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Alt 22.09.2017, 10:23   #81
switch
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Zitat:
Zitat von Bazzat Beitrag anzeigen
Ach so, ja, ich vergaß, das wäre dann ja gut!

Also umso mehr Kiter - umso besser.

Ich verstehe
das ist nicht ganz unbekannt, dass Vögel (im Allgemeinen) ihre Fluchtdistanz an vorherrschende Gegebenheiten anpassen.
Zb abhängig davon, ob sie dort bejagt werden oder nicht..

zb scheinbar auch an Tempolimits... http://umwelt.scienceticker.info/201...as-tempolimit/

"Vögel haben sich auf teils verblüffende Weise an das menschgemachte Umfeld aus Städten und Straßen angepasst. So kontern einige den Stadtlärm, indem sie lauter oder hochfrequenter singen, während andere in Balkonkästen nisten oder Menschen sehr nahe an sich vorübergehen lassen, ohne zu fliehen. Nach Ansicht von Legagneux und Ducatez liefert das von ihnen beobachtete Phänomen ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Vögel auf die Chancen und Risiken in der bebauten Umwelt einstellen können."


Vögel sind nicht komplett blöd... die richten Ihre Anpassung tatsächlich weitgehend rational aus, da sie nicht so viel irrationales Zeugs "denken" wie der Mensch.
Heisst, die richtien sich mehr nach dem tatsächlichen Risiko einer Kollision mit einem Auto und nach der tatsächlichen Gefahr die von einem Kite ausgeht oder von Menschen.
In Gebieten wo Menschen Vögel jagen, haben die eine grössere Fluchtdistanz vor Menschen.In Gebieten wo ein Jagdverbot gilt, ist die Fluchtstanz vielleicht anders.

Wenn man den Vögeln ein bisschen Verstand unterstellt, könnte man die These formulieren, dass Vögel in einem Gebiet, wo Menschen ständig mit Gewehren rumballern, sich irgendwann dafür nicht mehr sonderlich interessieren, wenn die Menschen regelmässig an den Vögel vorbei schiessen und die Vögel mitbekommen, dass von dem rumballern für sie selbst gar keine "reale" Gefahr ausgeht.

Wenn man Vögeln unterstellt, dass sie genauso irrationale Ängste pflegen wie Menschen das machen, kommt man natürlich zu anderen Thesen.

Dass Vögel genetisch programmiert haben, dass "Störungen" bei der Brut nichts gutes sind, liegt vielleicht daran, dass seit jeher unter Tieren und Menschen viele Eierdiebe waren und sind. Die flüchten ja nicht ohne Sinn und Verstand oder fühlen sich nicht "gestört", weil sie gerne in Ruhe fernsehen schauen möchten beim brüten. Wenn die Vögel nun ein paar Jahrzehnte lernen, dass von Menschen mit Kite am Haken weniger Gefahr ausgeht als von Menschen ohne Kite am Haken.. dann werden die sich eventuell anpassen. Bisher ist wohl noch kein Ei von einem Kiter geklaut worden und noch kein Vogel von einem Kiter erschlagen worden.


Von Hunden geht eine konkrete und reale Gefahr für Vögel aus, da Hunde ein wenig anders "ticken" in Sachen Vogelschutz. Ein Vogel wäre sehr dumm, wenn er sich daran "gewöhnt", dass von Menschen mit Hunden keine Gefahr ausgehen würde, da von denen eben eine reale Gefahr ausgeht.
Menschen sind da mitunter etwas "dümmer", wenn sie sich daran gewöhnen, dass von Hunden keine Gefahr ausgeht.. werden ja auch ab und zu Menschen von Hunden angefallen.

Und das Verhalten der Naturschützer kann man dann durchaus als "irrational" bezeichnen, wenn sie Hunde (von denen real eine konkrete Gefahr für die Vögel ausgeht) erlauben und Kites (von denen real konkret keinerlei Gefahr für Vögel ausgeht) verbieten.
Aus Sicht eines Vogel würde man da vermutlich unterstellen, dass es bei den Verantwortlichen Menschen nicht ganz richtig piept.

.. was widerum dazu führt, dass Vögel sich von Menschen bzw. Umweltschützern (rational begründet) gestört fühlen sollten. Rational betrachtet geht von Menschen aus Sicht eines Vogel eine Gefahr eben deswegen aus, weil aus Sicht eines Vogel ein Mensch ein völlig unkalkulierbares Wesen ist, da dieses Wesen annimmt, dass Hunde keine Gefahr für Vögel darstellen und Kites eine Gefahr darstellen (verwechslung von Freund und Feind führt in der Natur meistens zu einem problematischen Erlebnis)


Geändert von switch (22.09.2017 um 10:59 Uhr)
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