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Alt 01.04.2011, 09:49   #1
petair
www.boardway.org
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: Greifswald
Beiträge: 2.231
Standard Flysurfer Unity

boardway Testet: Flysurfer Unity

Wir hatten glücklicherweise schon die Möglichkeit, den Unity zu fliegen und auch schon ein kleines Video zu machen.

Hier zum Video:
http://shop.boardway.org/kite/flysurfer-unity

Hier zum originalen, ungekürzten Artikel mit Bildern: http://www.boardway.org/news/flysurfer-unity



Ein langer Weg ...

Wenn ich bedenke, dass ich damals für die erste Ausgabe 2008 der Kitelife den Testbericht über den Pulse2 schrieb, stelle ich fest, wie lange dieser Kite seinen Platz auf dem Markt behielt. Über drei Jahre, das ist im Kitemarkt eine Welt. Zwar wurde er mittlerweile von Psycho4 und Speed3 stark "kannibalisiert", doch möchte ich daran zwei Dinge positiv bewerten: 1. Lange Produktzyklen erhalten den Wert eines Produkts. 2. Flysurfer hatte immerhin die Größe, nicht voreilig etwas auf den Markt zu werfen. Wir durften die 20. Protogeneration fliegen und danach kamen noch welche. Das ist eine Menge. Wobei die Erwartungen hoch sind. Speed3 und Viron belegen jeweils eine eigene Klasse von Kites, da hat der Nachfolger des Pulse2 schon deutlich mehr Konkurrenz aus dem Lager der Tubes.

Vorweg
Das, was Ernstl uns bei seinem Besuch in Greifswald in die Hand gedrückt hat, war ein Proto mit zehn Quadratmetern, dem man seinen Prototypenstatus anmerkte und der nach rechts zog. Ich habe selbst etwas daran herumgetrimmt, bis mir die Eigenschaften etwas besser taugten. Das Feintuning, welches noch einmal eine Menge ausmacht, stand also noch aus. Hier entscheiden manchmal wenige Zentimeter zwischen "hammergeil" und "unfliegbar". Ich habe versucht, die grobe Charakteristik zu erfassen und hier in einen Text zu bringen. Also muss man diesen Bericht unter einem gewissen Vorbehalt sehen, da sich die meisten Eigenschaften auf den Proto beziehen. Die Bedingungen waren optimal. Mit 25 Knoten konnten wir zeitgleich schon mit dem 6er Viron fahren und mit dem Speed3 12 fliegen gehen.

Konstruktion
Die Vorderkante nimmt etwas mehr Rundung ein, als man es vom Pulse2 kennt. Ansonsten wirkt der Kite sehr solide. Bei der Waage wurden wieder Querleinen eingebaut, damit der Kite sich nicht so leicht verheddert. Ein neues Feature sind, dass die Profile vorne an der Nase eine Versteifung haben (ähnlich der Cambattens von North, nur in klein. wobei ich mir nicht sicher bin ob das auch in der Serie verbaut ist). Die Safety ist über die so genannte FDS gelöst, also die vom Psycho4 und Pulse2 bekannte fünfte Leine, bei der der Kite in der Mitte nach hinten wegklappt. Keine Überraschung also wie es beim Viron der Fall war, aber dessen Safetykonzept funktionierte offensichtlich beim gestreckteren Unity nicht.

In der Luft
Gleich beim Starten zeigte sich eine erste Macke: Unser Proto musste stark vorgefüllt werden, damit er beim Starten nicht zu sehr rumzappelt. Man versprach mir, dass sich das noch ändern sollte. Wenn die Serie bei uns eingetroffen ist, werden wir berichten. Das Handling hingegen überzeugte schnell. Der Kite ist deutlich direkter als sein Vorgänger. Das Drehtempo ist aus heutiger Sicht moderat. Einen angenehmen Tick schneller als sein Vorgänger, aber nicht schneller als ein Psycho4. Allerdings bietet er ein sehr gutes Barfeedback und ein sehr rundes Drehverhalten. Besonders bei Kiteloops zeigt sich, wie schön der Schirm seine Kreise zieht. Der Drehpunkt liegt dabei außerhalb des Tips. Man könnte vom direktesten Flysurfer Kite bislang sprechen. Von schwammig keine Spur und selbst als Austeiger spürt man sofort, wo der Kite steht. Die Barkräfte sind daher auch einen Tick höher, als man es von Flysurfer sonst kennt. Ich würde jetzt von "normalen" Barkräften sprechen, aber merklich weniger als bei z.b. dem North Evo. Knapp unter dem Durchscnitt und geht voll in Ordnung.

