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Alt 24.11.2021, 18:19   #12533
sober_bloke
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Cool Boostern und Testen

Hallo zusammen!

Hier mein Lösungsvorschlag:

• Boostern und dafür Impfzentren wieder öffnen
• 3 G + und / oder 2 G plus = alle müssen getestet werden!
• Mehr Geld für Pflegekräfte auf Intensivstationen und auch für die Azubis in diesem Bereich. (Denn die nächste Pandemie kommt bestimmt und Corona ist ja anscheinend auch noch eine Weile Thema.)
• Generell mehr Geld fürs Gesundheitssystem – bin da persönlich für eine gleiche Gesundheitsversicherung für alle. Die 2 Klassengesellschaft von privat und gesetzlich Versicherten, finde ich unfair. Der Versicherungsbeitrag sollte meiner Meinung nach über eine Gesundheitssteuer vom Einkommen eingezogen werden. Die Beitragsbemessungsgrenze sollte meiner Meinung nach abgeschafft werden. Dann zahlt jeder prozentual gleich viel und es kommt mehr Geld ins Gesundheitssystem. Der Beitragssatz könnte ja dann bei 14,6 % bleiben und die Aufteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber finde ich auch sinnvoll, sollte also auch so beibehalten werden.

Wie seht ihr das?

Ich denke 3 G und 2 G waren einfach keine gute Lösung im Kampf gegen die Pandemie.
Man hätte alle Personen vor der Teilnahme an Veranstaltungen etc. testen lassen müssen um die Ausbreitung von Corona einzudämmen.
Denn Geimpfte können genau so ansteckend sein wie Ungeimpfte:

https://www.geo.de/wissen/gesundheit...-30947868.html

Geimpfte sind allerdings weniger lange infektiös als Ungeimpfte (laut dem Artikel s. o.).

Trotzdem können sie ja auch in dem kürzeren Zeitraum viele Personen anstecken, wenn sie genau dann viele Kontakte haben.
Was in Bezug auf die Geimpften auch gerne unerwähnt bleibt:
Auch wenn die Impfung gegen eine symptomatische Erkrankung mit Corona zu x % schützt.
Wie gut schützt sie die Geimpften (und deren Kontaktpersonen) denn gegen eine infektiöse asymptomatische Erkrankung?
Der Einfluss der Infizierten ohne Symptome auf den Verlauf der Pandemie ist recht umstritten (soweit ich das jetzt überschauen konnte). Laut diesem Artikel sollte der Einfluss der Symptomlosen keinesfalls unterschätzt werden:

„Studie aus den USA
Hälfte der COVID-19-Infektionen kommt von Menschen ohne Symptome“

https://www.deutsche-apotheker-zeitu...-ohne-symptome

Bin mir nicht sicher, ob es im bisherigen Verlauf dieses Threads schon angesprochen wurde:

Es macht meiner Meinung nach ja auch Sinn bezüglich der Verbreitung von Corona nicht nur zwischen geimpft und ungeimpft zu unterscheiden, sondern auch zu berücksichtigen, welche Impfung die Personen, wann erhalten haben.

Das liegt zum einen an der dominierenden Delta Variante – im August lag deren Anteil in Deutschland wohl sogar schon bei 97 %:

https://www.aerzteblatt.de/nachricht...bei-97-Prozent

Eine vollständige Impfung mit AstraZeneca schützt laut rbb24 nur zu 60 % vor einer symptomatischen Erkrankung durch die Delta Variante.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/...n-mutante.html

Trotzdem gelten Personen mit dieser Impfung als geimpft nach der 3 G Regel bzw. 2 G Regel und können so die Viren auf Veranstaltungen verbreiten. Spätestens im Privathaushalt, aber auch an anderen Kontaktstellen ohne 3 G etc. können die Viren dann auf Ungeimpfte und alle anderen Personen übertragen werden. Diese Kette setzt sich immer weiter fort. Und so kann das Virus auch an Schulen ankommen, wo nunmal fast alle Kinder unter 12 Jahren ungeimpft sind.
Der obige rbb24 Artikel ist übrigens vom 12.07.2021.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte man als Politiker (besonders als Gesundheitsminister) schlussfolgern können, dass 3 G und 2 G eben NICHT ausreichend sind um eine Ausbreitung der Corona Pandemie mit der derzeitigen Impfquote etc. zu verhindern. Meiner Meinung nach hätte man dann entweder 3 G + oder 2 G + einführen müssen. Sodass, jeder Teilnehmer einer Veranstaltung etc. egal, ob genesen, geimpft oder ungeimpft auf jeden Fall nur getestet eingelassen wird.

