Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.01.2023, 22:18   #11
gxxr
Benutzer
 
Registriert seit: 05/2013
Beiträge: 55
Standard

Zwischendurch mal ein Erfahrungsbericht, vielleicht interessiert das ja jemanden, der vor ähnlichen Entscheidungen steht.

Vorweg: Ich habe mich natürlich dann doch nicht an meinen Plan gehalten, nur einen neuen Frontwing zu kaufen.
Erstmal wurde es wie gesagt ein Fluid XLS. Aber dann kam ich ins grübeln, weil ich 4 Monate lang nichts nachkaufen würde können, und plötzlich war da noch ein neues Board (Gong Lemon 80l), und die B-Ware-Varianten von Fluid LS und Fluid XXL.

Warum das Lemon? Nun, ich wollte mich von meiner Luftmatratze (Hipe) dann nicht eingeschränkt fühlen, wenn es in die Welle gehen sollte. Das Mint wäre vielleicht die logische Aufsteiger-Wahl gewesen, aber ich wollte kein Board, aus dem ich dann nach weiteren, gefühlen 3 Wochen rauswachsen würde und dachte, das kipplige Verhalten des Lemon würde ich dank Windsurf-Erfahrung schon bewältigen.

Die bisherigen Erkenntnisse:

Das Lemon war eine gute Wahl. Macht mir sehr viel Spaß. Zu Beginn war‘s eine Umstellung, und ich habe wohl 7 Versuche gebraucht, um auf dem Teil das erste Mal aufzustehen (der ungewohnte Atlantik-Swell trug seinen Teil bei). Aber wenn man das erstmal raus hat, dann ist damit (fast) alles besser, als mit dem Hipe. Pumpen klappt super, und man hat im Flug halt nur wenig Board unter den Beinen.
Ein eklatanter Unterschied zeigt sich bei Wasserberührungen im Flug. Die sind mit dem Lemon egal. Ob flächige Touchdowns oder seitliche Berührungen einer Welle - bremst kaum, macht nichts. Beim Hipe führte das doch sehr oft zu Abflügen.
Das Hipe liegt jetzt nur mehr in der Dachbox. Vielleicht behalte ich‘s für die Bedingungen zuhause, denn eines hat es dem Lemon schon voraus: Dümpeln ist damit 100x angenehmer. Mit dem Lemon geht Dümpeln eigentlich nur, wenn der Wind im Prinzip auch zum Pumpen reicht (oder beinahe). Hat man keinen Druck im Wing, dann bleibt man einfach nicht am Board (jedenfalls nicht ich, jedenfalls nicht am Atlantik). Hatte da schon nette Unterhaltungen mit den Rescue-Jungs am Jetski, weil ich 20 Minuten bei plötzlicher Flaute am Treiben war. Aber die nächste Böe hat‘s dann wieder gerichtet.
Mit dem Hipe war ich nur mehr 2x draußen. Ich hatte das Gefühl, dass es in Chop und Welle mehr am Wasser klebt, als am Binnensee. Dort hatte ich durch den Korken-Effekt nicht das Gefühl, dass es schlecht anzupumpen wäre. Am Atlantik schon, irgendwo hatte das Board immer Wasserkontakt und wurde dadurch (gefühlt) zurückgehalten. Mittlerweile fahre ich seit 2 Wochen nur mehr das Lemon, selbst, wenn ich zwischendurch mal schwimmen muss.

Der Fluid XLS war auch eine gute Wahl. Glaube ich. Die erste Session habe ich gebraucht, um mich und meine Technik etwas umzustellen. Mit dem X-Over war der Fall ja immer erledigt, sobald man aus dem Wasser war. Dann flog man. Mit dem Fluid hatte ich da die ersten Versuche immer Stalls, und bin wieder aufs Wasser geknallt. Den Fluid muss man nach dem Abheben erstmal etwas stabilisieren, auf Geschwindigkeit bringen, und dann ist er auch völlig problemlos. Im Flug merke ich wenig Unterschied, nur, dass er halt etwas flotter wird, weniger zu bremsen scheint und gerne Kurven fährt.

Zum übrigen Kram habe ich noch keine Meinung. Der Wind wollte erst nicht so recht mitmachen, die Windtage waren bislang noch nicht sooo viele. An schwachen Tagen hatte ich mal den Fluid XXL dran. Ja, funktioniert auch. War halt ein Schwachwindtag. Am nächsten Schwachwindtag hat mich das Ummontieren des Frontflügels genervt (der XXL passt nicht in die Foiltasche, und der Fluid XLS war schon dran). Der Fluid XLS flog auch. Also keine Ahnung, ob mir der XXL so viel bringt. Da muss ich noch weitertesten.
Fluid LS war noch nicht im Einsatz (wie gesagt, wenig Wind). Als nächstes kommt wohl mal der neue Stab dran.

Ganz generell: Atlantik ist anders, als Binnensee oder Adria. Zu Beginn schon einschüchternd, wenn man das nicht kennt. Und eine technische Umstellung. Aber man merkt dann: Beim Aufstehen und losfahren hilft es, schnell zu sein, und sobald man fliegt, ist das alles egal. Wellen, Chop…macht mit dem Foil einfach nichts. Und wenn man dann das erste Mal merkt, wie einen eine Dünungswelle anschiebt, und man, wenn man sich trauen würde, den Wing hinter sich nachziehen könnte und die Welle abreiten könnte* - dann beginnt Wingen auf einen Schlag nochmal mehr Spaß zu machen.

*Das kommt dann diese Woche. So der Plan.
gxxr ist offline   Mit Zitat antworten