Tips ausdünnen und Deck bearbeiten
Als nächstes ging es an das Ausdünnen der Tips.
Hierzu habe ich mir eine einfache Hobelvorrichtung gebaut:
Auf ein Brett (Pressspanplatte) wurde das Board mit zwei kleinen Schrauben durch die Insertlöcher der Bindungen geschraubt. An den Enden des Brettes wurde jeweils ein Stückchen des abgesägten Paulownia-Holzes untergelegt, sodass die Tips nach oben standen. Seitlich zwei Führungshölzer, dass der Einzug des Hobels das gesamte Konstrukt erfasst.
Dann schön langsam Schicht für schicht durch den Hobel. Das hat so lange gut funktioniert bie ein Teil der Epoxidkante ausgebrochen ist. Tja, doof gelaufen.
-> Lesson learned: Eine dünne Kante ist sehr spröde und ne dicke Hobelwelle mag sie wohl nicht so gerne.
Also Alternativplan ausgepackt. Mit den bereits bestehenden Seitenleisten ließ sich eine Führung für die Oberfräse anbringen. Hier einen zweischneidigen, relativ großen Fräser eingespannt. Natürlich mussten nochmal die Linien mit den Schablonen nachgezogen werden, da die ja durch das Hobeln größtenteils entfernt wurden.
Trotzdem war das Fräsen ne mühselige Arbeit mit viel Konzentrationsbedarf, und dennoch sind Fehler passiert. Zusätzlich behinderte die Absaugung, die ich dann einfach unter die Fräse geklemmt habe, das Sichtfeld und der Schlitten (Buche auf Fichte) bewegte sich nicht so sonderlich leicht. Schlussendlich habe ich dann alles etwa auf 3mm rundrum (nach Maßgaben der Schablone) gefräst und die Kanten nochmal neu angezeichnet.
-> Lesson learned: Für das nächste Board würde ich eher Schablonen lasern und die dann zum Fräsen nutzen anstatt den Linien folgen zu wollen
Eine wirkliche Schräge, also langsames Auslaufen der Dicke des Kerns von der Mitte bis zu den Tips ist mit dieser Fräsvorrichtung nicht möglich (ich habe dennoch hier im Forum eine Fräsvorrichtung auf Schubladenauszügen gesehen, welche im Winkel verstellbar sind...nice Idee!).
Also hab ich den Kern (ohne Hobelplatte) auf den Langbandschleifer und da dann vom Kern aus nach außen hin immer mehr abgeschliffen. Das geht mit einem Langbandschleifer ziemlich gut, und wenn man mal zwei, drei Tische gebaut hat (Eiche natürlich!) dann kennt man das Problem, dass am Ende des Tisches doch gerne mal eine Vertiefung entsteht wo man zu fest angedrückt hat. Natürlich konnte ich so nicht mehr garantieren, dass das Board symmetrisch, also gen beide Enden jeweils gleich stark an jeder korrespondierenden Stelle ist. Aber ungefähr und mit ner gesunden Portion Augenmaß im aushaltbarem Ausmaß.
Die Schrägen wurden dann mit einem Stechbeitel und etwas geübter Handarbeit ausgestemmt. Mit dem Bandschleifer nochmal die Kanten auf die gleiche Dicke bringen und die unschönen Löcher des Stemmeisens wegschleifen. Sah eigentlich ganz gut aus mein Kern bis dahin, abgesehen von der abgebrochenen Kante.
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