Ähnlich sieht es bei dem Impfstoff Johnson und Johnson aus. Bei diesem Impfstoff wusste man schon recht früh, dass er nur zu „65 Prozent gegen Erkrankungen nach Infektion mit dem ursprünglichen Coronavirus, gegen Delta wahrscheinlich weniger“ schützt.

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../27375698.html

https://www.n-tv.de/wissen/Wirksamke...e22561521.html

Auch die Personen, die mit Johnson geimpft sind, lässt man nach der 3 G bzw. 2 G Regel frei herumlaufen und somit die Corona Viren potenziell verbreiten.

Besonders riskant bei Johnson:

„Aktuelle Studien deuten jedoch darauf hin, dass für den Janssen-Impfstoff - im Unterschied zu den anderen zugelassenen Impfstoffen - eine vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante besteht. Eine schwere, durch die Delta-Variante verursachte Erkrankung, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordert, kann eine einzelne Dosis dieses Impfstoffs nur zu ca. 70 % verhindern.“

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/CO...rksamkeit.html

Mit Johnson ist man entsprechend deutlich weniger gut geschützt gegen schwere Verläufe als im Vergleich zu anderen Impfstoffen. Trotzdem gelten Personen mit nur 1 Johnson Impfung als „Geimpfte“ nach der 2 G oder 3 G Regel.

Meiner Meinung nach hätte man die mit Johnson Geimpften schon viel viel früher Boostern lassen müssen. Die geringe Wirksamkeit von Johnson war schon lange bekannt s. o.

Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass der Impfschutz durch BioNTech, Moderna und AstraZeneca nach einem halben Jahr deutlich geringer ist als 2-4 Wochen nach der Impfung:

„Nach einem halben Jahr ist bei Astrazeneca der Schutz im Grunde nicht mehr vorhanden.“

https://www.mdr.de/brisant/corona-im...mkeit-100.html

„Bei Astrazeneca war nach gerade einmal vier Monaten der Impfschutz vor einer Infektion mit Covid-19 nicht mehr messbar. Bei Biontech/Pfizer lag er nach sechs Monaten bei mageren 23 Prozent. Am besten schneidet Moderna mit einer Effektivität von knapp 60 Prozent nach einem halben Jahr ab.“

Es war von vornherein ungewiss wie lange die Impfungen schützen werden:

https://www.fr.de/wissen/corona-impf...-90122880.html

https://www.zdf.de/nachrichten/panor...itaet-100.html

Das hätte man allerdings gut untersuchen können, anhand der bereits Geimpften.

Da frage ich mich: Warum gibt es dazu aus Schweden eine Studie, aber anscheinend keine aus Deutschland? Warum wurde die Wirksamkeit der Impfstoffe nach 3 oder 6 Monaten in Deutschland nicht untersucht?

Meine Meinung: Eigentlich dürften Personen, die ihre 2. AstraZeneca Impfung vor dem Juli 2021 erhalten haben gar nicht als „Geimpft“ bewertet werden. Denn der Schutz gegen Corona liegt ja dann für diese Personen bei 0. Aber auch die 23 % Restschutz 6 Monate nach der Impfung mit BioNTech sind kein ausreichender Schutz vor der Pandemie.

Da hätte nur rechtzeitiges Boostern geholfen.

Aus meiner Sicht hätte man damit und durch verbindliches Testen vor Veranstaltungen etc., die aktuell angespannte Corona Lage verhindern können.

Fazit:
  • Das Nachlassen des Impfschutzes wurde unterschätzt und das Boostern zu spät vorangetrieben (verschlafen) - besonders bei dem eher schwach wirkendem Johnson & Johnson sowie bei dem schnell in der Wirksamkeit nachlassenden AstraZeneca.
  • Man hätte immer alle Teilnehmer von Veranstaltungen etc. testen müssen – auch die Geimpften und Genesenen.
  • Für die Pflegekräfte der Intensivstationen hätte man den Lohn deutlich erhöhen müssen um den Job attraktiv zu machen.
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