Suche windsicheres Stehrevier im Juli (mit Auto erreichbar)

[nahni89]

Hi,

ich bin auf der Suche nach einem Stehrevier, welches auch im Juli windsicher ist. Ich komme aus der Bodenseeregion und es sollte mit dem Auto erreichbar sein und nicht allzu weit weg (< 10h), da der Ausflug nur 7 Tage gehen soll. Daher sollte auch der Wind passen.
Zum Könnens-Stand würde ich sagen Aufsteiger, Fahren und Höhelaufen klappt schon seit den letzten 2 Urlauben.

Nun findet man ja, zumindest in Sachen Stehrevier, schon einige Tipps.
Ich habe schon
Ostsee (Pelzerhaken, Rügen),
Nordsee (Meldorf, Cuxhaven, Emden),
Holland (Ijsselmeer),
Frankreich (Leucate, Lacanau) und
Dänemark (RK-Fjord) zum Thema gefunden (wobei Dänemark schon fast zu weit weg ist). Das Problem ist jetzt nur dass die Aussagen zum Wind oft fehlen, widersprüchlich sind oder eben vom Herbst die Rede war.

Hab natürlich nach Windstatistiken geschaut, aber weiß nicht, wie man diesen vertrauen kann. So dürfte man in Pelzerhaken an der Ostsee mit durchschnittlich 8 Knoten und nur 17% Wahrscheinlichkeit über 4 Bft das Kiten ja ziemlich vergessen können.

Meine Eindrücke (Internet-Recherche und Hören-Sagen):
Ostsee generell nicht windsicher außer vielleicht in den typischen Windmonate, aber auch da nicht so berauschend.
Holland? Habe ich auch gelesen dass das eher was für Tagesauflüge ist, wenn man vorher auf die Vorhersage schauen konnte und Wind angesagt ist.
Frankreich:
Leucate windsicher, allerdings mit sehr starkem Wind und oft auch stark böig.
(La Palme sollte da vielleicht ein Wenig abhile schaffen, da dort immer 2 Windstärken weniger sein soll bei Trami?)
Lacanau eigentlich auch zu wenig Wind zum Kiten. Muss eher auf windige Tage warten.

Selbst war ich schon
2x in Pelzerhaken (im April, 4 Tage, hatten 1 Tag genügend Wind. Im Juni, 7 Tage: 2 Tage waren hier kitebar, ein Tag war launisch, etwas zu wenig).
1x in Rerik (im April 4 Tage, hatten keinen Tag genügend Wind (einmal war einer kurz mit nem 21m2 Softkite drausen)
1x in Frankreich l'Almanarre/Giens/Hyeres (waren 5 Tage, volle 5 Tage Wind, einer davon leider zu stark, da war dann aufm Wasser nichts los)

(Ah, da fällt mir ein, hatte eigentlich gelesen dass es in Giens auch Stehreviere geben soll, daher sind wir ursprünglich überhaupt hingefahren, hatten aber keins gefunden. Vielleicht könnte mich da auch noch jemand aufklären ob das stimmt, und wenn ja wo genau diese sich denn befinden)

(oben stehend, nur Eindrücke/Erfahrungen, ich erhebe kein Anspruch auf Richtigkeit und lasse mich auch gerne verbessern.)



Hat vielleicht jemand Empfehlungen? Möchte nicht 5 von meinen 7 Tagen Urlaub am windstillen Strand sitzen.
Und natürlich sind auch andere Eindrücke/Empfehlungen gern gesehen.


Natrülich sollte ich auch mit meinen Kites dort fliegen können. Habe :7er 10er 12er Kite. Ein etwas größerer fehlt leider noch im Sortiment.

[Bazzat]

Moin, wenn Du nach Pelze fährst ist der Spot Pelze dein Basislager für die Region. Wenn in Pelze der Wind nichts taugt kann das 30-50 kilometer weiter ganz anders sein. Kurzum: Du musst dann vor Ort mobil sein. Dann hast Du mehr Ausbeute.

[nahni89]

@Bazzat:
Meinst du dann z.B. die Spots:
Hohwachter Bucht
Heiligenhafen
Fehmarn?

