Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.05.2020, 11:20   #1060
Rainer Kauper
KAUPER XT
 
Registriert seit: 04/2003
Beiträge: 2.383
Standard

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Beobachtet mal beim Startversuch, wenn er gerade noch so klappt, wieviel Wasser von der unteren Strut nach hinten abläuft, das sich darauf angesammelt hat.
Ich bin mir noch nicht sicher ob dieses zusätzliche Gewicht den Lowwind Start erschwert, oder das Kleben des Obersegels zwischen dieser Strut und dem Tipende.
Die Fläche zwischen Flügelende und unterer Strut ist beim Maverick größer, als bei einem Delta-Kite. Das hat folgende Vorteile:
  • Der Kite hat kein Nose Down Verhalten, d.h. er muss beim Fahren nicht ständig nach oben gelenkt werden. Für das Waveboard und für das Foil eine sehr wichtige Eigenschaft, bzw. sehr nervig, wenn ein Kite das macht.
  • Das Drehverhalten ist viel enger, weil mehr Leitwerksfläche vorhanden. Mein Kite muss eng drehen, sonst macht er mir keinen Spaß.
  • Am äußersten Windfensterrand und bei ganz wenig Wind stürzen viele Delta-Kites einfach ab, weil nicht genug Fläche am Flügelende vorhanden ist und Auftrieb erzeugt, so dass der Kite wieder hoch in den Zenith gelenkt werden kann. Wer bei wirklich wenig Wind foilen möchte und den Unterschied kennt, wird definitiv einen Kite mit mehr Fläche am Flügelende bevorzugen, da es immer wieder vorkommt, dass der Kite ungewollt zum äußersten Windfensterrand fliegt. Den Maverick kann man dann noch hoch lenken. Viele andere Kites liegen dann im Wasser und ein Relaunch bei sehr wenig Wind ist die Folge. Möchte ich bei meinem Kite nicht haben.

Der Nachteil einer größeren Fläche am Flügelende ist natürlich das Kleben am Wasser. Da der Kite aber ganz gut twistet kann man das mit guter Technik wieder etwas aufheben.

Für mich sind die Vorteile der reinen Flugeigenschaften auch viel wichtiger, als einen Kite zu bauen, der selbst für einen Schüler schon bei 8kn zu starten ist. Best hatte mal so einen Kite, der extrem dicke Struts und Fronttube hatte. Schön für die Schule um Relaunch zu üben, aber nicht zum Kiten selbst und erst recht nicht für Foil und Wave.

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Hier ist nämlich sehr wenig Spannung auf der Hinterkante.
Würde denn hier etwas mehr Spannung die Charakteristik des Kites sehr verändern?
Ein ganz klares JA!
Liegt der Kite aufgestellt mit einem Flügelende im Wasser, liegt am Kite selbst kaum Luftströmung an, da er sich selbst ja nicht bewegt. Diese Strömung ist aber notwendig, damit der Kite seine eigentliche Form annehmen kann. Während des Fluges ist dann auch die Hinterkante so gespannt, wie es aerodynamisch am effektivsten ist. Würde ich die Spannung dort erhöhen, also die Vorspannung vergrößern, würde die Leistung deutlich absinken und man hätte zahlreiche Backstalls. Stell Dir einfach vor Du würdest einen Trichter durchs Wasser ziehen. Geht das leichter, als wenn Du z.B. ein Rohr ziehst? Sicherlich nicht! Genau so verhält es sich bei einem Kite. Kites mit dicker Fronttube halten immer die Spannung auf der Hinterkante. Solche Kites sind aber auch deutlich träger und viel schwerer.

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Würde denn eine Vergrößerung des äußeren Strut Durchmesser sehr viel verändern, nur bis er nicht mehr knickt, um sich besser auf der Wasseroberfläche ab zustutzen?
Mehr Volumen erzeugt mehr Auftrieb, aber auch mehr Widerstand beim Fliegen. In der Prototypenphase habe ich viel damit experimentiert und glaube mit dem jetzigen Kite eine ganz gute Balance gefunden zu haben.

