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Alt 24.05.2023, 23:56   #10
beholder5
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Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
Ich bin der Meinung, wenn man schon zu Ramschpreisen am Arsch der Welt produzieren lässt, dann ist das okay.
Achso....so lange man es unter der Decke hält, ist die von dir angesprochene Ausbeutung an sich schon ok oder wie...

Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
2 Minuten google Suche. Vietnam war schon in den 2000er deutlich günstiger als China und ist es immer noch.
Und?
Kriegt man eine Auszeichnung dafür, wenn man in China produzieren lässt?
Wäre für dich alles in Ordnung gewesen, wenn Vietnam genauso günstig/teuer wie China gewesen wäre?

Ich dachte ja erst, dass es dir um die Produktionsbedingungen geht (wegen Ausbeutung)...

Wenn es doch nur um die Produktionskosten geht:
Warum würde eine Firma gezielt da hingehen, wo es teuerer ist, als woanders?
So gesehen hätte Ozone in Neuseeland und hiesige Firmen in Deutschland (nicht mal in Osteuropa) produzieren müssen.

Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
CF - Slowakei.
Immerhin ein einziger. Schön zu hören, dass es im Tubekitebereich so etwas gibt. Hätte nichts dagegen, wenn es mehr wären.

Ich bin hauptsächlich an Land mit Matten unterwegs.
Seit einigen Jahren gibt es zwar Born-Kites, die ihre Matten in der EU fertigen lassen, aber das hilft mir nichts, da Single-Skins nicht mein Ding sind.
Zu Beginn meiner Kitezeit (vor etwa 13 Jahren) habe ich vor dem Kauf meiner ersten Matte eine kleine Fragenliste an verschiedene Firmen geschickt, weil ich eben wissen wollte, wo und unter welchen Bedingungen produziert wird.
Das Ergebnis war, dass zumindest damals alles aus Fernost kam (hauptsächlich China).
Von der Firma Ozone bekam ich eine sehr ausführliche Antwort auf meine Fragen (kann ich dir gerne zukommen lassen) und die war damals die einzige, die ihre Produktion nicht in China hatte und auch nicht fremd produzieren ließ.

(Bei Peter Lynn wurde meine Mail zwar registriert, aber auf meine Fragen kam nie eine Antwort, weshalb ich den Hersteller seitdem links liegen gelassen habe.)

Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
Ich sage ja nicht das Ozone Schrott baut, sondern nur dass es nicht okay ist mit Ausbeutung Werbung zu machen.
Das kann man so sehen, dass das nicht ok ist. Stimme ich dir durchaus zu (wenn es tatsächlich Ausbeutung ist).
Grundsätzlich bleibt Ausbeutung ohne Werbung trotzdem Ausbeutung.
Den Arbeiter vor Ort betrifft es beim einen genauso wie beim anderen.

Aber wenn man wirklich wissen will, ob es Ausbeutung ist, was eine Firma macht, dann sollte man zuerst die Mitarbeiter fragen, wie die es empfinden.
Einfach aus der Ferne unsere eigenen Maßstäbe anzulegen, funktioniert oft nicht.

Es ist klar, dass eine Firma in der heutigen Zeit, in der viele Dinge von immer mehr Menschen (zurecht) kritischer gesehen werden, darauf bedacht ist, sich für die Öffentlichkeit entsprechend gut darzustellen nach dem Motto "Seht her, wir machen dieses und jenes...".
Das können zwar durchaus nur Lippenbekenntnisse und Scheinaktionen sein, dahinter kann aber durchaus ein ernsthaftes Bestreben stecken, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich zu verbessern. Und wenn letzteres der Fall ist, warum soll man das nicht auch erwähnen und zeigen dürfen? Es gibt schließlich Kunden, die wissen wollen, unter welchen Bedingungen etwas hergestellt wird.

Zitat:
Zitat von Alexomator Beitrag anzeigen
Was ist wenn jemand eine eigene Fabrik in China aufmacht, ist das besser? Nein, natürlich nicht.
Es ist nicht automatisch besser.
Ich denke, dass es darauf ankommt, wie jemand eine Fabrik aufzieht und sie betreibt (und das ist erstmal egal, wo). Das kann man sowohl auf die eine, als auch auf die andere Art machen.

Und um Ausbeutung anzuprangern muss man übrigens nicht in andere Länder schauen...


Zitat:
Zitat von RandomTyp Beitrag anzeigen
Dir ist aber schon klar, dass GB noch in der EU war, als die Fabrik in Vietnam eröffnet wurde?
Als ich damals mit Kiten angefangen habe, konnte ich überall nur lesen, dass Ozone den Firmensitz in Neuseeland hat.
Bei meiner kurzen Recherche habe ich eben gefunden, dass die Firma 2007 nach Raglan, NZ umgezogen ist.

Zitat:
Zitat von RandomTyp Beitrag anzeigen
Nicht die Lebenshaltungskosten sollten als vergleichsgröße dienen. Das ist self-bullshitting.
Es ging darum, dass man den (aus unserer Sicht sehr niedrigen) Lohn erstmal in Relation zu den Kosten des dortigen Alltags setzt. Dass man mit diesem Lohn bei uns hier nirgendwohin kommt, ist klar. Aber wenn die Abgabenlast, die wir hier zu stemmen haben, nur einen Bruchteil beträgt und das Kilo Tomaten nur 40 Cent anstatt 4 € (das nur als Beispiel), dann sieht es etwas anders aus (was nicht heißen soll, dass das Leben dort auf einmal rosig ist).
Aber manches relativiert sich etwas, wenn man weiß, was wichtige Dinge vor Ort kosten.

(Um es anschaulicher zu machen, hier ein anderes Beispiel:
Warum haben nicht wenige Gastarbeiter, z.B. aus der Türkei, jahrzehntelang in Deutschland gearbeitet und sind dann wieder in ihre Heimat zurück?
Weil sie von dem erarbeiteten Geld dort besser und länger leben konnten, als es hier der Fall gewesen wäre.)

Zitat:
Zitat von RandomTyp Beitrag anzeigen
Du kannst doch nicht sagen, dass ozone der Samariter ist, weil sie ein wenig mehr zahlen, aber die Mitarbeiter trotzdem in ärmlichen Verhältnissen leben.
Habe ich nie behauptet.
Aber die Firma ist definitiv nicht verantwortlich für Zustände, die schon lange vor ihrer Ankunft vorhanden waren.
Frag doch einfach mal die MItarbeiter vor Ort, warum sie für höheren Lohn bei Ozone arbeiten und nicht für weniger woanders.

Zitat:
Zitat von RandomTyp Beitrag anzeigen
Der Lebensstandard ist die vergleichsgröße.
Verstehe ich dich richtig, dass du damit sagen willst, dass Ozone nur dann eine Fabrik dort hätte hinstellen dürfen, wenn sie Löhne zahlen, die dem Niveau bei uns oder dem der Sdhweiz entsprechen, so dass der hiesige Lebensstandard erreicht wird?
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