Auf Fehmarn hats wie ich gelesen hab Stehreviere:
Gold, Wulfen, Orth, Lemkenhafen
Die anderen weiß ich nicht.

Aber das sind schon 40min Fahrt oder so. Macht es vom Wind her dann keinen Sinn lieber gleich nach Fehmarn zu gehen? Oder ist die Windwahrscheinlichkeit relativ gleich?
Vielleicht dann auch lieber ne Unterkunft nicht direkt in Pelzerhaken? Falls man dort sowieso nichts direkt vorm Spot findet und eh mit dem Auto immer hin muss, isses ja dann egal ob man 2 min oder 10 min fährt. Dann wärs zu den anderen Spots nicht so weit.

[boba]

Hi,
in den Sommermonaten haben wir mehr westliche Winde. Da würde ich mir einen Spot aussuchen, der bei der Windrichtung funktioniert. Pelze ist da nicht ganz so passend. Meine erste Wahl wäre Sankt Peter Ording. Dort gibt es auch eine DHJ. Alternativ fällt mir Fehmarn / Orth ein. Dort gibt es die Windgeister, die auch ein App.-Haus im Angebot haben. Einfach mal anfragen. In Lemkenhafen gibt es auch eine DHJ. Wäre auch noch zu prüfen.
so far
lg boba

[kklars]

Hi nahni89,

würd dir auch eher SPO empfehlen. dort wirst du wahrschein die beste Windausbeute haben. Neben Jugendherberge und Camping gibt es dort ne coolee Unterkunft fast direkt am Strand. Nur ca 200Meter.
Ich bin mal da gewesen und das war super. Hast ne eigene kleine Wohnung. Finds immer besser als ne Jugendherberge.
http://www.st-peter-ording-nordseeurlaub.de/
Kannst ja mal schauen, ob es dir gefällt.
Ist auch nicht ganz so weit wie Dänemark für dich.

lg

[tmo83]

Das Problem am norddeutschen Sommer wird immer bleiben:

Du kannst ne Woche recht stürmische Bedinungen vorfinden, es ist durchwachsen oder Du hast Pech und hast ne Woche Strandurlaub gebucht.

Es würde Dir mehr bringen, wenn Du auch im Norden ein wenig mobil bist. Ich würde zum Beispiel auch behaupten, dass der Wind auf Fehmarn meist nen Tucken stärker ist als Pelzerhaken.

Richtung Frankreich war ich noch nie, hat aber meiner Meinung nach den Vorteil: Du hast warmes Wasser und eher Sommerurlaub. Was windtechnisch angesagt ist weiß ich leider nicht so wirklich.

Dänemark am Fjord ist besonders für Anfänger schön und geeignet, ich würde Dir aber aufgrund der Entfernung vom Bodensee abraten. Fährt man am Samstag beim Bettenwechseltag nach Dänemark musst entweder sau früh fahren oder sau spät, sonst kommst in den dicken Reiseverkehr, was unsere Fahrtzeit von 5 Stunden auf mehr als 7 Stunden aufstockt.

Auf Jedenfall sollte man in Norddeutschland an Flautentagen was Schönes als Alternative haben, sonst kann es langweilig werden

[nahni89]

ok super, dann bin ich einen Schritt weiter und kann Pelzerhaken als primäres Urlaubsziel mal streichen.

Gibts denn in Sankt Peter Ording auch ein Stehrevier? Ich hatte bisher noch nichts davon gelesen.

In der Gegend von Pelzerhaken schien mir das mit dem mobil vor Ort sein noch sinnvoll, da sind ja einige Spots in der Region, aber von Sankt Peter Ording? Ich habe bis jetzt nur von Spots gehört, die sind dann doch schon einen ganzen Tacken weiter weg. Meldorf geht vll noch mit knapp 50 min fahrt oder so aber andere Ausweichspot würden mir da jetzt nicht einfallen. Sahlenburg,... ist halt schon wieder zu weit weg.

