Wir sind inzwischen wieder zurueck. Wir waren wie geplant zuerst 6 Tage in Salamansa (Sao Vicente) am Strand zum Kiten, danach noch knapp 2 Wochen auf Santo Antao hauptsaehlich zum wandern. Beides war super.
Zu Salamansa. Juli ist wie bereits berichtet nicht die Hauptwindzeit.
Windausbeute: insgesamt 7 Tage am Strand, davon:
2 Tage verpasst wegen nicht geliefertem Gepaek (Wind waere ok gewesen fuer 1 Tag Twintip mit 12er und ein Tag Foil mit grossem Material).
1 Tag Twintip mit 9er ordentlich Power, die beiden Locals waren mit dem 7er draussen.
1 Tag Foil mit dem 14er Hysper 2 (schaetze so 10 Knoten)
2 Tage Foil mit dem 7er (12er mit Twintip waere sicher ebenso spassig gewesen, hatten aber keinen 12er dabei).
Waere das Gepaeck rechtzeitig angekommen, hätten wir bis auf einen Tag jeden Tag kiten koennen. Allerdings haben wir die Wohnung in Salamansa auch erst einige Tage vorher gebucht, als die Vorhersage gut aussah.
Das Dorf (Salamansa): kleiner Ort, mit jeder Menge Laeden die Grundnahrungsmittel sowie Suessigkeiten u.s.w. verkaufen. 2 Beachbars/Restaurants in denen meistens nix los ist. Mehr gibt es im Ort nicht. Aktuell nur eine einzige Unterkunft - "Kitehouse Salamansa", ein Airbnb eines Spaniers der in Mindelo wohnt. Wir hatten die obere Wohnung, mit windgeschuetzter Outdoorkueche, grosser Terasse, Aussicht ueber den ganzen Strand u.s.w. . Sehr gemuetlich. In knapp 5 Minuten zu Fuss mit Material steht man am Wasser. Also vom Bett aufs Brett. Preis war 50 Euro pro Nacht fuer die Wohnung mit 2 Schlafzimmern. Grundsaetzlich waere es auch moeglich in Mindelo in einem Hotel zu wohnen, und taeglich nach Salamansa zu fahren (Minibus, Mitwagen, Taxi). Die beiden Beachbars sind bereits Material zu lagern
Tagsueber gibt es cirka stuendlich einen Sammelminibus (Aluguer) nach Mindelo (15 Minuten, 1 Euro). Keine fixen Zeiten, faehrt +/- wenn voll, ein Taxi wuerde knapp 10 Euro kosten. Der Strand ist sehr gross, und meistens ziemlich leer. In unserer Zeit waren tagsueber eigentlich nur einige Kinder am Strand, die jeweils sehr nett mit unseren Tochter gespielt haben, und zum Teil auch selbst gekitet sind.
Wenn etwas mehr Wind ist, gibt es 2-3 Locals (Jugendliche) die ebenfalls kiten (mit uralt Material), einer davon richtig gut.
Beachbreak: sobald etwas mehr Wind ist gibt es einen ordentlichen Beachbreak, das heisst die Ãœberkopfhohe Welle bricht in zirka Knie tiefem Wasser. Die heikle Zone ist she kurz, es gilt zirka 5m zu Ãœberwinden. Bei mehr als 15-20 Knoten Wind kommen die Wellen aber sehr schnell hintereinander, sodass ich bei diesen Bedingungen nicht foilen war. Mit dem Twintip hatte ich keinerlei Probleme den Beachbreak zu ueberwinden (meine Frau aber schon).
Gemaess dem englischen Barbetreiber, werden die Wellen auch im Winter bei Starkwind nicht relevant groesser.
Draussen groessere, ruhige Wellenberge, nicht mega kabbelig.
Gefahren: Wind ist Side-On, bringt einem also zurueck, wenn man weit nach Westen abdriftet, haette es dort irgendwann Klippen. Ablandige Stroemungen habe ich keine bemerkt, einmal aufgrund eines Leinenrisses Selfrescue 300m weg vom Strand, war kein Problem. Die Locals (inkl. Kinder und jugendliche) Baden und Schwimmen im Meer. Rescue Service gibt es keinen. Meistens ist auch kein Fischerboot in der Bucht. Als ich beim Selfrescue war, ist sogleich ein junger Local mit dem Surfbrett rausgepadelt um zu schauen ob alles ok ist und ober helfen kann. Wir haben das selbst auch gemacht, als einer der Locals das Brett verloren hat.
Insgesamt sehr friedliche Stimmung am Strand: Wir haben den Kindern/Jugendlichen unseren Trainerkite ausgeliehen, sie haben mit unserer Tochter gespielt, und beim Starten/Landen geholfen, wollten uns gerne auch ihr (sehr weniges und altes) Material gratis ausleihen. Der englische Betreiber der einen Beachbar leiht allen Jugendlichen und Kindern all sein Material gratis aus (und uns auch).
Aus meiner Sicht ebenfalls kitebar ist baia dos gatas, dort haben aber Schwimmende wohl absoluste Prioritaet, sowie Teile der Praia grand sicher auch. Ebenfalls moeglich ist aus meiner Sicht das Kiten auf Santo Antao am Strand von Porto novo resp. am Strand südwestlich davon (sieht aber nicht mega aus). Wir waren dort aber nicht kiten.
Locals: Grossmehrheitlich nett, entspannt und hilfsbereit. Speziell auch am Strand. Sprache: die Leute sprächen primär kreolisch und portugisisch. Mit französisch und zum Teil auch englisch kann man sich problemlos durchschlagen. Die Leute sind wirklich nett, und bemühen sich auch, wenn man keine gemeinsame Sprache findet.
Hin und wieder wird man am Strand von einem Kind nach Suessigkeiten oder Geld gefragt, oder sie wollen einem ein Armband verkaufen. Wir haben jeweils abgelehnt, was sie nicht zu stoeren schien. Sie haben dann jeweils freudig weiter gespielt. Folgende Bemerkung dazu: unsere dreijaehrige hat praktisch in jedem Tante Emma Laden auf den Kapverden Suessigkeiten zugesteckt bekommen: Resultat: nach einigen Tagen hat sie auch angefangen die Ladenbesitzer nach Suessigkeiten anzubetteln. War ziemlich muehsam ihr das wider abzugewoehnen
. Habe ein gewisses Verstaendnis dafuer, dass das den Kapverdischen Eltern zu bloed ist, resp. die Kinder es einfach versuchen, wenn es bei Touristen vermutlich so haeufig klappt.
Wenn kein Wind ist (oder auch sonst
): kann man sich Mindelo anschauen, man kann nach Sao Pedro gehen um mit Schildkroeten zu schnorcheln, oder auf die Nachbar Insel Santo Anto fahren (1h Faehre ab Mindelo), die ein echtes Wanderparadis ist.
Fazit: Uns hats extrem gut gefallen. Fuer einen reinen Kiteurlaub wuerde ich vermutlich eher nicht dorthin fliegen. All Inclusive Freunde werden ganz sicher auch nicht gluecklich. Wer aber gerne das Kennenlernen eines neuen Landes und Wanderferien auch noch mit Kiten verbindet, der ist dort mit einem vom Bett aufs Brett Spot sicher sehr gut aufgehoben. Familientauglichkeit aus meiner Sicht ebenfalls sehr hoch (gilt nicht fuer zu stark verweichlichte/verwestlichte Personen
).