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Alt 12.05.2021, 22:47   #7520
Ratte im Labyrinth
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Ging eigentlich davon aus, dass „buy the dip“ in diesem Kontext ein Scherz war.

Möchte ja niemandem hier etwas einreden - aber jetzt nachzukaufen, fühlt sich ungefähr so an wie nach der schönen langen Geraden bei Tempo 180 direkt vor der Nebelbank nochmal Gas zu geben um ein paar weitere Sekunden einzusparen. Klar, es könnte ja schon noch weiter geradeaus gehen…könnte.

Wenn man nach möglichen Ursachen für einen Unfall sucht, weiss man gar nicht wo man anfangen und wo aufhören soll: ein irrsinniges Bewertungsniveau jenseits von 2000 als Hintergrund, ein Rekordstand an margin debt (= Wertpapierkredite), I-Banken verschärfen margin-Anforderungen nach dem Archegos-Desaster, Notenbanken planen Reduktion der Anleihenkäufe, NASDAQ underperformt (als wahrscheinlicher Ausgangspunkt für einen möglichen margin debt death loop viel relevanter als DAX etc.), Tesla als Leuchtturm der Retail-Euphorie wankt, CCC Junk Bonds auf Höchststand, Volatilität springt hoch, der Wellenkamm (ShitCos, ARK…) klar schon am Brechen, …

Klar, auf der anderen Seite: Gelddruckerei wird weitergehen und Zinsen dürfen nicht wirklich weit steigen. Es gibt nach wie vor kaum gute Anlagealternativen zu Aktien. Die Frage ist nur, auf welcher Zeitachse.

Ich würde mir ja selber wünschen, dass ich unrecht habe und die Equity Märkte einfach stumpf weiter steigen - wäre immer noch am besten, auch für mein eigenes derzeitiges Depot. Aber ein wenig Risikomanagement scheint momentan halt angebracht. Viel Erfolg allen.


Geändert von Ratte im Labyrinth (12.05.2021 um 22:59 Uhr)
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