Kleiner Testbericht und Eindruck,17er Contra Bow

[Kiter-Yak]

Revier: Isselmeer
Wind: 11-24 Knoten
Board: Carved Popper 136x42 custem
Fahrer Gewicht: 125 Kilo


Aufbau: gestaltet sich durch das one Pump einfach und schnell, leider ist durch das Rückschlagventil keine Benutzung eines Manometers möglich.
Handling am Strand: durch die gestreckte Form etwas sperrig
Bar: übersichtlich, trotz neuen weichen Belag braucht man schon ein paar schwielen in den Handflächen um nicht gleich Blasen zu bekommen. Der Power u. Depower Adjuster wird mit gummileinen gestreckt, somit gibt es kein unnötiges „Gebämsel“ mehr an der Bar. Nachteil, dass ziehen des Adjusters funktioniert bei viel Wind nur gut wenn die Bar am Stopper ist. Die Kugeln am Ende der Gummileinen sind zu klein und lassen sich nicht richtig greifen. Daher empfehle ich etwas griffigere und größere Kugeln zu montieren.
Die Leinen sind farbig und machen einen guten Eindruck, ich schätze das es 300 Nm sind.
Verarbeitung: der Kite ist sehr aufwendig verarbeitet und macht einen sehr langlebigen und hochwertigen Eindruck. Ich behaupte! „aller Naish Verarbeitung“


„Und jetzt geht’s aufs Wasser“, leicht verunsichert mit Respekt und voller Spannung und Erwartungen (bisher habe ich 4Jahre Hochleister C-Kites geflogen)
Zu Beginn waren es ca. 11-13 Knoten, die Einstellung hatte ich auf medium (Backlines auf den mittleren Knoten gesetzt)
Ich konnte sofort problemlos Höhe ziehen, das Fahrgefühl ist soft und auch die Haltekräfte sind leicht. Die Querkräfte sind vergleichbar mit einem 16er Raven.
Im Vergleich zu einem 20er C. Kite (hätte ich normal aufgebaut), konnte ich einen besseren Amwindkurs fahren. Dabei sollte man den Contra etwas weiter oben fliegen als man es gewöhnt ist von C-Kites. Die Bar bewegte sich auf der unteren hälfte des Depowertampents). Die Steuerkräfte sind zwar etwas höher wie bei C-Kites, jedoch noch angenehm, die Lenkausschläge fallen größer aus. Die Turnradien und Geschwindigkeit bestimmt der Fahrer je nach Barzug. Dabei ist wirklich alles möglich, von weiten langsamen bis hin zu schnellen steilen Turns. Bei Backrolles mit Transitions und „Kiteloop“ konnte ich den Contra schon in der Luft durchloppen, bisher habe ich es mit C-Kites vor Respekt nur nach der Landung auf Raumwindkurs geschafft.
Absolut geil sind Richtungsänderungen, Kite unten durchfliegen, Bar nach vorne schieben und das Board fährt ohne Kiteunterstützung eine Kurve bzw. Halse.
Ein Traum in der Welle.
Springen! „Oh Gott“, völlig begeistert von den Flugeigenschaften dachte ich nur, was geht jetzt ab, ich wurde schon vor gewannt, dass es eine etwas andere Technik verlang wie bei herkömmlichen C-Kites. Also, Board plan stellen, leicht abfallen, Kite depowern, anluven und von 2-3Uhr auf maximal auf 11 Uhr den Kite lenken mit Boardunterstützung früher abspringen und die Bar voll durchziehen . Nach ca. 10 verkorksten Sprüngen konnte ich dann die ersten Sprünge auskosten und sicher landen. Die Hangtime war mir bisher nicht bekannt und ist einfach gigantisch, der Kite segelt und trägt, das selbst ich bei 13 Knoten mit 125 Kilo Zeit habe für Boardoff`s.
Mittlerweile frischte der Wind auf ca. 24 Knoten auf und es gab richtige Schaumkronen (hätte locker meinen 12er Raven fliegen können). Dabei habe ich die Depower zur hälfte gezogen. Der Kite fliegt immer noch sehr stabil ein invertieren war nicht erkennbar. Die Bar befand sich nun im oberen viertel bis zum Stopperanschlag wobei ich immer noch auf den letzten 2 cm den Kite fast drucklos stellen konnte.
Und jetzt! Zieht man nun die Bar runter, sind ohne Kite Unterstützung Sprünge möglich die an Hochleister C-Kites mit Kite Unterstützung gehen, fliegt man den Kite nach o. g. Sprungtechnik, gibt es einen abartigen Lift und eine Hangtime die für bequeme Schuhe binden reicht. (Wortlaut eines Kiter der mich beobachtete, „das waren locker echte 15m) grins !
Lift und Hangtime sind daher mit einem Wort beschrieben „Brutal “. Voraussetzung man beherrscht die „Bowkite-Sprungtechnik“. Ich selber schaffe nach 4 Stunden Erfahrung derzeit nur das Verhältnis 1:3
Der Lift setzt soft ein und ich hatte oft das Gefühl zunächst den höchsten Punkt in der Liftphase schon erreicht zu haben, jedoch ging es dann nochmals weiter, man segelt regelrecht senkrecht in die Höhe, abwärts geht’s dann wie eine Feder. In der gesamten Flugphase sollte man die Bar voll durchziehen da ein aufmachen die Segelphase sofort unterbricht. Daher sind Sprünge mit einer Hand etwas schwierig, evtl. wäre ein einhacken sinnvoll. Im Vergleich zu einem 20er C-Kite ist nach meiner Einschätzung der Lift im unteren Wind Bereich gleich, jedoch mit einem Bow aufgrund der Technik schwieriger zu erreichen. Die Hangtime ist ganz klar beim Bow mehr.
Nach nun 4 Stunden Contra Erfahrung ist meine Begeisterung groß und wird mit Sicherheit steigen. Der Kite besitzt ein riesiges Potential und verlangt Technik beim Springen, für Kiter die sich keine Gedanken machen und nur umher „schippern“ ist der Kite eigentlich zu schade. Ich denke, gerade das versteckte Potential macht den Kite interessant und bringt Fun pur. Selbst ich, als eingefleischter Naish Raven Fahrer, der den Raven über alles liebt, werde nun umsteigen auf Bow-Kites.
Mit der Spleen Door und meinem Gewicht wird der Contra locker bei 9Knoten höhelaufen und in den Bereich mit kleinem Board bis ca. 25 Knoten zu fliegen sein
(durch umknüpfen auf den letzten Knoten), was aber wohl keinen sinn macht da ein 12er Bow dann auch funktioniert.
Zum Vergleich, mein „C-Kiterkumpel“ mit 78 Kilo, flog den Contra am selben Tag bei 12 Knoten und 123x36 Nobile Board und konnte bequem Höhehalten (sein Kommentar, „der Contra verlangt schon etwas mehr Kraft an der Bar, ist aber ein geiler Kite mit Potential“). Dabei hatte er vorher einen 14er C.-Kite mit fast null Bar- Kräften geflogen.
Auch bin ich super motiviert mich an Manöver heranzuwagen die ich bisher mit einem C-Kite vor Respekt nur ungern übte. Ist der Contra ein „Luschen Kite“? Nein, der Kite wird ab 16 Knoten zur Waffe und man sollte genau wissen was man macht, den bei 24 Knoten mit 17qm (eigentlich wie ein 20er C-Kite) kann es ungemütlich werden. Daher würde ich einem Einsteiger nie den Contra empfehlen weil die Einschätzung zu Wind und Kitepower bei Bows durch den off Modus schwieriger ist bzw. unterschätz wird.

