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Alt 24.07.2020, 11:49   #16
henr1k
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Aus eigener Erfahrung bin ich nun zwiegespalten was Fuerteventura im Juli (Sommer) angeht. Wind kam aus nördlichen Richtungen. Anfangs zu wenig, dann um die 20 Knoten (außer Sotavento).

Die Wellenreiter sind schon sehr präsent auf der Insel. Und wenn da erstmal ein paar sind, dann mischt sich das auch nicht. Mein Eindruck war, wer als erstes da ist hat auch den Spot. Da es deutlich mehr Wellenreiter auf der Insel gibt, passt man sich an.

El Hierro war z.B. immer mit Wellenreitern belegt. Majanicho eher mit Kitern. In La Pared war es tatsächlich gemischt und gut sortiert. Aber selbstredend wäre man als Kiter schon auch mal gerne in den schönen Wellen der Wellenreiter gefahren. Aber das geht halt bei den Bedingungen echt nicht klar. Es gibt gute Gründe Kiter und Wellenreiter voneinander zu trennen.

Das nervige ist, dass in Fuerteventura alles streng nach Tide geht. Bei Ebbe kann man es so gut wie knicken am North Shore zu fahren. Schon bei Flut sollte man genau wissen in welchem Channel man rausgehen (Schuhe!!!), rausdraggen oder schon rausfahren kann. Spitze Lavafelsen sind überall. Bei Ebbe wird das noch extremer. Zwei Stunden vor oder nach Flut habe ich keinen mehr am North Shore kiten sehen.

Mir blieb damit nur ein Slot zum Kiten am Tag. Die restliche Tagesplanung war damit auch weitestgehend blockiert, denn man muss alles genau um die Tide legen.

Davon abgesehen gilt es auch den richtigen Stichweg zum Spot zu finden. Nicht alle liegen an der Dirtroad. Von der Dirtroad gehen so einige kleine Pfade ab. Manche sind nur mit Allrad und ordentlich Bodenfreiheit zu befahren, andere auch so. Muss man vorsichtig probieren.

Wenn man keine Ortskenntnis hat ist das alles sehr schwierig. Local knowledge ist hier notwendig.

Irgendwelche Pools in Tostón waren durch Planschurlauber belegt. Da kitet sicherlich keiner. Abgesehen davon sind die ohnehin nicht groß. Wenn man da einmal den Kite abstürzen lässt, kann man ihn vermutlich in Einzelteilen aus den Lavafelsen raussuchen.

Sowohl La Pared als auch alles am North Shore sind keine Anfängerspots. Eigentlich auch nicht für Fortgeschrittene. Man sollte sich, Kite und Board sehr gut unter Kontrolle haben. Eine Rescue gibt es nicht. Stattdessen Strömungen und Felsen (Unter- und Überwasser).

Flag Beach ist bei Ebbe ein Glücksspiel. Das mache ich sicherlich nicht nochmal. Lohnt sich m.E. überhaupt nicht bei nördlichen Winden. Es kommt kaum Wellen an und wenn, dann kreuzen sie seltsam. Es ist voll, gerne mal ablandig und wie gesagt, nördlich und südlich des 250m Strandabschnittes sind Lavariffe, die alles andere als freundlich aussehen.

Sotavento Lagune kann richtig aufdrehen. Kommt der Wind allerdings über Land (nördliche Windrichtungen), dann ist es sehr böig. Ich fand das wenig toll.

Bei letzteren beiden Spots kann man sich aber auch einfach an den Strand setzen (nach Luv!!) und beinahe im Minutentakt zugucken wie sich die Leute mit den absurdesten Manövern in Gefahr bringen. Das ist fast wie (Katastrophen)-Kino.

Mein Fazit: Zum Wellenreiten ist es auf Fuerteventura besser.


Geändert von henr1k (24.07.2020 um 12:36 Uhr)
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