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Alt 22.04.2021, 10:30   #10009
sixty6
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@ ChrisHilton:

Hi Chris, meiner Einschätzung nach bist Du nicht gut informiert, bzw. interpretierst Vieles falsch.

Thema Urbanisierung:
Die Landflucht, die es in vielen Regionen gibt, hat doch icht zur Folge, dass es weniger Menschen gibt oder wieder mehr Naturräume zur Verfügung stehen! Im Gegenteil! Denn die einstmals besiedelten ländlichen Gebiete werden a) nur in seltenen Fällen renaturiert und b) müssen diejenigen, die landflüchten in den Ballungsgebieten ja zusätzlich neuen Wohnraum haben. D.h. Die Landflucht forciert sogar den Flächenverbrauch!

Thema "Telekom"-Netzausbau als Beweis für dünne Besiedelung:
Aua! Den Unsinn kommentiere ich jetzt nicht - nur eins: Bahn und Telekom... sind NULLL!!!!! dazu geeignet den Grad der Besiedelung wiederzugenben. Allenfalls die ungleiche Besiedelung!

Dünne bzw dichte Besiedelung ist RELATIV !!! Im Sinne von Artenerhalt und Fächenverbrauch ist Deutschland jedoch bereits dicht besiedelt insbesondere auch im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarländern.
Du und v.a. auch Shortsqueeze glaubt offenichtlich, dass ih hier nur von zubetonierter Fläche spreche - NEIN!!! Ich spreche vom Verlust aller ursprünglicher Lebensräume wie Wälder Auen usw. Davon ist nahezu nichts mehr übrig.
Wenn man in seinem Segelfliegerchen Tage über grüne Felder und gelbe Rapsfelder fliegt, so mag das natürluch aussehen im Vergleich zu Farankfurt City, - ist es aber nicht!!!
Zu den urbanisierten und kultivierten Flächen, die eben beide zur Verdrängung ursprünglicher Lebensräume und somit der Artenvielfalt führen, gehören eben auch die notwendigen landwirschaftlichen Nutzflächen, die sich bei 82 Mio Einwohnern zwingend ergeben. Und der Selbstversorgungsgrad Deutschlands liegt derzeit nur noch bei ca 88-89%. D.h. wir müssen bereits Nahrungsmittel importieren (Natürlich in Summe)!!!

Thma Nachverdichtung:
War ja mein Argument bzw das der Grünen, um weitere Zersiedelung entgegenzuwirken. Findet logischerweise nur in zuvor besiedelten Regionen statt - deswegen heißt es ja Nachverdichtung, und das war ja der sinn der Übung...

Dass die Grünen oftmal zu sehr ideologisch und zuwenig naturwissenschaftlich agieren sehe ich als einen Kritikpunkt ihrer Politik. ABER, das trifft in noch höherem Maße auf alle anderen Parteeien zu. die Grünen sind diesbezüglich nach das geringste Übel. Aber sie bekämpfen Symptome und nicht das Übel selber. Und das Übel ist... sorry für die Wiederholung:

Die Überbevölkerung, die ein auf Wachstum basiertes Wirtschaftssystem befeuert mit allen ihren fatalen Begeleiterscheinungen wie:
Umweltzerstörung, Artensterben, Pandemiien, Kriege, Dürren, Hungersnöte.


Sorry, dass hiermit pauschalisiere, aber diesbezügliche ins Detail zu gehen würde den Rahemn sprengen, und erwarte ich eher von jedem selber, sich mal kritisch mit der ganzen Thematik auseinanderzusetzen und diese Denkanstöße als Anlaß dazu nehmen.

Btw, um mal dem Schubladen-Denken entgegenzutreten:
Bin weder grün noch links noch kommunist.. sondern verbinde Aspekte einer fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Ausbildung mit den aktuellen Erkenntnissen aus Forschung, Wissenschaft und sonstigen vernunftgetriebenen Recherchen.

Aber man muss halt anerkennen, dass die Grünen bei Umweltthemen, die mittlerweise immer mehr mit der Wirtschaft in Wechselbeziehung stehen, seit jeher besser aufgestellt waren, und das uns die arivierten Parteeien mit ihren allseitsdurchseuchten Lobbyisten-Treiben viele Probleme eingebracht haben.
Wir sid nunmal alle so gestrickt, dass wir keine liebgewonnenen Gewohnheiten, Luxus... aufgeben wollen.

