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Alt 03.02.2019, 16:32   #68
JoachimSiebert
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Standard Sansibar – Flysurfer Soul 18/15 – Erfahrungsbericht

Sansibar – Flysurfer Soul 18/15 – Erfahrungsbericht

Im Januar 2019 hat es mich für 10 Tage nach Sansibar verschlagen. Ich suchte nach einem Anfängertauglichem Ziel für meine Frau. „Yoga & Kite Sansibar“ hörte sich Klasse an. Nachdem ich dann über Wochen die Windforecast im Auge hatte, bekam ich ein ganz doofes Gefühl: Die Forecast, die Messwerte und die Live-webcam sagten alles das gleiche – sehr wenig Wind!

Mit meinem 15er und 9er würde da nicht viel gehen … also habe ich eine Woche vor dem Abflug über das Internet einen Flysurfer Soul 18 gemietet. 3 KG wiegt das Teil ohne Bar – also ab ins Handgepäck.



Der Spot:
Sehr große Lagune, je nach Tiede steh tief – bei Vollmond fällt auch mal alles trocken. Draußen ein paar Seeigel, sonst nur Sand. Etwas Müll, kaputte Glasflachen und blöde Steine am Strand. Sonst jede Menge kristallklares Wasser. Ich denke so 10 Kiteschulen. Am Ufer die Anfänger und die Boote der Fischer – draußen jede Menge Platz zu spielen.



Der Wind:
Kann ich nur für die Zeit Jan/2019 schreiben … wenig Wind 6-15knoten. Meist früh morgens etwas mehr, dann mittags fast nichts und abends (so ab 18:00) nochmal 3-4 Konten mehr. Den 9er brauchte ich nicht auspacken – Leider!



Der Flysurfer Soul 18:
Ich hatte mein teilbares Brett mit und den gemieteten Soul 18 mit einer 60er Flysurfer Bar und 6m Line-Extensions. Flysurfer bin ich vor vielen Jahren lange geflogen (Pyscho4/Speed3/Speed4) und habe dann aber zum Tube gewechselt. Wie nicht anders zu erwarten war, war ist der Soul eine deutliche Weiterentwicklung. Das Teil steht am Himmel wie ein Brett. Ein „Ohrenklappen“ oder das berüchtigte Bonbon wie früher gibt es nicht mehr. Beim „unterspringen“ taumelt er langsam wieder in den Windbereich. Dazu der satte Grundzug, der es mir meistens erlaubt hat, mein keines Board zu fahren. Mit einer ausgeliehenen „Door“ war dann noch mehr machbar und bei fast keiner Bewegung der Palmen ging Höhelaufen. Ich haben den Kite in 80% meiner Zeit auf dem Wasser gefahren, weil der Wind nicht mehr zugelassen hat. Ohne den 18er hätte ich vermutlich 50% weniger Kitezeit gehabt – ärgerlich bei nur 10 Tagen Urlaub.




Tricks mit dem Soul 18:
Das ein 18er nicht wirklich schnell dreht, muss ich wohl nicht ansprechen. Auch ich hätte lieber einen 9er geflogen. Dennoch – ich war auf dem Wasser – die meisten hatten Flautentage. So habe ich mich sehr mit dem Soul 18 angefreundet. Lange Slides (Handwasch mit Roatation) und einfache Sprünge wie Backroll, Frontroll sind sehr leicht zu üben - wenig Wind reicht hier aus. Der Schirm bringt einen sanften aber langen hub nach oben und setzt einen sehr sanft wieder ab. Am ersten Tag hatte ich deutliche Probleme den „Absprungpunkt“ zu finden. Der ist nicht so deutlich – es ist eher ein „Absprungzeitfenster“ von ein paar Sekunden in der jederzeit der Sprung möglich ist. Nach den zweiten Tag verstanden wir uns „blind“. Der Schirm war immer dort wo ich den erwartet habe. Klar, dass die Tricks angepasst werden müssen. Back/Front roll einfach langsamer springen. Bei der Darkslide loop ich den Kite normalerweise am Ende. Das war hier nicht so möglich. Hier klappt es aber super, wenn der loop nur halb geflogen wird und dann kann – mit einem beherzten Griff in die Steuerleine der Kite sehr schnell wieder zurückgedreht werden.

Der Soul 15:
Mein Nachbar in Hotel hatte einen Soul 15. Daher haben wir öfters mal getauscht. Leider war aus meiner Sicht hier das Setup nicht gut. Er hatte den an einer 50er Bar. Das haben wir dann durch eine 55er (Kitech Bar) getauscht. Damit dreht der 15er schon deutlich schneller als der 18er. Dadurch werden die Tricks schon schneller (ist ja auch mehr Wind). Abweichen von mir (ich: 18er Kite kleineres Board) hatte er sich für 15er Soul und Flydoor entschieden. Beides ging dann in etwa gleich früh los. Hier muss wohl jeder für sich entscheiden was er lieber mag.
Ich würde für den Soul 15er die 60er Bar empfehlen. Der Unterschied in drehen mit der 50er oder der 60er Bar ist sehr groß!
Braucht man eine Soul 18?
Wie schon geschrieben bevorzuge ich natürlich einen kleineren schnelleren Kite. Dennoch konnte ich einige Tricks probieren und verbessern, weil ich schon hochspringen konnte obwohl die anderen mit 12er Kite noch keine Höhe laufen konnten. Auch die Risikobereitschaft ist (bei mir) bei weniger Wind deutlich höher (es tut nicht ganz so weh, wenn der Trick nicht klappt)
Ob man sich den Schirm in den Keller legen sollte, hängt von Revier ab. Toll fand ich aber die Option, den Schirm einfach zu mieten. Kurzfristig vor einem Urlaub (wenn die Forecast schlecht ist) kann das die Rettung des Urlaubs sein.
Zu mir:
Ich habe nichts mit Flysurfer zu tun, bin Ende 40, 85 KG und kite als Hobby 2-3 Wochen pro Jahr.



Wichtig: Sansibar ist sehr arm.
Wer da runter fliegt und irgendwie Zugang zu Medikamenten, Verbandsmaterial, Spritzen, usw. hat, der sollte unbedingt mal eine Kiste mitnehmen und beim „Hospital“ in Paje abgeben. Das könnte ihr einfach an der Rezeption am Hotel abgeben, mit der Bitte es dort hin zu bringen (Das Hospital ist eine Hütte mit Blechdach und die Behandlung findet im freien statt – ich hatte einen Riss im Fuß und wurde mit 5 Stichen genäht – super gemacht Doc!). Dazu sind dort sehr viele Kinder, die sich über alles freuen. Baby und Kindersachen (dünn – es ist warm) sind dort immer willkommen.
Hakuna Matata
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