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Alt 24.05.2023, 12:52   #330
Rainer Kauper
KAUPER XT
 
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Durch das V im Wing kann sich der Wing leichter im Wasser drehen, weil immer nur eine Flügelhälfte mit der Wasseroberfläche richtig Kontakt hat, während unter der anderen Flügelhälfte der Wind angreifen kann. Je mehr V also, desto mehr tritt dieses Verhalten auf. Nun könnte man ja hingehen und das V nahezu ganz weglassen, oder nur sehr minimal ausführen. Das bringt aber deutliche Nachteile mit sich, denn dadurch ist es nicht mehr möglich, das Obersegel in der Mitte des Wings gut vorzuspannen, also entlang der Mitelstrut. Dadurch verliert der Wing an Leistung und Druckpunktstabilität. Dies macht sich insbesondere bei böigen Verhältnissen sehr negativ bemerkbar, da der Wing instabil wird. Ein weiterer Nachteil tritt beim Anpumpen auf, weil das Obersegel dann hin und her flappen kann, wenn es nicht unter Spannung steht. Man kann sich ja mal die Bilder im www anschauen von solchen Wings mit extrem wenig V, wenn die auf dem Strand liegen mit der Strut nach unten. Dann erkennt man sehr einfach, wie wenig Spannung die alle auf dem Obersegel haben.

Einen Wing PRIMÄR dahin zu entwickeln, dass er immer schön ruhig auf der Wasseroberfläche bleibt, halte ich für kontraproduktiv, weil wie zuvor schon erwähnt dadurch deutliche Nachteile beim Fahren entstehen. Mir sind doch die Fahreigenschaften eines Wings deutlich wichtiger, als meine Schwimmeinlagen.

Der Tyron hat ein gemäßigtes V. Ich hatte während der Entwicklung verschiedene Prototypen und habe diverse Maße ausprobiert. So wie er jetzt ist, habe ich ein gutes Mittelmaß gefunden und das Tuch ist richtig gut vorgespannt. Macht man nämlich zu viel V rein, nervt nicht nur das eigenständige Umdrehen, sondern der Wing wird auch überstabil, sprich er wird träge in Längsrichtung. Jeder Konstrukteur von Segelfußzeugen weiß, je mehr V in der Tragfläche, desto eigenstabiler fliegt der Vogel. Gar kein V haben nur Kunstflug-Flugzeuge, weil dadurch die Rollfähigkeit erhöht wird. Hier gilt es die goldene Mitte zu finden und ich glaube sagen zu dürfen, dass der Tyron sehr agil und flink über alle Achsen ist, sowie eine sehr hohe Druckpunktstabilität besitzt.

Nachfolgend ein Bild vom Tyron von der Spannung auf dem Obersegel in der Mitte des Wings. Man gut erkennen, wie die Flügelenden das Tuch in der Mitte des Wings nach oben ziehen und somit die Spannung auf dem Obersegel erzeugen. Wären die Flügelenden auf gleicher Höhe, wie die Mitte des Wings, kann man diese Vorspannung nicht realisieren.
Die Wings der ersten Generation waren ja zum Teil recht flach im V und die hatten alle das Problem, keine Spannung im Obersegel zu haben. Möchte man das bei einem aktuellen Wing noch gerne haben? Ich denke nicht.





Es ist übrigens alles andere als ruhig um den Tyron geworden. Wir sind schon seit einiger Zeit total ausverkauft und warten jetzt dringend auf die nächste Lieferung, damit wir die Vorbestellungen auch endlich ausliefern können. Es dauert aber nur noch ein paar Tage, bis die Wings bei uns im Lager eintreffen. Es spricht sich gerade scheinbar bei denjenigen Personen gut rum, welche den Tyron schon probieren konnten, dass der Wing gut funktioniert. Er ist ja auch erst seit Dez. 2022 erhältlich und bis der am eigenen Spot auftaucht, kann es schon mal etwas dauern.


Ciao

Rainer Kauper
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