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Alt 15.08.2022, 15:19   #195
wingfoilsuechtig
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Standard die Hoffnung stirbt zuletzt...

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Zitat von Thisl Beitrag anzeigen
Och, wennst in meinem Alter wärst, hättest Du schon viele Krisen und Weltuntergangsszenarien erlebt.
Es ist das Privileg der Jungen, radikaler zu sein, als Älterer wird man gelassener und lässt sich die Laune nicht so leicht verderben.


Unterschätze nicht die Menschheit, wir können Probleme durchaus lösen.

Kein Zweifel, die Erde ächzt unter der Last, die wir ihr zumuten.
Aber sie geht nicht so schnell unter

Das Überleben der Menschheit ist durch Abgase nicht im geringsten gefährdet.
Insektensterben ist auch so eine Sache. Ich führe das nicht auf Klimaveränderung sondern auf Gifte, Lichtverschmutzung, Landwirtschaft etc zurück.

Den Zusammenhang zwischen Konsumverhalten und Corona/Ukraine siehst Du durch die gestörten Lieferketten? Ok, das ist mir nicht unbekannnt, aber verdirbt nicht meine Laune

Ja, ich sehe auch ökologische Probleme als äusserst bedeutend.
Das sind auch Fakten und nicht Ideologien.
Ideologie beginnt da, wo man radikal wird und für sich die Wahrheit pachtet und die ohne Rücksicht anderen aufzwingt.
zB wenn man seine Mitmenschen zur Askese zwingt, wo man die Lebensgrundlagen vernichtet um die Welt zu retten.
Ideologien arbeiten immer entweder mit Paradieshoffnung oder mit Todesängsten.


Ganz ehrlich, mit deren Lebensstandard gebe ich mich im Jahr 2022 nicht zufrieden, und dahin will ich auch nicht wieder zurück.

Du denkst wahrscheinlich immer noch,uns gehe es hier so gut und allen anderen schlecht, und das weil es uns gut geht. So extrem schaut die Welt heute nicht mehr aus.
Wir sind heute ärmer als vor einer Generation, aber in den Schwellenländern hat der Wohlstand dafür extrem zugenommen.


Nichts ist total gerecht, aber in armen Ländern sind durch Technik(zB Internet) heute die Chancen eines Einzelnen besser geworden.

Nein, nicht alles geht den Bach runter.

Auch ist die Inflation keine Folge der knapper werdenden Ressourcen.
Es wird heute nicht weniger Öl gefördert als vor 10 Jahren sondern mehr.
Ja das streben nach Geld ruiniert vieles, aber ohne dasselbe würden wir noch in der Höhle leben, und das will ich nicht.
Den Luxus des freiwilligen Minimalismus kann sich nur eine reiche Gesellschaft leisten.
In keinem Entwicklungsland würden sich Aktivisten auf die Strasse kleben um den Alltagsablauf zu blockieren und so meinen die Welt zu retten.
Man muss es realistisch sehen, Kapitalismus ist die einzig funktionierende Wirtschaftsform auf Staatsebene.
Mit leider allen Auswüchsen.
Verabschieden wir uns als Gesellschaft vom Streben nach Wohlstand und beschränken uns aufs Verteilen des noch vorhandenen,
werden wir sehr bald Entwicklungshilfe aus Somalia benötigen, und Carepakete mit Klebstoff, denn den werden wir uns sonst nicht mehr leisten können.
Immerhin haben wir es heute tatsächlich geschafft, vom Exportweltmeister zur neg Handelsbilanz umzuschwenken.
Wahrscheinlich findest Du das gut. Ich nicht.

Ansonsten, geb ich Dir recht. Es gibt nix Gutes, ausser man tut es.
Weniger eigener Verbrauch nützt tatsächlich.

Mehr gute Laune aber auch

Ausserdem kann man durch weniger Konsum sich viel mehr Freiraum fürs Kiten schaffen.

Eine Frage Thisl:

hast du Kinder oder ggf sogar Enkelkinder?!

...eine meiner beiden Töchter studiert derzeit noch im Masterstudium in Rotterdam an der Erasmus Uni Nachhaltigkeit/BWL und arbeitet derzeit in Berlin an einigen entsprechenden Projekten.

Die Essenz ihrer bisherigen Eindrücke von der Praxis der Umsetzung dieser vielen unverbindlichen Absichtserklärungen die Welt besser und für die nächsten 2 Generationen (über)lebenswerter u machen, ist die, dass die ü55jährigen Entscheider(ohne ´Innen) in den Gremien der Konzern bei denen sie teilnehmen durfte, fast immer sämtliche von jüngeren angestossene Veränderungsprozesse blockiert haben, vermutlich weil sie mittlerweile entweder überfordert sind oder einfach nur ängstlich und träge sind und um ihre Pfründe bangen...greenwashing muss reichen..

Wo erkennst Du dich da wieder?!

Das einzige, was meine Tochter derzeit noch motiviert beim Thema Nachhaltigkeit weiterzumachen sind die in den Meetings in den Startlöchern hockenden jüngeren Nachfolger, die wirkliche Veränderungen in Gang setzen wollen...
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