Geheimnisse für viel pop?

[bennyx]

Moin,
mittlerweile habe ich nun das ein oder andere Board gebastelt.
Unterm Strich fahren die Boards alle recht souverän.
Leider habe ich noch keinen richtigen Freestyler bauen können.
Ich würde mir gern eine ne richtig harte POP MASCHINE für ausgehakte Spielereien bauen.
Und hier meine Frage, ist der POP des Bords tatsächlich nur von der härte abhängig? ...Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da es mit Sicherheit auch mit den rüchstellkräften zu tuen hat.
Ich baue bislang mein Boards mit mehrschichtigen Glasgelen zwischen 160 und 300 g.

Als Material Lieferant dient mir R-G
Auf den Einsatz von Kohle möchte ich verzichten.

Mit welcher "spartanischen Formel" hole ich den massivsten pop aus dem Board??
Evtl. hat jemand einen Tip.

Danke Bennyx

[housi]

Immer diese Märchen um die Rückstellkraft. Diese ist immer gleich der Kraft die man fürs verformen braucht. Man kann kein board bauen das weich einbiegt und dann mit mehr kraft zurückschnellt!

Und das ist immer das selbe, ob bei Kohle, Glas, Flachs, Aramid oder was auch immer.

Pop kommt meiner Meinung nach zu 98% vom shape und zu 2% vom glauben daran...

Cheers, Reto

[Urm]

Magst du mal erklären wie der Shape für viel Pop aussehen könnte bzw. in welche Richtung das eher geht?

[joern]

meine meinung bzgl. faktoren für guten pop des boards:
- breite tips
- härte (eher hart statt weich)
- fläche (zu schmale boards sinken beim einkanten mehr ein)
- boots (man kann etwas mehr kraft übertragen)
- gewicht (leichtere boards schnalzen höher)
- unterwasserschiff/ rocker (es gibt board die bleiben kleben, wie hier das perfekte board aussieht ?)

von rückstellkraft durch kohlefaser oder speziellem laminataufbau halte ich auch nix, ist in meinen augen auch marketing.
sowas bringt möglicherweise aber dämpfung

auch wenn ich ich mich nicht als mega-experten sehe:
der pop kommt zu (ca.)
60% vom fahrer
20% vom kite
20% vom board

[housi]

Ich hätte gesagt breite, kantige tips, nicht zu knapp rocker für einen besseren release. Und falls boots in Frage kommen - das macht einen riiiiiiesen unterschied!

[bennyx]

Ok hat also scheinbar nix mit dem Aufbau zu tuen, wobei ich das immer noch nicht glauben kann. (sorry housi für das unbelehrbar sein)
Zum vergleich von den Shapes:
Zur zeit fahre ich ein Board mit nem ähnlichen Shape wie das Team Series aus 2012, dieses Board hat halt relativ viel Flex und dementsprechend gefühlt wenig pop. Aber geilen Griff und die breiten Tips. Die Channels lassen es auch kein Stück am Wasser kleben.

Bei dem Team hatte ich mich damals echt erschrocken, da es echt nen krassen pop hat und abging wie ne rakete.
Mein Moneyshot zb. hatte auch einen guten pop aber nicht so wie das Team
jedoch hat es mehr Rocker und es ist Härter als das Team!?!?!?
Ich könnte mir schon vorstellen, das wenn ich auf dem Unterschiff ein härteres Laminat wähle als oben und der Rocker stimmt, ich mehr "rückstellkraft" erzeugen kann....

(Wie verstärkt ihr eure Boards wenn ihr Sie auch für Boots ausrichtet??)

Danke, peace bennyx

[PhoenixGT]

Xxx

Zitat von housi

Immer diese Märchen um die Rückstellkraft. Diese ist immer gleich der Kraft die man fürs verformen braucht. Man kann kein board bauen das weich einbiegt und dann mit mehr kraft zurückschnellt!

Und das ist immer das selbe, ob bei Kohle, Glas, Flachs, Aramid oder was auch immer.

Pop kommt meiner Meinung nach zu 98% vom shape und zu 2% vom glauben daran...

