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Alt 15.07.2020, 17:39   #6411
Ratte im Labyrinth
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Zitat von SharkRider Beitrag anzeigen
Growth Titel sind Stand heute immer zu teuer, weil bereits das zukünftige Wachstum eingepreist ist. Das liegt in der Natur der Sache.
Trifft es natürlich auf den Punkt. Deshalb ist es auch so schwer Growth zu kaufen wenn man nebenbei auf Fundamentals schaut.

Aber momentan sind die Bewertungen da schon besonders aus dem Ruder gelaufen – wie SQ sagt, ist manchen Fällen offenbar die Weltherrschaft eingepreist.

Bsp. Amazon. Die Aktie ist seit Januar (oder März-dip) nochmal etwa 90% gestiegen. Klar, Corona…online…klasse Geschichte usw., aber vor welchem fundamentalen Hintergrund?

Die letzten drei Jahre 2018-2020e sehen auf Gewinnebene nämlich eher flach aus (EBIT US$12.4bn => 13.3bn). Dies bei zwar recht ordentlichem Umsatzwachstum, aber sinkender Marge. Nun erwartet der Markt fast eine Verdreifachung in den nächsten 2 Jahren (Consensus 2022: US$37bn). Diese Erwartung kauft man momentan also schon mal mit. Und dies zu einer Bewertung von über US$1.560bn. Also 118 x EBIT 2020e und immerhin noch 42 x EBIT 2022f.

Heisst: selbst wenn man die 2022er Markterwartung für 100% sicher erreichbar hält, landet man dann bei einer Bewertung (42 x EBIT), die etwa eine weitere Verdreifachung des Gewinns in den Jahren danach erfordert um irgendwann einmal in eine fundamentale Bewertungslogik hineinzuwachsen.

Klingt für mich jedenfalls ziemlich abwegig. Ist aber alles immer noch besser als Tesla, Uber, Lyft…
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