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Alt 13.01.2020, 12:05   #167
Hoim
#WiesoWeshalbDarum
 
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Zitat:
Korrigiert mich gerne, habe aber gelesen, bei Testla ist ein größerer Akku verbaut als man bezahlt, der Rest ist Reserve und teils sogar freischaltbar gegen Nachzahlung - und die maximale Entnahme über Software reguliert. Man hört doch immer wieder, das Tesla die "Reichweite freigibt" wenn irgendwelche Hurricans sind und die Leute in US in Massen rumfahren
Das ist vom Akku abhängig.

Die 100kWh / 85kWh / 70kWh Akkus sind nicht durch die Software limitiert. Es gab mal ein 60kWh Akku der eigentlich ein 70er war.

Tesla geht da auch eher mutig ran, was nominelle und Nutzbare Kapazität an geht. Da gibt es andere Hersteller die da konservativer sind.

Zitat:
Insofern finde ich die 93% Reichweite nach 7 Jahre eher unerwartet wenig
Das ist super gut -> nicht wenig.

Lithium Akkus degradieren relativ schnell am Anfang um ein paar Prozent. Richtung 95-92%. Anschließend eher linear bis 70% und kurz danach ist meistens Schluss.

https://steinbuch.files.wordpress.co...ng?w=768&h=434 hier halbwegs zu erkennen.


Zur Studie von Hans Werner Sinn

Zumindest einen eklatanten Mangel hat die Studie von Hans Werner Sinn und an einer zweiten Stelle würde ich zumindest mal Zweifel anmelden, kann sie aber nicht wissenschaftlich Belegen.

Sinn schrieb " In
einer Metastudie, die eine Vielzahl von anderen wissenschaftlichen Arbeiten zusammenfasst, schätzen
Romare und Dahllöf (2017), dass pro kWh Batteriekapazität zwischen 145 kg und 195 kg an CO2
-Äquivalenten ausgestoßen werden."

Diese Werte sind nicht mehr aktuell, die Autoren haben eine neue Studie heraus gebracht.

Link: https://www.ivl.se/download/18.14d7b...89017/C444.pdf

Zitat: "Based on the new and transparent data, an
estimate of 61-106kg CO2-eq/kWh battery capacity was calculated for the most common type, the
NMC chemistry. The difference in the range depends mainly on varying the electricity mix for cell
production. [..] The
calculated range is substantially lower than the earlier 150-200kg CO2-eq/kWh battery in the 2017
report"

Die 61kg werden selber als unrealistisch angesehen, da dies eine 100% fossilenergie freie Zellherstellung annimmt.

Den Zweiten Wert den ich mal bezweifeln würde sind die angenommenen 150.000km Lebensdauer bzw 10 Jahre. Bei der kalendarischen Alterung hat man noch nicht so viel Erfahrung, aber das ein Tesla Akku mehr als 150tkm schafft ist schon mehrfach bewiesen.

Eigene Berechnung

Gerne Rechne ich mal was vor

Den Hundai Kona gibt es als Verbrenner und durchaus brauchbares Elektroauto (ca 300km WLTP reichweite, 0-80% in 30 min). Dabei hat die elektro Version einen Akku von 64kWh.

Das ergibt mit den aktuellen Daten 64*(106+15*)=7,75 Tonnen Co² equvalent.
*Entsorgung

WLTP Verbauch (ab Steckdose): 15kWh
Co² ausstoß laut UBA: 474g pro kWh
Hans Werner rechnet mit: 550 g pro kWh ( keine ahnung warum genau.....egaaaal)

Ergibt auf 100km 15*0,55= 8,25kg Co² ( mit dem Hans Werner Wert)

Der sparsamste Verbrenner Kona hat einen Ausstoß von 113g pro km + 21% für die bereitstellung des Kraftstoffes. -> 137g pro km

Ergibt auf 100km 13,7kg

Das Elektroauto ist also auf 100km 5,45kg oder 0,0545 kg pro km "besser" als der Verbrenner.

Um den Rucksack ab zu bauen muss das Elektroauto also 7750kg / 0,0545 kg pro km = 140t km fahren um "besser" zu sein.


Fazit
Also ist das Elektroauto mit aktuellen Werten selbst im Worst Case unter der Annahme das der Akku nur 150t km hält heute besser als ein Verbrenner. Ich denke mal, dass 80% Energie aus regenerativen Quellen durchaus realistisch ist für die Zellherstellungsind . Dardurch wird man vermutlich eher bei 4-5 Tonnen für solch einen Akku landen.
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