Trainings-Kite Tipps erwünscht

[Fuzz]

Werte Wissenden,

nach einer Art Schnupperkurs von wenigen Stunden (bis zum Bodydrag) meinerseits werden meine Frau und ich nun nächstes Frühjahr Kitekurse machen.

Auch für mich aber insbesondere für sie möchte ich vorab zum Üben einen Depower-Kite.
Geübt wird dabei auf der Wiese, wassertauglich muss der Schirm nicht sein.
Vermutlich würde er nach unserem Kurs noch ab und an benutzt werden, zum einfachen Fliegenlassen, zum Longboarden oder für den Sohnemann, aber darauf soll es erst mal nicht ankommen.
Einer meiner wenigen kitenden Bekannten empfahl mir, für unsere Gegend (B.W.) eine Größe 5-6qm.

Also recherchierte ich, auch hier im Forum, und fand:
Flysurfer Viron 3
HQ Apex 5.5
Born-Kite Longstar 3
Pansh Genesis
HQ Rush Pro School

Neu kostet ersterer rtf allerdings 900, der Apex 680 und der Longstar 470 kite only. Das wäre zum Üben schon ziemlich happig, auch wenn man damit rechnen würde ihn wieder zu verkaufen und was zurück bekäme.

Gebraucht findet sich fast nur der Viron und trauen würde ich mir einen Kauf wohl nicht im Bereich 500 Euro ohne Ahnung von der Materie und ohne persönlichen Kontakt (alle bisherigen Gebrauchten waren sehr weit weg).

Blieben der Pansh Genesis 5 oder 6qm bei dem ich rtf mit Einfuhr etc auf 350 Euro käme und der Rush Pro School für 260, dieser allerdings ist nur 3qm groß.

Da ich in dem Thema komplett neu bin, gibt es Tipps was geeigneter wäre? Wir haben hier recht selten und recht wenig Wind im Vergleich zum Norden, könnten 3qm tatsächlich zu wenig sein?

Gibt es weitere Überlegungen die es noch zu bedenken gäbe?

Zum Genesis:
Der Genesis, der 2021 deutlich besser gegenüber seinen Vorgängern geworden sein soll, hat eine Bar mit 60cm. Irgendwo habe ich gelesen, dass die schmaler sein sollte und an anderer Stelle, dass die Bar nicht mehr zeitgemäß wäre.
Was wäre denn eine Alternative, nach welcher Bar müsste ich denn schauen? Die Bar von Pansh kostet einen Aufpreis von ca. 180 Euro.


Vielen Dank schonmal für eure Hilfe,

Henrik

[Tobie]

Moin Henrik,

hast du denn schon einen "normalen" Trainerkite, ohne Depower? Wie z.B. den Skymonkey Windtrainer. Aus meiner Sicht lohnt sich diese Investition erst einmal da man so ohne Gefahr viel an Land trainieren kann. Trotz einiges an Erfahrung bin ich auch bei einem 3qm Genesis deutlich angespannter/fokussierter da man sich bei Fehlern auch damit echt weh tun kann.

Ich habe den Pansh Genesis mir aus ähnlichen Überlegungen besorgt aber finde ihn nicht wirklich anfängergeeignet. Ein Tubekite fliegt sich doch anders und ist nach meinem Empfinden besser geeignet für Anfänger. Ich hab mir für Land mittlerweile einfach einen kleinen Tubekite (6qm) besorgt. Nach(!) einem Kurs ist so ein kleiner Kite auch super, da man so im Stehtiefenwasser sehr gut üben kann, selbst wenn der Wind nicht zum Fahren reicht.

Grüße, Tobi

P.S.: Ich habe mir Ozone Catalyst besorgt, da es dort einen guten Gebrauchtmarkt gibt und der Kite auf jeden Fall anfängergeeignet ist.

[mk3]

Würde Dir einen Flysurfer Peak in 4 oder 5qm empfehlen.

