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Alt 05.08.2022, 14:42   #34
dockitty
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Lächeln

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Zitat von Smeagle Beitrag anzeigen
Leider nein. Ich bin jede freie Minute draußen und mache "Brettsport". Mit und ohne Wind, Land und Wasser. Die Kinder konnte ich praktisch nur unter Zwang raus kriegen, keinerlei Interesse. Der "Kleine" ist sogar recht begabt, hat direkt beim ersten Versuch Wenden und Halsen gefahren auf dem Windsurfer. Aber war ihm "zu viel Aufwand" (dabei habe ich ihm alles aufgebaut/abgebaut etc) und er war dann genau dreimal mit dabei in zwei Jahren. Bevor ich dann frustriert das ganze Kindermaterial wieder verkauft habe. Longboard fährt er schon ab und an, aber mehr so als Transportmittel, nicht aus Spaß am Sport. 2x im Jahr Windskaten war auch noch drinn, aber halt wirklich minimal. Die "Große" noch schlimmer, hat es nicht mal jemals versucht.

Also ich finde es immer wieder spannend, wie das mit den Kindern und Sport so funktioniert oder eben ich nicht. Ich vage in deinem Fall mal eine Theorie: Vielleicht liegt es daran, dass du den Kindern einfach die Wahl gelassen hast?

Meine Eltern haben mich damals praktisch ohne Alternative dauernd zum Sport gezerrt. Im Winter war Skifahren angesagt, und zwar jedes Wochenende, ob ich wollte oder nicht und meist wollte ich nicht, aber ich hatte eben auch keine andere Wahl, musste mit. Alle Alltagswege wurden mit dem Rad zurückgelegt, weil wir gar kein Auto hatten, also musste ich wieder radeln, obwohl ich es manchmal echt hasste, aber es war eben unser einziges Fortbewegungsmittel. Schwimmen war sowieso klar, dass ich das mit 4 Jahren schon konnte, im Sommer haben sie mich gnadenlos an jedem schönen Tag zum See geschleppt - obwohl auch das manchmal echt nervte. Meine Eltern haben mich dann einfach in irgendeinen Kurs gesteckt (Skikurs, Schwimmkurs, Surfkurs, etc) und ich hatte da auch wieder keine Wahl, traute mich ja nicht, dauernd den Lehrer anzujammern.

Das führte dann erstmal dazu, dass ich als Teenie erstmal eine lange Phase von "f...ck you" and "no Sports" hatte und mit 20 natürlich sofort den Führereschein machte und mir ein Auto besorgte, damit ich endlich nimmer radeln musste.

Aber heute bin ich begeisterster Skifahrer, Radfahrer (Sport und Alltag), Wassersportler, Kletterer... fast Sportsüchtig und es gibt fast nichts, was mich nicht interessiert.

Und bei meinen eigenen Kindern hab ich auch aufgehört zu zählen, wie oft die schon auf der Skipiste geheult und gemotzt haben und bei jeder sportlichen Aktivität ist am Anfang eigentlich dauermotzend angesagt. Aber hilft ja nix, da muss man durch. Und dann halt auch einfach mal im Kurs abgeben die Gören.

Vielleicht muss man da als Eltern einfach mal mehr Druck machen bzw. die Kiddies vor vollendete Tatsachen stellen, ohne zu fragen, ob sie das jetzt machen wollen.


Geändert von dockitty (05.08.2022 um 15:00 Uhr)
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