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Alt 21.11.2020, 16:19   #4
Marc66
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Haben mangels Splitboard (viel zu teuer für paar Touren pro Jahr, zumal es ja auch spezielle Tourenbindungen braucht und die Felle auch nicht eben günstig sind) es auch so gelöst, dass wir das Board an einer Leine hinter uns nachziehen. So lange der Schnee nicht allzu tief und pulvrig ist (noch übler: eisig und Hang traversieren - da machen dann aber auch irgendwann die Schneeschuhe schlapp) ist das echt OK, selbst wenn's mal steiler wird. Fanden wir deutlich einfacher als das Board irgendwie an den sonst schon gut gefüllten Rucksack packen - und wir hatten ja ausser Tourenausrüstung nichts dabei.
Wir haben eine einfache Dinema-Leine genommen (hatte ich als Tampen vom Windsurfen noch rumliegen), passt super. Wer mehr Schnittfestigkeit will, könnte ein Zwillingsseil nehmen - da reicht ein Strang locker. Befestigt am Board an der Bindung, ist OK.

Das Problem beim Snowboard (auch wenn ich das vor allem im Pulver liebe) bleibt natürlich, dass man eben wegen der Schneeschuhe doch einiges an Material mitschleppt (zudem sind MSR-Schneeschuhe ja auch nicht gerade geschenkt), wenn man die aber sowieso zum Winterwandern hat, ist das eine praktikable Lösung.

Eindeutig besser sind natürlich Tourenski. Spurt sich anenehmer im tiefen Schnee, ist im Gesamtpaket einiges leichter (kommt natürlich auf die Skibreite, Bindung und die Ausführung vom Ski an - ich fahre einen 88er K2 Backup mit Step-In Bindung, könnte im Tiefschnee sicher noch einen Zentimeter breiter und bisschen "stabiler" ausfallen wenn man genug fit ist den Kram auch viele Höhenmeter an den Beinen mitzuschleppen). Wenn man nur kurze Zustiege hat und sich dann vom Kite ziehen lässt, dürfte ein Touren-Freerider ganz gut passen, hier kann man dann auch eine etwas schwerere, dafür pisten- und sprungtaugliche Bindung (wie eine Diamir oder sonstige Freeride-Bindung mit Aufstiegsfunktion) montieren. Diese Skiklasse hat keine enormen Radien, machen somit Traversen einfach und auf nicht zu harter Piste kann man trotzdem mal noch runterfahren - mit Liftunterstützung sowieso super beim Freeriden. Länge ist halt immer Geschmacksache, ich fahre etwas unter Körperlang, im Gelände bei richtig fettem Pulferschnee dürfte das locker länger (bis 10cm über Körperlänge) sein - rächt sich halt dann wieder bei Spitzkehren an steilen Hängen, wenn man keine wirklich gute Technik hat.

Wenn's zum rumfahren "im Flachen" ist, braucht man gar keine Tourenausrüstung, da kann man auch mal paar Meter zu Fuss auf eine Fläche laufen und dort die normalen Pistenski bzw. Snowboard anziehen (bei wenig Schnee lieber altes Material, man erwischt da schon mal den einen oder andern Stein, was übel ist wenn man teures Tourenmaterial so "missbraucht". Vorteil Snowboard: sinkt nicht so tief ein - Nachteil, dass man einfach weniger beweglich ist (schnell mal zum Schirm um den richtig hinzustellen wird da schnell mal mühsam, weil man eben das Board ausziehen und zu Fuss gehen muss, das ist echt anstrengend, wenn man bis zu den Knien oder gar noch weiter einsinkt).

Von Splitboards halte ich wenig, die Preise sind einfach zu heftig. Wer natürlich regelmässig auf Tour geht für den ist das ne super Lösung - ich mache das lieber mit Ski (ist auch einfacher weil die Ski auf jeder Seite eine Stahlkante haben, das kann mit einem Splitboard in eisigen Gegenden schon mal mühsam werden weil eben nur eine Seite eine Stahlkante hat).

Und nicht vergessen: sobald man von gesicherten Pisten weg geht unbedingt vernünftige Routenplanung machen (Lawinen-Kurs ist auch nie verkehrt) und die übliche Sicherheitsausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde) mitnehmen. Zusammen mit paar Ersatzklamotten und einer Wärmejacke sowie was zu trinken ist der Rucksack da schnell mal voll, da lohnt es sich auch einen vernünftigen "Touren-Rucksack" zuzulegen der auch in schwierigem Gelände eng am Rücken bleibt (ob das einer mit Airbag sein soll muss jeder für sich entscheiden, mir wird das einfach zu schwer und geht zu viel Platz verloren, zudem halt wie immer auch wieder eine Preisfrage.
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