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Alt 02.03.2021, 10:53   #9049
Rallef79
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Zitat von Thisl Beitrag anzeigen
Rallef: ich bin kein Mediziner und kann daher deine Frage nicht beantworten, die ist schon etwas sehr speziell für einen Laien, die verstehe ich nicht mal sprachlich.
Ob die Zahlen Aussagekraft haben, kann ich nicht beurteilen.
Vielleicht kannst Du in etwas einfacheren Worten erklären, warum der Vergleich keine Bedeutung haben soll?

Ich sehe nur daß die Beatmungen und auch die Beatmungsdauer von 2019 auf 2020 nicht zugenommen haben,
und ich sehe daß die schweren Atemwegserkrankungen auch nicht zugenommen haben.
Beides bezieht sich auf Abrechnungen für Behandlungen aller deutschen Krankenhäuser.

Also für mich Laien müsste sich doch eine so gefährliche Pandemie,
die die Triage wegen Überforderung des Gesundheitssystems auslösen könnte(das war doch das Haupt-Argument für die Massnahmen),
irgendwie statistisch EINDEUTIG auswirken...
https://reitschuster.de/post/keinesw...t-bei-covid19/
Nagut, dann schauen wir uns die 4 Grafiken und deren Aussagekraft mal etwas genauer an.

1. Die absoluten SARI Fallzahlen sind im Vergleich 2019/2020 gesunken. Es werden nur Fälle der Diagnosecodes J09-J22 als Hauptdiagnose berücksichtigt. Wie sich die jweiligen Zahlen im Detail (Ursachen) zusammensetzen erfahren wir nicht. Welchen Anteil Covid-19 Erkrankungen im Jahr 2020 haben bzw. ob diese überhaupt über die o.g. Diagnosecodes als Hauptdiagnose erfasst werden? Wir wissen es nicht.

2. Die o.g. Punkte treffen auch auf das Diagramm zur zeitlichen Belegung mit SARI Fällen nach Altersverteilung zu. Hinzu kommt die Einschränkung, dass nur Fälle mit einer Verweildauer bis zu einer Woche berücksichtigt werden. Die durchschnittliche Verweildauer eines Covid-19-Patienten auf der Intensivstation beträgt aber schon 2(+) Wochen, d.h. viele Covid-19 fallen hier also durchs Raster (vorausgesetzt sie wurden überhaupt berücksichtigt s.o.).

3+4. Die absoluten Zahlen beatmeter Patienten sind im Vergleich 2019/2020 ebenfalls gesunken, die Beatmungsdauer bleibt ungefähr gleich. Hier wird gar nicht nach Diagnosen unterschieden. Wie sich das im Detail zusammensetzt und welchen Anteil Covid-19 Erkrankungen haben bleibt wieder im Dunkeln. Viele Fälle von künstlichem Koma (aus diversen Gründen) daueren teilweise Wochen bis Monate - die werden hier alle mitgezählt - welchen Sinn macht das?.

Fazit: Es wird lediglich aus der Ferne auf die Gesamtzahlen geschaut und daraus die Schlussfolgerung gezogen, dass ja "alles wie immer" gewsen sei, da sich die Zahlen nicht großartig geändert haben. Hätte man etwas genauer hingeschaut, hätte sich auch ein differenzierteres Bild ergeben, welchen Anteil welche Covid-19 Erkrankungen hatten und welche andere Ursachen. Das wollte der Autor aber scheinbar nicht.
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