Ich muss leider schon sagen, dass ich doch wirklich dringend einen Mietwagen empfehlen würde, wenn er irgendwie ins Budget passt.
Wie Skatemaster schreibt, kannst du am Stadtstrand bei Levante (der ja nun nicht gerade selten ist) nicht sinnvoll kiten – du müsstest mindestens nach Valdevaqueros (zur Düne), ca. 8km, wo du nicht abtreiben kannst. Das bietet sich auch zum Wingen bei Poniente an, weil dort in der Bucht die Dünung dann nicht so stark reinkommt und Brandung/Welle deutlich harmloser sind als bei den dann auflandigen Bedingungen am Stadtstrand.
Bei (zu) starkem Levante, was gar nicht selten ist, ist Canos de Meca (60km) der Spot der Wahl wenn du Welle magst – der Wind ist dort dann gleichmässiger und deutlich weniger rabiat, und die Welle an guten Tagen schon ganz ordentlich. Oder bei denselben Bedingungen Palmones für Flachwasser (25km), finde ich persönlich aber eher scheusslich (weil mitten in der Industrie-/Hafenbucht von Algeciras gelegen).
Und zu allerletzt - am Stadtstrand ist jetzt zwar nichts verkehrt, eine Schönheit ist er aber nun auch nicht gerade und man verpasst m.E. viel wenn man nicht mobil ist und sich nur dort aufhält.
Ausflüge - je nach Kilometertoleranz:
- Vielleicht am besten auf dem Weg von Madrid bieten sich Cordoba und Sevilla an – muss man irgendwann mal gesehen haben, finde ich. Cadiz (problemloser machbar für einen Tag) ist auch nicht verkehrt, aber nicht mit den beiden vergleichbar. Ronda ist lohnend, aber auch viel Fahrerei für einen Tag.
- Eher in der Nähe für einen (halben) Tag: Gibraltar, 45km (wenn man in Spanien die englische Kultur vermisst…) oder Vejer, 60km (charmantes weisses Städtchen an/auf einem steilen Hügel) – gut mit Canos de Meca zu kombinieren.
- Für ein paar Stunden über eine Stichstrasse über einen kleinen Pass in die Nachbarbucht nach Bolonia (15km) – ziemlich unentwickelt und noch schönerer, weitläufigerer Strand als Valdevaqueros und ebenfalls mit einer stattlichen Düne. Ein paar römische Ruinen einer Ansiedlung, die gegen 400 n.Chr. wohl durch einen Tsunami zerstört wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/Baelo_Claudia
- Mit dem Fahrrad kann man von Valdevaqueros ein kleines Strässchen nach Betis hochfahren, wenn man sich von knapp 200 Hm nicht abschrecken lässt (45min?). Tolle Aussicht über die ganze Bucht von Valdevaqueros bis nach Tarifa und weiter nach Marokko. Urig – Kühe, schwarze Schweine, Ziegen etc. auf der Strasse. Dort sind auch die Kletterfelsen. Wenn man das Timing gut wählt (maximale Ebbe für die zweite Hälfte des Ausfluges) kann man von dort weiter runter nach Bolonia (s.o.) und dann direkt am/über dem Strand zurück nach Valdevaqueros (MTB nötig für den nassen Sand, ein paar kurze unvermeidliche Tragepartien über die Felsenkaps). Sehr lohnend (subjektiv)!
Anzug: stimme zu, dass Shorty im Mai eigentlich gut reichen sollte – das Wasser ist aber schon noch ziemlich frisch und wenn man vorhat, länger darin herumzutreiben, sollte es doch besser ein dünner langer sein.
Wingen/Surfen: bin da nicht wirklich der Experte - aber bei Valdevaqueros sind sehr häufig Winger auf dem Wasser, an den restlichen stadtnahen Spots eher nicht. Surfen geht manchmal, aber nur ziemlich selten - meist reicht die Dünung einfach nicht für ordentliche Wellen. Und richtig perfekt wird es kaum werden.
Unterkunft: gibt (glaube ich) keine mit angeschlossener Station am Spot. Neben dem Hotel Hurricane gibt es zwar eine Station, aber nur für Windsurfing (felsig, wenig Platz am Strand).
Ion Club Valdevaqueros: hatte dort in der Vergangenheit für meine Kinder häufiger Windsurfmaterial gemietet. Kann darüber wirklich gar nichts negatives sagen, ganz im Gegenteil. An einem sehr schönen Platz gelegen und alles sehr freundlich und hilfsbereit, wenn auch bei viel Betrieb kurz vor der Überlastung, mit netter kleiner Bar nebenan. Caveat: war aber seit zwei Jahren nicht mehr an dieser Station.
Am Rande: ich finde April/Mai die schönste Jahreszeit in Tarifa - schon recht lange Tage, angenehme Temperaturen (auch wenn es auch mal bei relativer Kälte regnen kann) und alles noch satt grün und nicht staubig und verbrannt wie im Sommer.