[DirkG]

Windsicherheit gibt es in Norddeutschland einfach keine. Die Ausbeute kann man aber mit einem großen Kite (17m) und Board deutlich erhöhen.
Wenn es im Juli trotzdem Norddeutschland sein soll, aber man bei Flaute nicht in irgendeinem langweiligen Kaff abhängen will, ist Sylt eine sehr schöne Option. Stehrevier am Ellenbogen. Geht bei fast allen Windrichtungen, sowohl West als auch Ost. Sehr schöne Landschaft, gutes Essen. Ein SUP wird man sich auch irgendwo ausleihen können.

Juli in Almanarre finde ich auch gut, aber Windsicherheit gibt es da auch nicht. Auch kein Stehrevier.

Vergleichbar von der Entfernung ist Grosseto in der Toscana. Da war ich letzten Juli und fand es super. Thermik, ca. 60% Wind. Grosseto ist auch kein Stehrevier, aber super easy. Wenn Du fahren und Höhe laufen kannst, kein Problem.
Talamonne (in der Nähe) ist, glaube ich, ein Stehrevier und soll noch etwas windsicherer sein.
Sehr schöne Landschaft, tolles Essen, warm. Wenn es dich interessiert, findest Du über die Suchfunktion hier einige Beiträge.

[Electronica87]

Ich hab mal nachgelesen, reines Stehrevier gibt es in SPO wohl nicht. Im Strandteil "Ording" gibt es bei Ebbe Sandbänke zum Einstieg.

Ich überleg nämlich auch gerade SPO für Juni oder Juli...

[ollekuh]

Wenn du schon über SPO nachdenkst, fahr lieber die 250 km nach Dänemark weiter. Da sind die Spots recht leer und man ist meist mit höhstens 10 Kitern auf dem Wasser in SPO sinds dann mind. 100. Vom Wind ists auch sicher besser, da die Tiefdruckgebiete im Sommer weiter nach Norden wandern.

Zitat von nahni89

Hi,


(La Palme sollte da vielleicht ein Wenig abhile schaffen, da dort immer 2 Windstärken weniger sein soll bei Trami?)

Das Gegenteil ist der Fall.

Aber im Sommer hast du oft Thermik (z.b. auch in Canet) und dann kann es sehr schön sein.

Dänemark und Leucate ist aber von dem Temps eine andere Welt.

[kitefritz]

La Palme ist nicht so toll, obwohl ein super Stehrevier, da der Wind böig ist und er ist NICHT schwächer!
Leucate ist nur ca. 50 m Stehrevier, bei Sete soll ein See mit viel Stehrevier sein, schauen wir uns im Juli an.
Vorher wollen wir nach La Palmyre bei Bordeaux, da soll ein auch gutes Revier sein.

Zitat von kitefritz

La Palme ist nicht so toll, sein.

Bei Tram musst du schreiben. Thermik ist super.

[nahni89]

super, danke für die ganzen Tipps.

Ich denke das Urlaubsziel wird dann wohl Talamone. Habs ein wenig gegoogelt und das soll echt gut sein.

[kainaber]

Liebe Leute,

ich habe ähnliche Pläne und Anforderungen wie nahni89, möchte aber im August nach Norddeutschland fahren, für 7-10 Tage.
Wenn mir jemand kurz Bescheid geben könnte ob sich in Sachen Windsicherheit der August vom Juli unterscheidet (ich denke ja nicht) und ich somit alle Tips hier im Thread direkt verwenden kann, wäre ich sehr dankbar!

Danke,
Kainaber

[jan jansen]

nehmen wir 2012, dann war der juli erheblich besser als der august, aber bei 7-10 tagen hast du eigentlich immer tage mit wind. es kann vorkommen,dass der eine tag 12 knoten hat, am nächsten aber schon wieder 25 knoten. teilweise gibt es morgens wind und dann keinen mehr. da muss man vorort auch ganz genau die vorhersagen checken. die kiterange sollte je nach gewicht einen 15er bis 19er beinhalten + großes brett.

[BESTkiter88]

oder einen 7 er

[kainaber]

danke für eure tips. ich sehe: alles ist möglich, aber nix ist fix.

