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Alt 06.04.2021, 16:46   #11
wilfried-o-e
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Registriert seit: 01/2007
Beiträge: 237
Standard

Ich meld' mich mal wieder. So hab' ich den Thread gemeint .

Ich musste oft lachen und vieles hat mich an eigenes erinnert, z.B. die ersten 7 Tage von dir, Sundevit, top.

Es waren gar keine "Fehler", irgendwie gehörte es bei mir im Anfang dazu, dass ich z.B.150 m rausfuhr, 150 zurück und dann mit nem C-Kite, den man kaum depowern kann, 100 m durch hüfttiefes Wasser zu Fuß u. gegen den Wind "Höhe laufen" musste um wieder am Startpunkt zu stehen. Und das ging viele Tage so bei mir, sehr viele.

Und meine Körper-Not-Bremsungen, weil ich die Kante nicht halten konnte und plötzlich sauschnell wurde: bei Fullspeed ins Wasser setzen, das hatte was von Darmspülung.

Oder dass ich x mal die Leinen verheddert hatte, aber richtig verheddert (mit der 5. dabei).

Und wie oft ich abgeholt wurde von irgendwelchen Booten, z.B. in Kroatien, wo der Steinstrand zum Ein-u. Ausstieg ziemlich schmal war und es Pflicht war, die Höhe zu halten, was ich aber noch nicht konnte und trotzdem auf's Wasser musste, immer wieder...

Hier eine Geschichte mit Lerneffekt: Kapverden, Saal, eta 2m-Dünung, die Welle brach nicht, sie rollte "nur", aber für meine (Baggersee)-Kompetenz schon etwas angsteinflößend.

Wir wollten zu zweit nen Downwinder machen, etwa 3 km weit. Den Hauptspot, wo sich die Kiter tummeln, hatten wir schon verlassen. Ich fuhr "gefühlt alleine" und etwas weit draußen.

Irgendwann nach ner überquerten Welle Richtungswechsel, Schirm rüber, dichtholen, bumm: da war ein Typ wenige Meter u. genau in meiner Linie vor mir (also ursprünglich vorher ziemlich direkt hinter mir).

Ich wollte den Schirm oben oder unten rum lenken, ich weiß es nicht mehr ganz genau, einen Versuch hatte ich, maximal einen. Und schon waren wir mit den Leinen zusammen, fielen beide rein, einer verlor sein Brett, der andre den Mut, zwischendurch hatte ich -ehrlich gesagt - ordentlich Angst die auch nicht unbegründet war. Beide Schirm zogen mächtig, jeder hing verwickelt an seiner Bar, der andere, wir konnte uns in Englisch verständigen, löste aus, zum Glück keine Totaltrennung. Das half ihm (u. mir) aber auch nicht. Die heftig ziehende Kraft blieb auf beiden Bars und jeder von uns spürte sie. Es ging mit Kraft und Bugwelle vor dem Körper in Richtung Land, minutenlang. Ich denke 15 Minuten, es fühlte sich an wie irre lange, weil -zumindest ich- keinen Plan hatte, diese ziehende Kraft zu minimieren. Die Schirme waren hoffungslos ineinander verheddert. Wenigstens so, dass man sie nicht mit einem durchdachten Manöver hätte wieder trennen können.

Mein Kumpel kam an u. fragte was er machen könnte. Nix. Außer: zum Strand fahren und uns beim Ankommen und Schirm landen helfen. Das tat er auch und es ging alles gut aus.

Der Wind hatte noch zugelegt, die 10er Schirme waren ordentlich angebraten, auch als wir später wieder losfuhren.

Was kann ich daraus mitnehmen?:

- Es ist gut, dass nicht einer ganz ausgelöst hat, sonst hätte der andere das doppelte Kraftpaket niemals halten können.

- Mein logischer Fehler war: Ich habe mich vor'm Richtungswechsel nicht umgesehen. Eigentlich mache ich das immer, aber wem ist das noch nicht passiert? Vergessen, blöd gelaufen.

- Der andere hätte nicht in meiner Linie dicht hinter mir fahren sollen. Das gilt seitdem auch für mich.

- Aber den größten Fehler meinerseits sehe ich so: Als ich sah, dass es -für mich völlig überraschend- sehr eng werden wird, bin ich trotzdem inclusive sofortigem Ausweichmanöver-Versuch weiter in die Richtung gefahren, die ich eingeschlagen hatte, und damit direkt auf den anderen zu. Warum? Weil ich das im Kopf so programmiert hatte: "Ich will jetzt wenden und zurück Richtung Ufer." Hätte ich stattdessen sofort zurück aufs Meer gelenkt, wäre sehr sicher nichts passiert.

Das sehe ich öfter: einer fährt in seine "Wunschrichtung", es kommt ihm nicht nur ein anderer entgegen, ein dritter ist auch noch da (wie auch immer positioniert). Dass das eng wird, sieht jeder. Und dann versucht man trotzdem, jetzt knapp aneinander vorbeizukommen, mit dem Gefühl "Hoffentlich geht das jetzt noch gut." Dabei wäre die Lösung sehr einfach: sofort zurück lenken und um 180 Grad in die Richtung die man zwar nicht im Kopf hatte, die aber den meisten Platz hat und den nahenden Zusammenstoß sofort "auflöst".
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