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Alt 23.01.2022, 10:28   #107
sixty6
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Zitat von muellema Beitrag anzeigen
Konntest du die Nacht vor Aufregung nicht schlafen?

Nein, ich bin nicht deiner Meinung, weil dann die Matte ja das non-plus-ultra wäre. Im Gegenteil. Die Matte selbst bietet nur demjenigen ein Leistungsplus, der damit auch umgehen kann. Es ist ein pures Luxusgut, welches man gerne mal haben kann. Eben das sportliche Cabriolet.

Wir stimmen beide sicher überein, dass nicht der Kite "springt", sondern der Kiter. Von daher betrachten wir die Technik des Kiters, und die ist nunmal unterschiedlich. Gleichzeitig ist der Absprung bei einem XR, Edge, Switchblade, etc. auf jeden Fall einfacher. Bei der Matte machen die meisten einfach nur Weitflüge, einen quasi senkrechten Liftoff sehe ich tatsächlich überaus selten. Weil das Timing bzw der Absprung einfach verkackt wurde, sei es durch eine Kabbelwelle, durch eine Windböe, oder doch einem anderen Kiter am Spot. Und genau hier kommt der Charme der Tubekites durch. Ein Absprung am Tubekite ist i.d.R. deutlich kurzfristiger möglich als bei einer Matte, nicht nur wegen einer schnelleren Reaktivität.

Weiterhin kann ich mich nicht mit dir einigen, wenn es um das Regenpotential geht. Ich formuliere das mal in deinem Stil: Würde ich auf die regenfeuchten Kitetage verzichten, so wären 50% meiner Kitetage sicher nicht möglich. Von daher ist die Matte NICHT das ultimative Produkt wenn es ums Springen geht. Es ist EINE mögliche Lösung für hohe Flugleistungen. Bspw ein Duotone Dlab in 13 springt auch verdammt gut, bei aber deutlich einfacher Flugleistung. Da ist lässt sich über eine längere Zeit der Sessions bei uns feststellen, dass da die Matte (13er Sonic3) eben NICHT die Nase vorn, sondern in der Regel eher das Nachsehen. Erst bei schön flachem Wasser und berechenbarem Wind konnte ich den Sonic wirklich ausfahren und dann natürlich auch den Tube einstecken. Aber es ist eben genau das, was ich die ganze Zeit proklamiere und ebenfalls auch dahingehend Zuspruch bekomme:

Eine Matte ist NUR DANN überlegen, wenn alle Bedingungen bzw Parameter passen.


Abschließend muss ich einfach nochmal auf deinen letzten Absatz eingehen. Wie viele Kitetage lässt du liegen, wenn du den Kitetag abbläst, wenn der Forecast Regen ansagt? Jeder "klar denkende" Mensch schätzt seine Bedingungen am Spot ein, vergleicht mit der aktuellen Wettervorhersage und geht entweder raus, oder lässt es. Bei 15-20kn und Nieselregen im Forecast gehe ich ganz sicher raus, viele andere "klar denkende" ebenfalls (zumindest sind die Spots dann komischerweise auch immer voll). Wenn du nur als Schönwetterkiter auftrittst, dann lass uns doch mal an einem sonnigen Kitevideo von dir teilhaben.
Aber bitte als "klar denkender Mensch" mit verbauter Safetyleine und ohne Boardleash

Ich bin eigentlich super entspannt und denke sogar ab und zu an dich. Bei den Tagesnachrichten eines Tages sogar, da hab ich ein tolles Schild mit Slogan gesehen, wo ich direkt an dich denken musste: Lieber MEHRdenken statt QUERdenken
Bleib cool! - zuviele Sprüche, die du da immer raushaust... bleib lieber sachlich korrekt!
Z.B. unterstellst Du mir dauernd, dass ich behauptete, Matten seien das Nonplusultra. Habe ich aber definitiv nie gesagt!. Ich hatte hier immer nur Bezug auf das Anliegen des TEs genommen - Sprungtechnik und Sprungfähigkeit von Matten.
Dass Letzteres von bestimmten Faktoren abhängt ist unbestritten, sagte ich doch selber alles schon. Gilt aber gleichwohl auch für alles Systeme... eigentlich für fast alles.
Du hattest das Zusammentreffen dieser Faktoren mit einem " Lottogewinn verglichen. Da habe ich insistiert. Den hätte ich dann ja täglich bei jedem einzelnen Schlag - ohne vermessen sein zu wollen...

Dass 'klardenkende Menschen" bei den von Dir angesprochenen "Regenfronten" vom Wasser gehen, ist für die grosse Mehrheit absolut sinnvoll, und machen eh die Meisten- da - wie Du ja selber sagtest - der Wind oft unberechen und von 15 auf 30kn hochpowern kann. Wieviele schwere und tödliche Unfälle haben wir in Vergangenen Jahren hier im Forum diskutiert, die genau darauf zurück zu führen waren ... !? Btw - alle mit Tubes , deren Besitzer davon ausgingen, alles kontrollieren zu können...
Weiterhin sagte ich , dass ich in " normannischem Dauerregen" garnicht erst aufbauen würde. Zwar gibt es Leute die sowas machen, aber das sind an meinen Spots, wo es oft über 150 kiter hat höchstens , eine Hand voll...
Deine Ausage, dass ne Matte nur dann überlegen ist wenn alles passt ist doch evident. Aber was heißt das denn!? --> Mattenkenntnisse und trockenes Wetter. Wobei Regen ja kein k.o Kriterium ist zum normalen Herumfahren... Die Gewichtszunahme durch Nässe ist bei Matten prozentual ja grösser, da sie leichter sind.
Die Voraussetzung vorhandener Mattenskills hatte ich bereits selber genannt. Meiner Erfahrung nach ist das kein Problem. Du hast es ja auch geschafft - ich auch und viele andere genauso. Wenn man Dich reden hört, könnte man zum Schluss kommen, dass es nur den absoluten Freaks vorbehalten sei, das Handling und das Timing für den Absprung zu finden. Nein - das schafft auch "Lisschen Müller"!. Zb ein Soul ist da ziemlich idiotensicher - ist eben kein Expertenkönnen nötig. Du verwechselst das eben mit der Tatsache, dass wenn jemand z.B. jahrelang sein Timing mit Tube perfektioniert hat ( was eben auch Jahre!! gedauert hatte, bis man es einigemassen perfekt konnte), man sich auf das andere Timng mit Matte einstellen muss. Diese Zeit des Lernen billigst Du selbstverständlich, und ohne es auch nur zu erwähnen den Tubes zu. Bei Matten setzt Du es offensichtlich unbewusst voraus - alles was vom jahrelangen Tubehandling abweicht, ist demnach quasi "schwierig"... das mag so sein mit jahrelanger Tube-Gewohnheit. Als jemand, der sofort nach dem Anfängerkurs auf Softkites umgestiegen ist, kann umgestiegen ist, hatte ich nie nennenswerte Probleme - zumindest nicht mehr als die kumpels von mir, die mit Tube Karriere machten... und als Windsurfer ist man per se relativ unbegabt beim Kitenlernen...
Von daher - das Mattentiming bekommt man locker ins Gefühl. Und dann kann damit eigentlich jeder hoch hinaus, wenn er die Balls dazu hat... - ach ja, das war die dritte Voraussetzung


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