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Alt 13.05.2022, 09:27   #7
Marc66
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Hat manchmal auch schlicht praktische Gründe weshalb ein Tubekite einfacher ist.
Man hat keine Galerie-Leinen welche sich in Büschen/Sträuchern, an Steinen oder Ästen verhakten können
Man kann einen Tube bei ablandigem Wind oder heftigen Windabdeckungen einfach aufs Wasser treiben lassen und dort starten (bei schmalen Spots reicht der Platz oft nicht aus um die Leinen auslegen zu können)
Tubes kann man problemlos am Windfensterrand starten, mit Starthelfer auch problemlos auf dem Wasser - und den Schirm da auch wieder landen und an Land tragen lassen - gab schon einige Landhelfer welche einfach davongelaufen sind als sie nur sahen das man eine Matte landen wollte .
Fast egal wie stark der Wind ist, kann man mit vernünftiger Grösse und Start-Landehelfer immer starten und landen (das kann mit Matten richtig heftig werden - und wenn der Start- oder Landehelfer aus irgend einem Grund bei 35 Knoten oder mehr die Matte einfach loslässt oder nicht vernünftig am Boden sichert, wird's richtig brutal - da ist auch Selbstlandung nur noch für extrem erfahrene Mattenfahrer drin)

Und schliesslich kann man auf dem Wasser einfach rumblödeln so viel man will, egal wie oft der Kite im Wasser liegt muss man sich nie (oder zumindest sehr selten, z.B. wenn der Kite nach einem Frontstall durchgekentert ist) Gedanken darüber machen ob man das Ding wieder gestartet bekommt, das kann bei Matten, insbesondere sobald bisschen Wellen im Spiel sind, dann schnell zum no-go werden wenn man das Ding ins Wasser schmeisst.

Das Matten auch Vorteile haben (z.B. bei Leichtwind problemlos starten und Landen, keine Pumpe nötig und somit auch an Notausstiegen raus, Matte zusammenlegen und nach paar Minuten laufen anderswo wieder starten) bestreitet ja niemand. Das die Dinger aber auch richtig teuer und Gebraucht manchmal ziemlich runtergerockt sind (wer soll schon die tausend Nahtstellen prüfen können - und ausser paar wenigen Fanatikern habe ich auch noch nie jemanden irgendwelche Mixter-Tests oder Einstellungen an der Galerie machen sehen - ist einfach deutlich weniger Benutzerfreundlich als ein Tube der halt einfach funktioniert bis er auseinanderfällt) und in den Schulungen doch eher selten Matten zum Einsatz kommen (ausser erste Flugübungen mit einem Viron oder so, was aber mit einer normal gestreckten Matte wenig gemeinsam hat) ist sicher auch mit ein Grund weshalb die Meisten auf die aus der Schulung bekannten Tubes setzen.

Lässt sich ja alles wie bereits erwähnt schon in zig Beiträgen nachlesen - das es paar Modelle gibt welche von den Herstellern extra bisschen zwischen (Hochleistung-)Matten und Tubes platziert werden (wie Ozone Hyperlink, auch der Flysurfer Soul ist wirklich unkompliziert und lässt sich in der Regel ohne grosses Training von normalerweise Tube-Fliegenden wieder vom Wasser starten - wobei mein Sohn, mit immerhin Level 6 und somit nicht mehr so ganz Anfänger, den auch zum Absaufen brachte ) kann natürlich ein Grund sein das mal auszuprobieren, zumal sich solche Konstrukte natürlich optimal eignen wenn auch Land- oder Snowkiten gefragt ist. Wobei man da doch bisschen aufpassen muss, im Gegensatz zu einem speziellen Landkite der z.B. im Gebirge nach Auslösung wirklich tot am Boden liegt, können Matten (insbesondere grössere) doch noch Restzug haben, was in Nähe von Felswänden oder sonstigen Hindernissen doch eher ungemütlich werden kann (da ist es eben von Nachteil wenn die Luft im Kite bleibt). Auf flachem Gelände weniger ein Thema, aber wer einen Kite als Aufstiegshilfe im offnen Gelände haben will, ist wohl doch besser beraten wenn er sich einen dafür ausgelegten Schirm besorgt.

Ich habe Matten und Tubes, wobei ich den Speed 5 in 15m eigentlich nur noch im Stehrevier fahre um Schwimmeinlagen zu vermeiden (lässt sich dann meist wieder vom Wasser starten bevor irgendwo Wasser reingelaufen ist, im Tiefen braucht man einfach deutlich länger bis man alles wieder sortiert hat um wieder zu starten), der 10er Soul ist aber fast immer mit dabei (ist halt auch eine wirklich gute Grösse, nur fühlt er sich mit zunehmendem Fahrergewicht jedes Jahr bisschen kleiner an ). Wenn der Wind reicht, nehme ich dann doch lieber einen (noch einfacheren) 9er Tube den man bei Pausen auf dem Wasser auch einfach mal treiben lassen kann während man den anderen zuschaut. Die kleinen Matten (hatte auch 6er und 8er) habe ich verkauft, ist mir einfach zu heikel beim Wind den die brauchen um mit TT zu fahren solche Matten zu starten und zu landen. Ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass ich maximal 20 Stunden pro Jahr überhaupt auf dem Wasser bin (das war früher beim Windsurfen gerade mal ein Wochenende ) - in bis zu 10 Wochen Ferien und deshalb alles bevorzuge was in jeder Hinsicht einfach ist - und das dürfte vielen Freizeit-Kitern welche wenig aufs Wasser kommen und sich somit nicht mit dem Material bzw. Hanldling abgeben wollen nicht gross anders gehen.

Kurz: eigentlich egal was man für Material nimmt, Hauptsache man kommt überhaupt aufs Wasser
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