„Und das Wort zum Sonntag“ , am Sonntag hätte ich mehrmals umbauen müssen, mindestens 16 und 12er damit ich in dem o. g. Windbereich meinen Spaß gehabt hätte, dabei wäre ich zwischen der Door und Carved gewechselt. Mit dem 17er Contra Bow wird dies nun der Vergangenheit angehören.
Nun möchte auch den 12er Contra haben, daher kauft meinen 12er Raven, 9er Globrider Lift neu, und meine Carved-Bar zusammen für 1000€.

Im voraus Danke

[geierkiter]

Bin gestern erstmals den 17er Contra geflogen, ich kann alles nur bestätigen.
Superrückmeldung, verbesserte Bar und geht runter bis 5 kn (nit Tür).

Meiner ist schon bestellt und kommt hoffentlich nächste Woche..

[Kiter-Yak]

Der Hammer ist auch der 12er , werde ihn noch zweimal fliegen und dann berichten.

[Jan:)!]

Nur mal so, aber wo hast du denn die 24 Knoten aufgetrieben?

Wusste gar nicht, dass irgendwo so viel Wind war in der letzten Zeit.

[Kiter-Yak]

Hallo Jan,

9.07.06 in ganz Holland. 24 Knoten? war sogar 28 Knoten gemessen.

[Jan:)!]

Hmm klar, aufs Post-Datum schauen hilft.