Ein kleiner Tuekite braucht oft deutlich mehr Wind damit er gut fliegt.
Der Peak
. hält beim Crash auf den Boden jede Menge aus
. kann bei „Zuviel“ gut drucklos gestellt werden
. Hat alle anderen Eigenschaften um kitelenkung etc zu üben
. Fliegt schon ab 4,5 knoten was im Ybinnenlsnd deutlich häufiger ist wie Starkwind
. Der Leinen“salat“ wirkt deutlich übersichtlicher wie von einer klassischen Matte
. macht mit einem Skateboard, landboard oder beim snowkiten auch viel Spaß

Habe ihn mir selber für unser Kind geholt (5er) und war echt erstaunt wie vielseitig der ist. So ist jetzt für mich noch ein Landboard dazugekommen

[Smeagle]

Zitat von Fuzz

Zum Genesis:
Der Genesis, der 2021 deutlich besser gegenüber seinen Vorgängern geworden sein soll, hat eine Bar mit 60cm. Irgendwo habe ich gelesen, dass die schmaler sein sollte und an anderer Stelle, dass die Bar nicht mehr zeitgemäß wäre.
Was wäre denn eine Alternative, nach welcher Bar müsste ich denn schauen? Die Bar von Pansh kostet einen Aufpreis von ca. 180 Euro.

Hallo,

die Bar von Pansh kannste ohne Umbauten nicht vewenden meine ich. Wenn es eine neue Bar sein soll, hol Dir eine Kite Attitude School, 60cm breit & 18-20m Leinen sind gut für den 6qm.

https://www.radical-kiteboards.eu/ki...ka-school-bar/

Ansonsten irgendeine gebrauchte mit 4 Leinen, tiefem V, Single Frontline Safety. 60cm findet man selten, aber 55 tun es auch. Auch die 20m sind kein Muss, 22/24 gehen genauso. Ich mag einfach 20 am liebsten.

Kann den Genesis wärmstens empfehlen, auch später auf dem Wasser perfekt. Habe hier die letzen 14 Tage einen Anfänger geschult damit, geht top. Fliegt bei sehr wenig Wind schon stabil. Fliegt sich ansonsten sehr ähnlich wie ein Tube. Im Schnee und auf Gras kann man Genesis auch gute verwenden.

Einziges Problem ist, man sollte ihn nicht allzuoft frontal in den Boden knallen, das hält er nicht lange auf, also allererste Versuche vielleicht doch lieber mit einem 2 Leiner?

- Oliver

[Marc66]

Wenn der Schirm sich nicht fürs Wasser eignen soll, dann kauf doch einfach einen gebrauchten Snowkite. In der Grösse 5-6 m2 werden die Dinger selten gebraucht (ist fürs Snowkiten in der Regel viel zu klein), fliegen aber dank offenen Zellen schon bei wenig Wind (ich würde trotzdem eher 8-9m nehmen, sonst wird's schwierig bei holprigem Boden). Schon klar, dass ein Peak ein super Produkt ist - aber eben auch zu einem happigen Preis wenn's nur bisschen zum Spielen ist. Auf Ebay gibt es genug Angebote, wirst auch hier im Forum wohl was angeboten bekommen, wenn Du angibst was Du genau suchst.

Das eine (open-cell) Matte nicht genau gleich reagiert wie ein Tube ist dann halt die Kehrseite (z.B. ist Starten und Landen komplett anders weil man die Dinger nur mühsam stabil am Windfensterrand halten kann), dafür braucht das Ding keinen Platz und keine Pumpe, zusammen mit einem Kletter-Trapez braucht das so wenig Platz, dass man das immer dabeihaben kann. Das die Bars inzwischen ein Preisniveau haben welches absurd ist, ist eine andere Geschichte, damit muss man sich abfinden wenn man sich später mal eine Palette aus unterschiedlichen Schirmen zusammenstellt (passt ja selten wirklich zusammen, selbst wenn die Anknüpfpunkte stimmen ist die Höhe des Splits unterschiedlich).