Tesla ist wieder so ein Beispiel.
Neue Fabrik - Tausende neuer Stellen - tausende die zuziehen - tausende die ein Häuschen kaufen werden - hunderttausende qm versiegelte Flächen, neue Straßen, Grundwasserprobleme usw usw.
Heißt nicht, dass ich dafür oder dagegen bin. Ist ja immer sehr vielschichtig so ein BAuvorhaben.
aber am Ende bleibt als zusammenfassendes Faktum: Weitere Natur-Flächen verschwinden.

Dies ist ein schleichender Prozess, an den man sich gewöhnt.

Wir verlieren täglich ca 130-180 Arten. Das sind um die 60000 Arten jählicher Verlust!!!!! Bekannt sind aber nur ca 2Mio Arten. Vermutet werden noch weiitere 4Mio unbekannte Arten, von denen allerdings prozentual dergleiiche Anteil ausstirbt, wie bei den bekannten Arten. Wir haben sie nie entdeckt und daher nicht realisiert, dass sie ausgestorben sind
Ein unwiederruflicher Aderlass dessen Tragweite die Mehrzahl der heutigen Politiker und Wirtschaftler nicht ansatzweise absehen oder beurteilen können und den Durchschnittsbürger derzeit noch kaum tangiert, denn wir leben noch bequem auf den biogenen/genetischen "Vorräten" von Hunderten von Mio Jahren Erdgeschichte. Diese Erkenntnis ist bei andersgelagerter Ausbildung und Lebensfokus für Großteile der Bevölkerung und Politiker weltweit unmöglich. Und sogar auch nicht gewollt. Ich mag auch keine meinen Lebensstil einschränkenden Veränderungen. Möchte weiter zum Strand blasen und Kiten/Surfen...

Einschränkugen wären auch garnicht nötig bei 1 Mrd Erdbewohner. Aber bei nunmehr 8 Mrd Menschen stoßen wir an die Grenzen funktionierender Ökosysteme.

Meere sind leergefischt, Urwälder (und damit meine ich niocht nur Brasielien, Borneo... sondern auch jene in Deutschland, Europa, weltweit) verschwinden in nie dagewesenemt Tempo und befeuern das Artensterben UND die Temperaturerhöhung. Die vermehrte Viehhaltung und monokulturen auf ehemaligen Urladgebieten befeuert zusätzlich Methan-ausstoß und Artensterben. Die Pole schscmelzen, Lagerstätten werden dort exploriert, neue Fischfanggründe erschlossen die letzten Ressourcen geplündert.
Gletscher schmelzen und Permafrostböden der Tundren tauen auf, was wiederum zu gigantischen Methan Emissionen führt...
Die Vermüllung der Meere schreitet exponentiell voran und zeigt zum exponentiellen Artenverschwinden einen diametral-fatalen Verlauf.
Die letzten großen Naturreservate ind Afrika werden immer öfter geplündert von den Armen, die nix zu beißen haben, null Bildung und sich nachts Buschfleisch, Elfenbein, Nashorn, Tiegerknochen, ................................................
aus den Wäldern stehlen. Aber auch bei uns. Jeder noch so grüne Grüne muss verbraucht Energie, muss Essen, Fahren, macht Urlaub, wäscht Wäsche, produziert Müll....
Wir können versuchen, die ressourcen zu strecken, besser im einklang mit der Natur zu leben, weniger zu schädigen. Aber das alles verlangsamt bestenfalls etwas den Prozess, solange jedes Jahr 120 Mio neue Menschen dazukommen. Und führt leider auch zu einem Gewöhnungsprozess an die Probleme.

Es gibt leider keinen wirksamen anderen Ausweg als das Bevölkerungswachstum zu stoppen und mehr noch, zurückzuführen.
Dies korelliert wiegsagt mit einer Neuausrichtung des globalen Wirtschaftssystems, denn Wachstum prostuliert wachsende Absartzmärkte/Bevölkerungszahlen.
Wer das heutezutage trotz medialer Berichterstattung immernoch nicht anfängt zu verstehen, ist entweder ... oder ... oder... oder was weiß ich.

Wir leben nur noch von den Vorräten der Vergangenheit, die sich aufbrauchen. Der Earth-Overshoot day liegt mittlerweile im Juli - dokumetiert plastisch die Dramatik der Situation.

Und zurück zum Corona-Thema - Pandemiien lassen sich natürlich auch auf die Root-Source Überbevölkerung zurückführen.

Auch ohne den Wachturm zu lesen, empfehle ich: "Erwachet!"
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