Cheers, Reto

Moin Reto,

gottseidank glauben wir alle durch die Bank etwas unterschiedliches. Sonst wären wir alle hinter den gleichen Frauen her, würden Carved Boards fahren und wären sicher das die Erde eine Scheibe ist.

tks

Kosta

[housi]

Jep, zum Glück ist das so. Und ich für meinen Teil glaube an die Mechanik und die Physik

Zitat von housi

Jep, zum Glück ist das so. Und ich für meinen Teil glaube an die Mechanik und die Physik

Joh, bei uns in der Firma heißt das " Am Computer hat's gepasst "

Ich glaube eher an Erfahrung aber gaaaanz fest an " Wenn's einfach wär, würde es jeder machen "

[slashnick]

Kosta

der spruch " am computer hats gepasst" trifft echt den nagel auf den kopf!

naja viele bastelwastel können ja immer schnell alles ist ja einfach!

aber viele berufe haben nicht umsonst 3 lehrjahre !.

viele grüße und nen schönes Wochenende
Björn

[Jibber]

Hoffe irgendwann auch mal so viel Erfahrung zu haben, dass ich die grundlegenden physikalischen Gesetze brechen kann.

Gruss Christoph

[Fireblade]

um hier auch mal wieder n bissel senf rein zu packen:

viel pop erzeugen heißt möglichst viel kraft auf das wasser auszuüben ohne das dieses irgendwohin weg kann und sie dann in möglichst kurzer zeit wieder freisetzten zu können. (umgangssprachlich gut treffen tut es: "ne große welle schieben" )

also wann lässt man wasser bzw. energie durch den shape unnötig entkommen?

- mit mehr rocker hat das board mehr wasserwiderstand und das wasser wird stärker von der boardmitte zu den tips gedrängt wenn man es überspitzt betrachtet quer durchs wasser schiebt

- weicher flex sorgt beim kraftvollen einkanten für mehr rocker (siehe oben) zudem muss beim absprung das board so hart sein dass es schnell genug zurückfedert um seine ganze gespeicherte energie noch auf das wassser zu übertragen und nicht erst wenn der kiter schon in der luft ist dort verpuffen zu lassen (dafür braucht man also harten flex, da gleiche gespeicherte kraft bei weniger zusätzlichem rocker, weniger "massenträgheit", da die masse nicht so einen weiten weg zurücklegen muss. wenig dämpfung (dämpfung ist ein maß für energievernichtung und wir wollen die energie doch noch nutzen)

- runde kanten werden stärker umströmt, womit man auch wieder eine kleinere welle schiebt

- allgemein viel fläche... mehr fläche kann den gleichen wasserdruck bei geringerer geschwindigkeit aufrecht erhalten

jetzt kommt das aber und das steht oben auf dem brett
... du kannst nur soviel pop erzeugen wie du auch selbst in der lage bist zu stämmen.
- ist das board zu hart, bekommst du es nicht schnell genug und aggressiv genug in die Kurve zum absprung, was dazu führt dass du den schirm an den WFR bremst, statt die Leinen aufzuladen.
- ist das board zu breit, bekommst du es nicht mehr gescheit aufgekantet, da der hebel hinter oder vor dem fuß zu groß wird, man rutscht also eher weg
- ist das board zu lang bzw hat auf grund des shapes zuviel fläche in den tips greift auch wieder punkt 1
- hat das board zu wenig rocker und/oder scharfe kanten ist es deutlich anspruchsvoller zu fahren, gerade in nicht perfektem flachwasser führt das schnell zu relativ wenig pop

soll es also n leichtwind-freestyler werden, braucht man erstmal die größe und wenig rocker... um es dann kontrollierbar zu machen sind schmalere und recht weiche tips sinnvoll und zusätzlich eher gerundete kanten, damit man es trotz der breite noch gescheit aufgekantet bekommt

soll es was für schönes flachwasser werden kann man in die vollen gehen, scharfe kanten, wenig rocker, harter flex, breite tips

aber bis zu dieser stelle sollte man dann mal an seine knie denken und feststellen das man auch irgendwann wieder landen wird.
... und damit die landung weich ausfällt sind leider genau die entgegengesetzten eigenschaften sinnvoll, da es darum geht im moment des einschlags möglichst viel wasser unter dem board zu verdrängen anstatt es dort zu halten wie für den pop nötig


und zu guter letzt kommt noch der kite ins spiel... je nachdem wie schnell der kite den zug beim absprung aufbaut bzw. wie hoch der grundzug zusätzlich ist, funzt das brett an einem schirm super für einen und am nächsten bekommt man die kante nurnoch auf richtigem flachwasser gesetzt