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Alt 18.06.2021, 18:47   #7616
SharkRider
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Zitat von Ratte im Labyrinth Beitrag anzeigen
Bitte nicht falsch verstehen, dem ersten Punkt würde ich in dieser Ausprägung wie gesagt nicht folgen wollen – an eine dauerhafte Normalisierung des Zinsumfeldes glaube ich jedenfalls auch nicht. Ein etwas kräftigeres Anspringen vom gegenwärtigen Niveau aus kann ich mir aber eben schon vorstellen, wenn uns nicht die nächste Krise zuvorkommt. Auch wenn 2% vielleicht in der Tat etwas hoch gegriffen sind, aber eventuell halt doch genug um einem mittelfristig den Spass an Gold zu verderben.

Jedenfalls waren die zwei letzten Tage für mich die beiden schlechtesten Börsentage seit langem:
Gold -3% und Aktiendepot (dank Rohstofflastigkeit nun schwächer als der breite Markt) -2.5%. Letzteres, wie kürzlich geschrieben, allerdings schon etwas dezimiert (und die Rohstoffwerte liefen zuletzt ja auch recht gut).
Ich erwarte auch, dass die Zinsen mittelfristig leicht ansteigen werden. (die Wirtschaft läuft ja ganz gut). Allerdings wird man sie weiter zumindest leicht unter der Inflationsrate halten; so dass man real an Kaufkraft verliert. Ein Zinssatz von 2% wäre bei einer Inflationsrate von 3% also durchaus denkbar.

Auf Gold dürfte das erst einen nennenswerten Einfluss haben, wenn der Zinsatz über der Inflationsrate liegt. Man also mit Staatsanleihen fast risikolos* eine positive Real-Rendite erhalten kann.

Ansonsten sehe ich das wie ShortSqueeze:

Auf die günstige Möglichkeit mit QE Geld zu drucken wird man kaum freiwillig verzichten. Dafür ist es eine viel zu bequeme Lösung - Probleme zu verdecken oder Haushaltslöcher zu stopfen, in dem man die Schulden real entwertet bzw. sich das Geld zumindest zum Nulltarif leiht. Nach Corona kommt dann die nächste Krise. Man spricht ja schon von der Klimakrise - nur weil es mal wieder etwas wärmer ist

Aus dem Grund werden Aktien von soliden Firmen auch weiterhin gefragt sein.
Auch wenn ich es für die persönliche Lebensplanung schön fände, wenn die Immobilienpreise etwas sinken würde - glaube ich aktuell nicht dran. Dagegen spricht die Verteuerung der Baukosten durch Inflation, Öko-Auflagen, Co2 Steuern etc. Zudem ist der Markt sehr träge.
Allerdings zeichnet sich für den Markt-Beobachter bereits ab, dass die Immobilien länger als früher gelistet sind. Zumindest ein Indiz, dass die aktuellen Preise nicht direkt auf Käufer treffen, wie es vor 1-2 Jahren noch der Fall war.

Einen großen Preisverfall erwartet ich dennoch mittelfristig nicht. Der dürfte erst in 15-20 Jahren kommen, wenn die jetzige Generation in Rente geht und weniger große Immobilien gebraucht werden.
Aber auch dann wird niemand ohne Not die große Immobilie in Bestlage unter Wert verkaufen. Die Preise werden also in erster Linie auf dem Land fallen, wo Junge Menschen schon heute aufgrund von fehlender Arbeit wegziehen.
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