Alternative (geht am Ende irgendwie doch immer ums liebe Geld): einen älteren kleinen Flysurfer Speed zulegen. Wir mochten unseren 8m Lotus sehr (die Kids hatten da rund 35 Kilo, bei den closed-cell würde ich eher nicht kleiner nehmen), der war auch auf Wasser bestens zu fliegen. Ist halt etwas heikel wegen dem super dünnen Lotus-Tuch (sollte man tunlichst nicht Vollgas auf die Fronttube knallen lassen - so hat mein Kleiner allerdings sogar einen sonst richtig stabilen 9m North Neo total zerstört - soll gemäss Reparaturbetrieb über 20 Löcher gehabt haben), dürfte aber teilweise für einen guten Preis zu haben sein (ich habe den 8m Lotus, gerade mal paar Stunden geflogenen, mit Bar für 550 Euro verkauft). Auch Speed 5 werden teilweise preiswert angeboten, braucht aber etwas mehr Wind als der Lotus (weil schwereres Tuch) und kann in Böen schon mal etwas heftiger reagieren - da merkt man das Leistungspotenzial dieser beinahe Race-Matten (Soul wäre natürlich super, aber preislich halt aktuell noch schwierig wenn's nur als Spielzeug herhalten soll).

Nicht empfehlen würde ich die üblichen kleinen Tubes, das hat sich einfach nicht bewährt. Sind in der Regel auf Starkwind ausgelegt, stallen damit bei normalen Verhältnissen und rächen sich durch Giftigkeit wenn's dann wirklich mal mit >30 Knoten ballert an Land. Ausnahme ist da der Ozone Uno (hatten einen 2.5 und 4m, wobei der 2.5er nie vernünftig geflogen ist bei Wind zwischen 6-12 Knoten), der 4er (neu gibt es wohl auch einen 6er) taugen auch super fürs Üben der Fliegengewichte auf Wasser. Viron war beim Snowkite-Kurs zwar eine Stunde lang nett weil das Ding quasi unzerstörbar ist und auch völlig verwurstelt wieder selber startet, danach wurde aber sofort auf Peak gewechselt was seitens Rückmeldung und Flugeigenschaften dann doch eine andere Liga ist (hatten nur Flysurfer in der Schulung, deshalb nur Erfahrung mit diesen Modellen). Beim 2. Kurs wurde dann sogar auf Speed 5 (12er) gewechselt bei irgendwo um die 45 Kilo Fahrergewicht, hat allerdings bei knapp 12 Knoten und gut 70cm Neuschnee auch nicht mehr genug Zug gehabt um mit dem Snowboard ins Rutschen zu kommen (der Junge fliegt jetzt am liebsten den 10er Soul bei gut 20 Knoten - hat aber eben inzwischen auch 76 Kilo auf den Rippen, die wachsen immer schneller als man denkt).

Bei HQ würde ich den Apex (nicht Rush) und bei Ozone den Access (oder wenn das Budget passt sogar Frenzy) näher anschauen. Selbst die älteren Modelle fliegen da tadellos, bei der Safety muss man bisschen auf den Jahrgang achten damit das dem aktuellen Standard entspricht (bin nicht mehr sicher wann die gewechselt haben, dürfte irgendwann ab 2012 gewesen sein?)

[Marwitt]

Viron und Peak sind eine gute Idee, da machst du nichts verkehrt!

[Riderless]

Zitat von Marwitt

Viron und Peak sind eine gute Idee, da machst du nichts verkehrt!

Leider nicht!
Schau dir genau an welche Version ihr kauft,der Autostart mit dem besonders der Viron beworben wird ist nicht immer von Vorteil.

Auch der Peak in den älteren Versionen ist nicht besonders Anfängerfreundlich.

Wollt ihr nachher eher Tubekites fliegen holt Euch lieber einen 5 qm Tube für Anfänger oder auch 7qm mit 3 Stuts und übt damit bei wenig Wind.

Wollt ihr späte eine Matte haben ,dann übt natürlich mit einer Matte.

[Smeagle]

Einmal sage ich es noch

Als Trainer um später Tubes zu fahren ist der Genesis ideal. Er fliegt sehr ähnlich zu einem Tube, überfordert nicht, fliegt aber viel früher als ein Tube.

Und auch nach der Anfangsphase macht er weiter Sinn, z.B. auch bei mehr Wind dann auf dem Wasser oder auch beim Snowkiten.

[Fuzz]

Vielen Dank euch allen für die vielen Anregungen.

Da werde ich mal schauen was es am Ende wird.

Gruß,

Henrik