[Wuerfel]

Zitat von kainaber

danke für eure tips. ich sehe: alles ist möglich, aber nix ist fix.

Genau so lässt sich der Sommer hier oben zusammenfassen

[nahni89]

Hi,

also bin wieder zurück. Wollte nur kurz Rückmeldung geben.
Ich war das erste Mal in Talamone und es handelt sich lediglich um einen Bericht wie es mir in den Tagen wo ich da war erging. Wie es allgemein dort ist weiß ich nicht.

Also los gings vorletzten Mittwoch. Muss sagen dass wir eigentlich nur 1 Tag Wind hatten wo man einigermaßen Fahren konnte und 1 Tag wo es ein bisschen zu wenig war, Höhelaufen war da schon nicht mehr drin.

Insgesamt fand ich den Wind dort recht seltsam. Ich habe noch nie so viele Kites direkt von 12 Uhr fast senkrecht nach unten abstürzen sehen, weil auf einmal der Wind für einige Sekunden abgestellt hat. Ich mein ich bin auch schon öfter bei böigem Wind gefahren, aber hier hatte man das Gefühl, dass der Wind nur aus Böen bestand. Es gab kein konstanten 'Grundwind'. Wenn halt grad keine Böe da war, dann war halt windstill. Bzw. man hatte negative Böen, irgendwie seltsam.
Im Bereich des stehtiefen Wassers hieß es also immer: auf alles gefasst sein, nicht dass dein Kite auf einen Surfer o. ä. knallt und Kite immer in Bewegung halten. Auch als es Wind gehabt hat der zum Fahren mit nem 12er gereicht hat konnte es im Stehbreich öfters mal passieren dass auf einmal die Leinenspannung weg ist und der Kite nach unten sackt.

Aus dem Stehbereich rauszukommen war gerade bei wenig Wind meistens nicht möglich, da dort irgendwie der Wind aufhörte. Beim Beobachten der anderen Kiter fragte man sich immer, warum die denn nicht weiter raus fahren, gerade bei wenig Wind, wenn man gerade erst ins Fahren gekommen ist und endlich ein wenig ankaten könnte um Höhe zu gewinnen fielen die Kiter ins Wasser und drehten um. Beim Selbsttest wurde einem dann klar warum: dort hörte einfach der Wind auf und es war tote Hose.
Auch bei stärkerem Wind, wo man recht gut Kiten konnte hieß es immer an dieser Stelle: Druck weg von der Kante und/oder Sinuskurven fliegen, um nicht föllig Stehen zu bleiben.
Wenn es also genug Wind hatte hieß die Devise: raus und draußen bleiben. Dort ging es mit dem Wind. Da bringt einem der Stehbereich allerdings auch nichts mehr. Und rechtzeitig erkennen wann der Wind aufhört. Haben sehr sehr viele Kiter gesehen die schwimmen mussten oder draußen vom Boot abgeholt werden mussten weil der Wind weg war . Also immer aufmerksam bleiben.

Die größere Pleite war allerdings, dass die Naht unserers 12er's aufging und es weit und breit niemanden gab der uns helfen konnte. Auch die Locals meinten dass es hier nichts zum Reparieren gäbe.
Da die Windverhältnisse auch keine Anstalten zur Besserung machten sind wir dann schließlich abgereist, denn mit unserem nächst größeren Kite (10er) hätten wir nicht aufs Wasser können.

Positiv war:
Die Angestellten auf dem Campingplatz waren sehr nett und Hilfsbereit.
Anscheinend hat man auch kein Problem, dass Zeug geklaut wird. Viele ließen ihr Surfzeug einfach mit einer Plane bedeckt am Strand liegen.
Es ist ein reiner Wassersportstrand. Das heißt es gibt eigentlich fast keine Badegäste bis auf ein paar Kinder/Angehörige der Surfer/Kiter.
Wenig Anfänger. Es standen im Strat-Bereich echt nur vereinzelt Anfänger rum die noch Wasserstart o.ä. übten.


Vielleicht hatten wir einfach Pech und einige Tage erwischt wo der Wind einfach nicht so gut war, aber so schnell werde ich nicht wieder nach Talamone fahren.