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Alt 15.02.2016, 12:41   #4505
switch
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Ja, das ist soweit nachvollziehbar.

Aber 2) kann meiner Meinung nach nicht so einfach passieren. Politisch wird alles dagegen getan werden um das zu vermeiden. Die Staaten nehmen ja nicht direkt von den Zentralbanken auf. Die Zentralbanken kaufen die Anleihen vom Markt, so dass hier ja eben keine Verkaufspanik entstehen kann. Theoretisch sind bei der Neuausgabe von Anleihen auch wieder steigende Zinssätze möglich. Die EZB kann ja mit dem Risiko spielen, indem sie offenhält wann sie welche Anleihen übernimmt und damit den Aufnahmemarkt beeinflussen. Letzlich kann die EZB dann ja aber bei der Einlösung Schuldenschnitte vornehmen. Das ist dann indirekte Staatsfinanzierung. Ich weiss allerdings nicht genau wie sich das auswirkt. Der Staat finanziert hier ja keine Rüstung, Kriegskosten, einen verschwenderischen öffentlichen Sektor oder übertriebene / unrentable Staatsinvestitionen, die tatsächlich reale Werte binden oder verbrennen. Dagegen steht ja politischer Druck bzw. Forderungen / Auflagen hinsichtlich der Staatshaushalte. Mehr oder weniger steht dagegen doch das von den Banken verbrannte Geld.
Der Euro kann nicht so einfach crashen. Das können kleine Währungen (Wirtschaftsräume) gegen Grosse. Der Euro ist ein bisschen gross. Frage wäre da ob er gegen USA und / oder Asien crashen kann. Dazu wäre notwendig, dass zb USA oder Asien entsprechende politische Kooperation verweigert und das in Kauf nehmen. USD und EUR können nicht beide zusammen gegen Asien crashen.

zu 1) würde ich denken, ja, das geht. Rezessionstendenzen können die Kurse hoch bringen. Das kann auch bis 20.000 gehen. Aber eigentlich nur unter Annahme eines halbwegs normalen Konjunkturzyklus. Also auch wenn die Unternehmen aktuell realwirtschaft einen solchen Anstieg nicht abbilden können, kann der Markt das vorwegnehmen. Frage ist, ob das dann auch später real nachvollzogen werden kann. Dabei ist vielleicht auch eine Frage, welcher Art die Reszession ist.Ich würde hier denken, dass nach einem Anstieg auf 20.000 ein Fall zurück in den Bereich um 10.000 wahrscheinlich ist, wenn der vorweggenommene reale Aufschwung nicht wirklich vollzogen werden kann. Eine entsprechende Antizipation würde aber den Anstieg bereits verhindern.
Prinzipiell spricht strukturell eigentlich nichts dagegen. Die Weltbevölkerung wächst weiter, (Mensch als potentielles "Produktionsmittel" und Nachfragesubjekt). Aber dagegen stehen heute, anders als noch vor 50 Jahren, deutlichere Einschränkungen hinsichtlich der Ressourcen (Umwelt) und eventuell moralische Bedenken, was einen anderen Hintergrund liefert als er eben noch vor 50 Jahren gegeben war.
Es kommt da meiner Meinung nach sehr auf politische Entwicklungen an, inwieweit das weltwirtschaftlich abgebildet werden kann. Eine Möglichkeit ist, dass weltpolitisch einfach mehr staatliche Steuerung ausgeübt wird.

Bei einem prognostizieten Anstieg auf 20.000 stelle ich mir deswegen die Frage, ob das hier nicht von vorneherein durch Antizipation des Marktes verhindert wird (Man pumpt ja schon bereits so ziemlich alles was man hat an Unterstützung in den Markt). Welche Märke geben das her ?
Man "beobachtet" in den letzten Jahren eine Umverteilung von "arm" nach reich. Was prinzipiell ja nicht schlecht sein muss im Hinblick auf reduzierten Konsum von Ressourcen und auch weiter fortschreiten kann, allerdings irgendwie auch begrenzt ist durch potentielle Unruhen.

Einerseits würde also einem starken Anstieg der Aktienkurse nichts entgegenstehen und das auch logisch sein. Hierzu ist meiner Meinung nach eine insgesamt recht repressive Politik notwendig. Dem steht entgegen, dass eine Notwendigkeit der Konsolidierung entsteht.

Aktienkurse steigen ja seit 1900 exponentiell, was bei dem Zinssystem ja auch nachvollziehbar ist. Eine längere Nullzinsphase spricht aber gegen exponentielles Wachstum. Auch wenn ja real noch Zinsen an die Banken gehen, es wird und wurde ja auch Geld im realen Markt verbrannt.

Eine stabile Steigerung der Aktienkurse (Dow Jones und Dax) setzen doch voraus, dass ein Aufschwung und damit auch steigende Zinsen antizipiert werden.
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