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Alt 20.12.2020, 14:10   #12
Horst Sergio
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Standard Mein Senf zum Trapeztampen :-)

Ich kann mir auch vorstellen unter bestimmten Umständen ohne Trapez zu fahren wie vor 1,5 Jahren. Gerade an unseren Seen, macht es für mich aber keinen Sinn mich erst auf 3 km Upwind auszupowern. Die Kraft nutze ich lieber fürs Anpumpen, Springen und für Tricks, da das Trapez praktisch überhaupt nicht stört und auch meine Befestigung für 1-2 Leashes ist.

Ich habe am Anfang einen geknoteten Tampen (2x Mastwurf) mit PU Schlauch verwendet, wie beim Windsurfen (WS) 1980 üblich mit dem Vorteil über Nachsetzen eines der Stopperknoten die perfekte Länge zu finden.

Bei mir mit 168 cm: 24 Zoll am Boom, Tendenz eher zu kürzer.

Aktuell verwende ich fixe, steife, heutige WS Tampen, die den primären Vorteil haben, dass deren Auflage-Gurtband am Boom, sofern verwendet, breiter ist und damit das Risiko kleiner ist, dass der Tampen hier in den Grip einschneidet, was mir beim einfachen Tampen, nach längerer Zeit passiert ist.

In meinen Augen ist das Thema Überbelastung durch Tampen bzw. Trapez nicht völlig zu vernachlässigen aber auch nicht so dramatisch: Wenn man beim Boom die Tampenanknüpfungen 25 cm auseinander schiebt ist die Biegelast auf den Boom kaum größer als bei Händen mit im Sprung auch oft nur 35 cm Abstand.
Katapult ist natürlich eine Zusatzbelastung, nicht nur auf den Boom sondern ggf. auch auf die Fronttube, wenn man drauf zu liegen kommt und auf den Nähten schubbert. Bei 90%, mit steigender Tendenz, schaffe ich es aber mich im Sturz noch auszuhacken. Lande nur alle ca. 10 Sessions mal eingehackt auf dem Wing.

Ich habe mir den Tampen am Anfang auch schon ein paar mal ins Gesicht geschlagen, ist aber sehr einfach zu vermeiden, mit allen Systemen was man schnell lernt:
Mit flexiblen Wingschlaufen oder Tampen, zieht man einfach den Tampen mit dem Daumen der hinteren Hand zur Seite bevor man anfängt zu Pumpen, Handposition bleibt dabei normal, irgendwann ist das so automatiert, dass man das nicht mal mehr wahrnimmt.
Bei steifen WS Tampen auf einem Boom, drehe ich das Ding in der Regel an der hinteren Anknüpfung einfach um 90-180° nach oben weg, kurzer Druck mit dem Daumen, oder wieder zurück, wenn ich ihn wieder brauche. Ist auch irgendwann ein Automatismus. Man darf nur den Klett nicht komplett fest zu knallen, damit er noch beweglich ist aber auch nicht ganz locker, dass er nicht von alleine verrutscht.
Sieht man gleich am Anfang vom Video kurz, wenn auch hier nur 90° weggedreht.

https://www.youtube.com/watch?v=a4Vr2sufg7g

Coil-Leashes sind allgemein fürs Wingen in meinen Augen nicht optimal, auch wenn ich das selbst erst zu spät kapiert habe und jetzt erstmal weiter mit den 4 Stück, die ich auf die Wings verteilt habe rumfahre. Riesenproblem sind sie aber auch nicht, wenn man darauf achtet, dass
- man sie so langsam mit weiten Griffen einholt, dass sich die Spirrale wieder ordentlich ohne Verhänger aufbauen kann.
- sie die richtige Länge (gestreckt ca. 3-4 m) und Qualität (Elastizität nicht Plastizität) hat
Und ich habe sie nur noch neben dem bzw. auf dem Spreader des Trapezhackens hängen, nicht mehr am Handgelenk.

Meine Position der Wingleash am Trapez hat einen kleinen Nachteil, dass der Tampen hier ggf. mal an der klein gerollten aber noch etwas voluminösen Handschlaufe hängen bleibt, anstatt den Hacken zu treffen. Hier kann man dem Tampen aber auch wieder mit dem Daumen helfen.
Ansonsten hat die Position in meinen Augen nur Vorteile:
- Vorgeklettete Handschlaufe einfach auf den Trapezspreader fädeln und los, anstatt ewig die optimale Weiten Einstellung fürs Handgelenk zu suchen und sich am Ende das Ding beim Pumpen doch ins Auge zu stechen, weil es nicht ums Handgelenk rotiert
- Wenn ich auch am Teich durch die Abdeckung paddle, drehe ich einfach kurz das Trapez um den Bauch mit Hacken auf den Rücken, lege mich aufs Brett und Paddle, ohne dabei mit der Leash Hand permanent und sinnlos gegen diese arbeiten zu müssen.
- Die Positon ist bei allen Manövern maximal neutral, die Leash nimmt man kaum noch war. Habe mich vorher auch immer mit der Leash rum geärgert, seit dem ich diese Positon habe ist das vorbei.

P.S.
Wie im Video zu sehen, benutze ich auf Seen keine Boardleash, die würde ich bei Wellen auf denen das Board alleine Surfen kann, an eine auslösbare Befestigung an einer Art Handlepassleash hinterm Trapez montieren. Am See habe ich jetzt alle Situationen durch: wenig Wind, großer und kleiner Wing, massiv Überpower, etc.: Es gibt ohne Welle keine Situation bei der ich mein Board mit Wing gedragt (siehe auch Video) das Board nicht spielend einholen kann.
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