Pulse 5 Testbericht (subjektiv)

[ShortSqueeze]

Hey Leute,

mich hatte es ja 2 Wochen nach Caberete verschlagen und ich hatte mich vorher gründlich darüber informiert, daß es nie mehr als 25 Knoten hat und demzufolge mein 12'er immer gehen würde. Leider kommt es meistens anders und zweitens als man denkt. Also bin ich in den Genuss gekommen den 5'er Pulse zu fahren, den ich eigentlich nur für die Kinder gekauft hatte und von dem ich mir nie erwartet hatte daß ich den mal selber hochlasse.

Im Schwachwindbereich ist der Kite geradezu ideal geeignet untergewichtigen Leuten das Kiten beizubringen. Im Gegensatz zum Extacy und Speed fliegt dieser Flysurfer wirklich stabil auch unter 10 Knoten Wind. Der Kite läßt sich gut depowern und kommt fast an einen Bow ran. Lediglich am Windfensterrand wirkt er beim üben auf der Wiese unter 10 Knoten manchmal etwas reaktionsträge und läßt sich nur widerwillig wieder nach oben bewegen, man muss manchmal in die Leine greifen - vielleicht kann man da am Setup was ändern. Der Druckaufbau erfolgt ausgesprochen sanft und nicht so explosiv wie beim Extacy 4, den ich vorher mal hatte.
Der Kite ist unglaublich stabil für eine Matte und legt nur am WFR mal für eine halbe Sekunde ein Ohr an, auch hier Welten besser als der Speed oder der Extacy. Die hübsche aber so nervige Bonbon-Form wie beim Speed hab ich mit dem Pulse gar nicht erst hinbekommen.

Als Safety hat Flysurfer dem Kite eine 5. Leine spendiert, die den Kite beim lösen in 2 Hälften völlig drucklos nach hinten klappen lässt. Damit hat der Pulse gegenüber einem Bow sicherlich ein deutliches Plus an Sicherheit.
Durch die zusätzliche Leine wird das auslegen der Leinen nochmals erschwert. Ich habe den Kite nach dem ausrollen der Leinen (is ja nur ein 5'er) ohne Leinenkontrolle immer im Russenstart ohne Leinensortieren nach oben gezogen und dann mit dem Kite in der Luft die Bar ausgedreht, was auch bislang immer geklappt hat. Vorfüllen kann man machen is aber über 10 Knoten überflüssig.

Als Übungskite bekommt er daher 4 von 5 Sternen. Die volle Punktzahl nur deshalb nicht, weil es eine Matte ist mit den damit verbundenen Leinengewurstel. Beim Landen hat mir einer das Tip durch die Waage gezogen und ich hab recht lange gebraucht bis ich den Salat wieder draussen hatte. Mit etwas mehr Mattenerfahrung hat man das aber sicher schneller raus.

Dann kam die Zeit in Cabarete wo ich den 12’er zwar fahren konnte aber mir doch etwas mulmig wurde, also hab ich den 5’er ausgepackt (7’er Speed hatte ich ja schlauerweise zu Hause gelassen). Gefahren bin ich den mit dem 128’er Nobile 555, Wind etwa 25-35 Knoten, 85kg.

Zunächst war ich etwas überrascht, wie aus dieser harmlosen Stofftüte bei viel Wind auf einmal so ein Giftzwerg (im positiven Sinn) werden kann. Bei der ersten Startkurve die ich herzhaft durch die Powerzone geloopt hatte (is ja nur ein 5’er) fand ich mich erst mal auf der Leeseite meines Brettes wieder. Der Kite entwickelt seinen Vortrieb in erster Linie durch Bewegung. Das bedeutet beim fahren, dass man ihn wirklich erst stellen kann, wenn man ausreichend Speed aufgebaut hat. Vorher braucht es 2-3 Sinuskurven (das Ding is bei 30 Knoten höllisch schnell und erfordert einiges an Konzentration) und raumschots fahren bis man ausreichend beschleunigt. Dann geht’s aber wirklich sehr zügig vorwärts und man wird so schnell (sicher nicht langsamer als mit dem SW12), dass man bei der Kabelwelle in Caberete eher Probleme bei der Brettkontrolle bekommt. Das Ankanten des Boards und anluven muss sehr vorsichtig eingesetzt werden, da man den kleinen Kite sehr schnell ausbremst und damit die Dynamik aus dem Kite nimmt. Trotzdem erreicht man einen ausreichend guten Winkel nach Luv der locker das Abreiten in der Caberete - Welle oder Sprünge zulässt. Überhaupt hat er in der Welle riesig Spass gemacht, da er schnell genug dreht, da ist mein 12’er Shockwave einfach zu langsam.
Der Relaunch ist einfach nur der Hammer. Bar zum Körper ziehen, voll einschlagen und das Ding dreht auf der Stelle und startet nach oben. (Ich muss zugeben dass ich den Kite bestimmt 20 mal ins Wasser geklatscht habe da ich so schnelle Kites einfach nicht gewöhnt bin und ich hatte ihn immer sofort wieder draussen).
Das Springen mit so einem kleinen Kite ist eine Sache für sich. Ich habe schon einige Versuche gebraucht und das Timing ist nicht ohne. Maximaler Speed ist auf jeden Fall absolut entscheidend wenn man höher raus will. Ich empfand den Lift als hervorragend für einen 5’er, die Hangtime war dagegen eher bescheiden (man kommt also genauso schnell runter wie man raufgerissen wird und landet mit einer sehr hohen Geschwindigkeit). Ich muss leider zugeben, dass ich mangels ausgereifter Sprungtechnik nicht allzu viele Jumps mit dem 5’er gestanden hab. Wenn ich den Lift mit meinem Speed 7 vergleiche bin ich aber äusserst positiv überrascht da ich den Pulse eher in die Richtung totaler Anfängerkite geschoben hatte das ist er aber bei viel Wind überhaupt nicht.
Ich denke dass der Speed gegenüber dem Pulse (wenn überhaupt) dann nur für sehr gute Fahrer Vorteile bringt. Das Anfängerimage was dem Pulse anhaftet ist bei Starkwind auf jeden Fall völlig ungerechtfertigt und das Ding ist bei viel Wind auch für die Aufsteiger und besseren Kiter eine echte Spassmaschine.
Der Hammer müsste der 5’er Pulse bei echtem Hack sein, ich denke dass er sich ohne weiteres auch noch bei 50 Knoten gut beherrschen lässt. Die Geschindigkeit die man dann bekommt muss gigantisch sein. Die 14-42 Knoten die auf der Flysurfer Webpage angegeben sind würde ich aber auf 20-50 ändern da ich ohne Door unter 20 Knoten kaum von der Stelle kommen würde.

Hier noch 2 anklickbare Bilder mit dem Pulse 5