gutes, ägyptisches Essen angeht! Für umgerechnet 1,50 € wird hier der komplette Tisch mit kleinen Schälchen, gefüllt mit den unterschiedlichsten Dingen vollgestellt. Suppe, Linsen, Gemüse, Fleisch, Reis aber in einer Kombination mit Gewürzen und anderen Dingen die ich nicht identifizieren konnte, wie man es in Europa sicherlich so nicht bekommt. Obendrauf gibt es noch ein halbes Brathähnchen! Wunderbar!
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Alt 07.03.2009, 14:05   #3
*Julia*
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Sonntag 8.02
Nachdem ich am Samstag den ganzen Tag selber auf dem Wasser war und kräftig an meinen Sprüngen gebastelt habe, wachte ich am Sonntag Morgen mit einem leicht tauben Gefühl in den Zehen auf. Zumindest schob ich erst einmal alles auf die vergangene Kitesession, schnell wurde mir allerdings klar, dass die ägyptischen Mücken sich die ganze Nacht an meinen aus der Decke gestreckten Füßen zuschaffen gemacht hatten...Nach einem eher dürftigen Frühstück genossen wir dann einen weiteren Windgesegneten Tag am roten Meer. Als es dunkel wurde zog es uns dann doch noch einmal hinaus in die Innenstadt. Dirk zeigte mir die neue Marina von Hurghada, für meinen Geschmack viel zu europäisch… allerdings gibt’s es hier nicht bloß teure Shops und noch teurere Restaurants, Lounges und Bars, in der Marina findet man die zwei angesagtesten Clubs in Hurghada, das „Hed Kandi“ und das “Ministry of Sound“. Beide nicht ganz billig, nicht nur was die Eintrittspreise angeht, aber wenn man nicht darauf achtet, dass sich die Pfundscheine in der Tasche in warme Luft auflösen, kann man hier wirklich eine Menge Spaß haben. Unter freiem Himmel und umrundet von Palmen schlägt man sich hier die Nacht auf der Tanzfläche oder mit Cocktails im Pool um die Ohren! Man gönnt sich ja sonst nichts!


Montag 9.02
Der Start viel uns am Montag Morgen etwas schwerer als sonst, doch nach zwei oder drei Tassen Kaffee mehr und einer heißen Dusche konnte die Session starten! Nick und Phillip von „Kitefreak Productions“ luden uns am Abend in ihre Wohnung in Safaga ein. Wir brachten ein paar Flaschen kaltes Stella mit und schnell füllte sich Nicks Wohnung im obersten Stock eines von Kite- und Windsurflehren bewohnten Hauses mit Leuten. Wir genossen nicht nur kaltes Bier, rege Unterhaltungen und einen Internetanschluss, später kochte uns Nick auch noch ein unglaublich leckeres, indisches Menü mit Bohnen und Kartoffeln.



Dienstag 10.02
Am Dienstag wurde ich etwas unsanft von einem klingelnden Handy geweckt, als das nervtötende Geräusch verklang wollte ich mich grade noch einmal umdrehen und fiel fast aus dem Bett als ich Dirk schreien hörte, „es hat Wind! Heute ballert’s richtig!“ Wir hatten total verschlafen und mittlerweile war es fast 9 Uhr. Schnell packten wir das nötigste zusammen und beinahe hätte ich in der Hektik mein Kamerastativ in der Tür stehen lassen. Wir sprangen in das nächste Taxi und bereits auf der Autobahn wurde mir klar, dass heute ein etwas anderer Wind weht... die sonst so schöne klare Sicht auf die Wüste, die Berge und das Meer war verdeckt von endlos viel Sand und Staub der ziellos durch die Luft geblasen wurde. Die Palmen krümmten sich und kleine Steine schlugen gegen die Frontscheibe des Taxis. Heute musste ein richtig guter Tag werden! Und wir erwarteten nicht zu viel! Trotz der guten 40 Knoten war unser Spot so gut wie leer! An diesem bekam ich einige ziemlich gute Aufnahmen in den Kasten, denn Dirk wurde bei diesen Bedingungen erst richtig warm. Zum Schluss hin übertrieb er es allerdings etwas. Ich stand mit meiner Sony Z1 im flachen Wasser um einige Sprünge aus einer etwas anderen Perspektive zu bekommen. Eigentlich ja selber schuld, aber ich fühlte mich dank meines Regenschutzes einigermaßen sicher. Dirk fuhr in meine Richtung, beschleunigte kurz vor mir, kantete an und setzte zum Sprung an. Eine Masse von Spritzwasser flog durch die Luft auf mich zu und traf mich und meine Kamera mit voller Wucht! Ich stieß einen entsetzten schrei aus und rettete mich und meine Kamera an den Strand um mir den Schaden einmal genauer anzusehen. Die Abspieltechnik hatte an einer ungesicherten Stelle einiges abbekommen und ich versuchte nun verzweifelt mit einem T-Shirt bewaffnet zu retten was noch zu retten war! Für mich war der Tag somit erst einmal gelaufen. Um mich ein wenig abzureagieren und auf andere Gedanken zu kommen wollte ich am liebsten erst einmal aufs Wasser, doch bei 40 Knoten konnte ich mich wohl kaum mit einem 11er in den Sandsturm aufmachen und so blieb ich schlecht gelaunt am Strand zurück... Immer wieder versuchte ich verzweifelt meine geliebte Sony ins Leben zurück zuholen, doch außer einem müden „Peep“ bekam ich nichts zu sehen oder zu hören...


