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Alt 22.10.2020, 11:27   #5402
Kitefan123
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Die Idee, dass nach einem einmaligen Lockdown quasi wieder zur Normalität zurückgekehrt werden kann fand ich auch immer absurd. Aber um ehrlich zu sein glaube ich aber auch nicht, dass das der Gedanke der Politik, zumindest in Österreich, war. Es war klar (von den "Corona Kritikern" mal abgesehen), dass eine weitere Welle kommen würde. Wie die genau aussehen würde, konnte aber niemand abschätzen.

Der Lockdown an sich war aber meiner Meinung nach trotzdem notwendig, um die rapide wachsenden Fall, Krankenhaus und Todeszahlen zu drücken, und die Situation zuerst mal unter Kontrolle zu bekommen. "Damals" gab es ja nichtmal einen Bruchteil der Informationen die wir heute haben.

Dann aber die Maßnahmen komplett zurück zu fahren halte ich für extrem dumm. Anderen wiederum gingen sie schon viel zu lange und waren sie selbst im Sommer "noch immer VIEL zu streng", obwohl es quasi keinerlei Maßnahmen mehr gab. Auf meine Frage was man denn noch aufheben könnte bekam ich dann ein "Der Zugang zu Altenheimen muss wieder vollkommen unbeschränkt erfolgen, da die alten Menschen sonst mehr an Vereinsamung sterben, als sie es an Corona je könnten."

Naja, was soll man dazu noch sagen ... ?

Ich glaube auch, dass wir diesen Winter deutlich strengere Maßnahmen halten werden müssen, als es jedem "Corona Kritiker" lieb ist, nur um das Geschehen auch nur einigermaßen unter Kontrolle zu halten, wenn ich mir die Entwicklung nur bis heute so ansehe, und es ist gerade mal Herbst.

Und was die Eigenverantwortung angeht: Ich bin ein absoluter Fan von Eigenverantwortung, sehe leider aber auch immer und immer wieder, dass es für viele Dinge einfach nicht funktioniert. Corona ist wohl zu abstrakt für Viele. Ich arbeite in der Schweiz und an meinem Arbeitsort werden quasi nahezu wöchentlich neue Fälle bekannt, und Mitarbeiter scharenweise in Quarantäne geschickt. Maskenpflicht am ganzen Gelände, allgemein ein extrem hoher Sicherheitsstandard und wöchentliche Vorgaben/Ansprachen/Virtuelle Meetings zu dem Thema. Und trotzdem greifen sich alle weiterhin ins Gesicht, am liebsten nachdem sie gerade das komplette Geländer im Stiegenhaus abgegrabbelt haben, schaffen es ums Verrecken nicht auch nur 1,5m Abstand zu halten und tragen ihre Maske am liebsten als Windel unterm Kinn. Von regelmäßigem Händewaschen/desinfizieren will ich gar nicht sprechen. Die Leute befolgen die Maßnahmen MAXIMAL "alibihaft", wenn überhaupt. NOCH IMMER nimmt es gefühlt keiner ernst. Selbstverantwortung? Klingt top. Es funktioniert meiner Erfahrung nach nur leider bei diesem Thema einfach ums Verrecken nicht.



Grüße,
Christian
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