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Alt 19.09.2017, 08:01   #17
sundevit
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Sorry, auch ich halte den Eingangspost für nicht hilfreich, da hier jemand bei Wikipedia et al ein paar unerhebliche Höchstgeschwindigkeiten (Sturzflug-Maximum, maximale erreichbare Geschwindigkeiten, etc.) zusammengesucht und mit ein paar vollkommen unerheblichen Belanglosigkeiten gemixt hat - um daraus eine unhaltbare Theorie abzuleiten:

Kites hätten keine Scheuchwirkung.

Das ist genauso großer Unfug wie die Behauptungen der Gegenseite.

Fakt ist: Wir Kiter haben auf Vögel, welche auf dem Wasser rasten (vielleicht mal Möwen ausgenommen) eine 100%ige Scheuchwirkung - wenn wir nahe genug heranfahren. Das gilt aber für jeden Kajakfahrer genauso - das Stichwort FLUCHTDISTANZ ist entscheidend.

Wenn ich auf eine Gruppe auf dem Wasser rastende Vögel zu fahre, egal, ob sibirische Singschwäne oder 1.000 Kanadagänse, steigen die irgendwann mit großem Spektakel auf - die Schwände später, die Gänse früher.
Wer hier behauptet, das passiere nicht - ohne Worte!

Für Kiter mit Hirn sollte es daher einigermaßen selbstverständlich sein, diese Fluchtdistanzen (in sensiblen Gebieten notabene! Ich rede nicht vom Strandlöper oder Sturmmöwe!) zu berücksichtigen - für Kiter ohne Hirn gibt es leider die Verbote, die blöderweise dann aber für alle gelten.

Deshalb ist es m.E.n. notwendig, sowohl Kiter zu sensibilisieren, die das nicht verstehen, als auch den Naturschützheinis klar zu machen, das Kiten per se nicht "pöhser" ist, als alles andere. Es macht keinen Sinn, z.B. im NP-Gebiet auf der Ostsee Windsurfen und Bananaboot-heizen zu erlauben aber Kiten zu verbieten.



PS:
Ich habe es ja jedes Jahr mit 10-15.000 Kranichen zu tun.
Deren Fluchtdistanz in ihren Heimatbrutgebieten Skandinaviens liegt t.w. unter 100m, in fremder Umgebung, also an unseren Rastplätzen, schon über 300m - an Land! Dabei unterscheiden die Tiere zwischen ungefährlichen Säugetieren (Rehe, Elche), bei denen sie gar nicht reagieren - und potentiell gefährlichen, wie Füchsen oder auch Wildschweinen, die regelrecht angegriffen werden. (Kann ich alles vom Fenster aus beobachten!).
Autos werden als ungefährlich betrachtet und bei Annäherung gelten schon fast skandinavische Fluchtdistanzen, bei Spaziergängern wirdfrüher aufgestiegen, bei Spaziergängern mit freilaufendem Hund extrem früh - das ist die Hauptursache fürs Aufsteigen nicht nur bei uns.
Hier im Forum war mal eine britische Studie aus dem Küstengebiet verlinkt, wo der Löwenanteil an Ruhestörungen ebenfalls durch Hundespaziergänger ausgelöst wurde, Platz 2: Menschen, Platz 3: Kiter - aber mit großem Abstand zu 1.
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