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Habe auch den Gedanken an eine Drainage, damit das Wasser besser ablaufen kann...
Naish hat das glaube ich. Einen Vorteil konnte ich daraus noch nicht erkennen. Sonst hätten es ja auch schon andere Marken eingesetzt.

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Rainer, das Hochpumpen am Y, klappt das bei dir im Stehtiefen oder auch beim Schwimmen. Da habe ich einfach zuwenig Gegendruck bzw. Arbeitsweg...
Ich kite alle meine Boards mit Schlaufen. Kommt von der langen Windsurf-Zeit. Dadurch kann ich das Board immer gut mit den Füßen dirigieren und somit beim Relaunch im nichtstehtiefen Wasser entsprechend Gegenzug aufbauen, weil ich die Abdrift fast unterbinden kann. Das ist strapless kaum möglich.

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Sicher wird es ja auch mal einen Maverick 2.0 geben. Aufgabe wird sein, die guten Flugeigenschaften zu erhalten und die Starteigenschaften zu verbessern.
Das eine muß das andere ja nicht ausschließen.
Du weißt sicher am besten an welchen Stellschrauben du drehen musst!
Viel Erfolg dabei!
Auch bei der Entwicklung von Kites gilt der alte Ingenieursspruch: Kein Vorteil, ohne Nachteil. Ich gebe mein Bestes!

Zitat:
Zitat von Katze Beitrag anzeigen
Aber hier nochmal ganz deutlich:

Der Kite hat keine Startschwierigkeiten! "Problem" ist nur, dass er länger fliegt wie startet.
Das hat aber in 1. Linie mit Physik zu tun. Wir sprechen hier über marginalen Wind.
Bei uns fliegen dann nur noch große Matten mit uns schnell nach Hause, wenn der Wind nachlässt um sich ans Ufer zu retten. Von Tubes ist dann schon lange nichts mehr zu sehen.
Wohlgemerkt wir sprechen hier immer von F O I L E N!
Genau darum geht es. Welcher Tube Kite geht ähnlich früh los und lässt sich dann auch problemlos bei so wenig Wind relaunchen? Das Problem eines Leichtwind-Relaunch ist nicht der Kite und auch nicht der Kiter, sondern rein die Physik. Mir selbst ist bewusst, dass ich bei 6kn mit dem Maverick foilen kann, aber ob ich dann immer meinen Tubekite aus dem Wasser bekomme, hängt meistens davon ab, ob zwischendurch mal eine 8kn Böe vorbei kommt. Ich würde ja auch gerne die Physik überlisten, aber...



Zitat:
Zitat von Speedo15 Beitrag anzeigen
1. Wie verhalten sich die Leinen auf Dauer bezüglich der Länge (Front- und Backlines), muss da nachgetrimmt werden mit den SK99 Leinen von Lilos? Wenn ja wie wird das an deiner Bar gemacht?

2. Meine aktuelle Bar hat ca 22 mm Durchmesser, da ich hier bereits rauslesen konnte ist deine Bar etwas dünner vom Durchmesser her. Welchen Durchmesser hast du bei deiner Pintxo Bar?
1. Die DC 401 von Liros hat an sich schon sehr wenig Dehnung. Auch nach vielen Monaten im Einsatz ist der Längenunterschied zwischen Front- und Backlines nur sehr klein. Falls die Frontleinen doch einmal ein paar cm länger sein sollten als die Backlines, lasse ich einfach einen Knoten an der Knotenleiter in die Bar rein rutschen und kite damit erst mal den Tag. Es baumelt ja dann nichts rum. Ich bin sehr sensibel auf Backstalls und achte sehr auf exakt gleich lange Leinen. Später hänge ich die Leinen an einen fixen Punkt ein und dehne sie nach, so dass alle Flugleinen wieder gleich lang sind. Reicht das nicht aus, kann ich den Knoten an den Voreinen verschieben.

2. Die Pintxo Bar hat auch 22mm Außendurchmesser


Ciao

Rainer Kauper
----------------
https://www.kauper-xt.com
Rainer Kauper ist offline   Mit Zitat antworten