Alles zum Fahren
Die Depower ist nun auch bei Flysurfers Freerider auf 2011er Niveau angekommen. Das heiß: Sehr viel und deutlich mehr noch als beim Pulse2. Sie setzt schön direkt, sogar fast linear ein und erlaubt, was ohnehin gerade bei vielen Schirmen möglich ist: Den Kite länger zu fliegen, als es vernünftig ist. Die Höhelaufeigenschaften sind wie gewohnt ordentlich. Genau ausmessen konnten wir das noch nicht, aber es gab zunächst nichts zu kritisieren. Was es jedoch einfacher macht, ist der einfach zu regulierende Druck und der etwas sanftere Druckaufbau. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Schulungserfahrungen mit diesem Schirm. Von störendem Backstall oder einer Frontstallneigung gab es nichts zu merken. Wobei Backstall bei 25 Knoten eh kein Thema ist, daher ist dieser Punkt mal unter Vorbehalt zu sehen. Das werden die nächsten Sessions zeigen.

Springen und Tricks
Etwas war es meine Sorge, dass der Kite vielleicht ein weniger guter Springer werden könnte. Von dem Schirm, den ich an diesem Tag fliegen durfte, kann man das jedoch nicht behaupten. Zwar ganz sicher kein Speed3-12 Level, aber für die Zielgruppe wirklich gut. Man kommt schön weit nach oben, ohne einen zu aggressiven Kite zu haben. Die Hangtime ist ebenfalls auf solidem Level, ein Vergleich mit dem Speed3 wäre hier auch etwas unfair. Positiv überrascht bin ich von den Kiteloops. Der Kite zieht auch ausgehakt schön durch und dreht vor allem recht rund, ohne irgendwo abzusacken oder ähnliches. Querzug hat er dabei ordentlich, aber erfreulicherweise weniger als Speed3 und Psycho4.

Relaunch
Der Unity soll zentral im Windfenster keinen Autorelaunch haben und in der Windfenstermitte am besten wie gehabt rückwärts gestartet werden. Es funktionierte aber zuverlässig, ihn etwas zur Seite zu ziehen und dort dann in den Autorelaunch zu übergeben. Wenn er schon an der Seite reinfällt, ist er dann auch sofort wieder da. Bei 25knt insgesamt ein sehr gutes Relaunchverhalten. Ich denke bei Leichtwind wird dann tatsächlich der Rückwärtsstart wichtiger. Aber nach unseren Erfahrungen in der Schulung ist diese Technik bei Leichtwind ohnehin die einfachste.

Fazit
Lange mussten wir warten und wenn man die Session mit dem 10er Proto auswertet, würden wir schon sagen, dass sich das Warten gelohnt hat. Der Unity bedient ziemlich exakt wieder das Pulse2-Klientel: Einsteiger, Aufsteiger, Cruiser und Freerider. In Ergänzung mit dem Viron wird Schulung mit Flysurfer für uns wieder interessanter denn je. Flysurfer ist es gelungen, einen soliden Allrounder zu bauen, der besonders einfach und angenehm zu fliegen ist und insbesondere durch sein Barfeedback und das runde Flugverhalten besticht. Der Kite ist immer kontrolliert und nie brutal. Gerade diese etwas weichere und dennoch präzise Kraftentfaltung werden diejenigen zu schätzen wissen, die noch am lernen sind. Die anderen wird sie aber auch nicht stören, da die Sprunghöhe immer noch gut ist.


Wenn Fragen sind, immer her damit. Könnt auch gerne anrufen:
03834 764701
und
0173 7620870


grüße

Peter

www.boardway.org
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