Mittwoch 11.02
Das Erste was mir am vorletzten Morgen in Ägypten einfiel war: Geht meine Kamera wieder?
Ich sprang aus dem Bett und schrie vor Freude auf, als ich nach dem vertrauten angeschlagenen Piepen meiner Sony doch tatsächlich auch ein Bild zusehen bekam! Da meine Technik nun wieder funktionierte und ich am nächsten Tag bereits um 14.00 Uhr im Flieger nach Frankfurt sitzen sollte verlor ich keine Zeit um aus dem Haus zukommen. Dirk trottete mir etwas müde zum Taxi nach, doch ich konnte nun keine Rücksicht nehmen, denn ich hatte noch einige Ideen die ich auf Magnetband gesichert wissen wollte.
In Soma Bay angekommen machte Dirk sich schnell auf den Weg ins Wasser, denn er wollte an auch seinem vorletzten Tag noch einmal einen alten Freund besuchen. Peter Müller, gerne auch genannt „the Boss“ Stationsleiter von „Surfmotion“ in Safaga. Auf dem Wasser ist die Distanz zwischen Soma Bay und Safaga in weniger als 15 Minuten geschafft, für den Rückweg braucht man bei dem ständig ablandigen Wind in Soma Bay allerdings etwas länger. Mit dem Wissen etwas Zeit zu haben, schoss ich einige letzte Aufnahmen und warf mich dann selbst noch mal ins Trapez um den letzten Nachmittag zugenießen.
Am Abend fand ich mich im Sonnenuntergang, mitten in der Wüste auf dem Dach eines Taxis wieder, sehr zur Belustigung aller vorbeifahrenden Autofahrer, denn Frauen sitzen in Ägypten nun mal nicht mitten im Nichts auf Autodächern und filmen wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet.

Donnerstag 12.02
Etwas wehmütig taten wir uns an diesem Morgen, denn unsere Abreise stand nun unmittelbar bevor... Auch Dirk hatte sich nun einen Flug nach Deutschland gebucht auch wenn er genau wie ich wohl am liebsten in Hurghada geblieben wäre, nachdem wir den Wetterbericht gesehen hatten. Schweigend fingen wir wenig später an ein Taxi mit all unseren Habseligkeiten zu beladen um zum Flughafen zufahren. Schnell mussten wir feststellen, dass 50 qm Kite, 3 Boards (eines davon ein Waveboard), zwei Koffer, eine Kamera und zwei sonnengebräunte Deutsche nicht in ein ägyptisches Taxi passen... Und so kam es, dass wir alle Fenster öffneten damit die Bretter platz hatten, den Kofferraum offen ließen damit die Koffer hineinpassten und uns zusammen auf den Beifahrersitz quetschten, damit wir uns von den Einheimischen bestaunen lassen konnten. Am Flughafen verlor ich dann in dem Getümmel zu allem Übel noch meine Tasche mitsamt Geld, Pass und Karten. Zumindest war mir so, was sich dann glücklicherweise als Fehlalarm herausstellte (hätte mich allerdings nicht gewundert, wenn wirklich alles weggewesen wäre, passiert mir ja nicht zum ersten Mal so was...)
Als wir dann endlich durch fünf verschiedene Sicherheitskontrollen durchgerutscht waren und unser komplettes Gepäck (insg. ca. 150 Kg) einfach so durch den Check in ging, ließen wir unser letztes Geld im Duty Free Shop für Bier und Schnapps. Den brauchten wir auch, denn keiner von uns war besonders scharf auf Schnee in Deutschland und so kam es, dass wir uns ein Bier nach dem anderen und dazu noch ein wenig Cocosnuss Schnapps gönnten und ziemlich beschwippst in den Condor Flieger einstiegen.

Zurück in Deutschland
In T-Shirt und Sonnenbrille warteten wir sicher eine volle Stunde, bis wir unser komplettes Gepäck zusammen hatten, dann traten wir unter den kalten, dunklen und wolkenbehangenen Himmel von Frankfurt... Immer noch im T-Shirt, weil ich es einfach nicht wahr haben wollte suchten wir uns den Weg durch die Menge zur U-Bahn Richtung Hauptbahnhof. Es sollte noch beinahe 24 Stunden dauern, bis ich völlig erschöpft in Hamburg ankam und endlich wieder meinen Hund bei mir hatte, das einzige was ich wirklich vermisste hatte! Alles in Allem war Ägypten wirklich ein unvergleichliches Erlebnis! Sicherlich werde ich dieses unglaubliche Land und das wahrhaftig schöne Rote Meer mit den wunderbaren Kitespots wieder besuchen! Ich kann nur hoffen das ich mit meinem Film ein bisschen was von der Schönheit dieses Landes und der Freiheit des Kitesports vermitteln kann!

Danke fürs Lesen
*Julia* ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2009, 22:20   #4
kitesven
gitano
 
Registriert seit: 12/2001
Ort: meist im womo :)
Beiträge: 14.369
Standard

was sagte tommy in meinem blog!?
"schön, wenn auch jemand mal was zurück gibt."
danke!
kitesven ist offline   Mit Zitat antworten




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