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Alt 19.10.2020, 11:05   #5307
julian-kitesurfen
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Zitat:
Zitat von Jan:)! Beitrag anzeigen
Solche Vergleich hinken immer von vorne bis hinten in alle Richtungen.
Fakt ist es gibt eine Zahl X von Leuten die hier aufgrund der Einschränkungen mehr oder weniger gestorben sind.
Ob das die Maßnahmen rechtfertigt, will ich persönlich nicht abwägen.

Aber zu sagen, wir stünden jetzt genauso da, als hätte man nichts getan, stimmt eben nicht.



In der Praxis ist es auch ganz gut nicht gestorben zu sein.
Was du meinst ist vermutlich wieder die Abwägung, also ob die Maßnahmen dem Ergebnis angemessen sind.

Wie gesagt, ich will die Abwägung nicht vornehmen.
Realistisch kann man das sowieso erst, wenn die Pandemie vorbei ist.
Die Frage ob und wann es wirksame Medikamente und oder Impfstoffe geben wird, ist dabei doch entscheidend.

Wenn das so lange dauert, bis sowieso fast jeder schon infiziert war, hätte man sich das ganze sparen könen
Wenn das zu einem Zeitpunkt passiert, bis zu dem eine weite Vebreitung vermeidet wurde, dann ist der Nutzen relativ hoch.

Wenn z.B. jetzt schon sicher wäre, es gäbe in November einen wirksamen Impfstoff, dann würde jeder einsehen, dass es sinnvoll wäre sich bis dahin einzuschränken.
Die Unsicherheit in dem ganzen führt dazu, dass man das Vorgehen aktuell eben (noch) nicht bewerten kann.

Ob es angemessen war oder nicht, kann man erst hinterher wissen.
Das Maßnahmen etwas bringen und Covid-19 eine gefährliche Krankheit ist habe ich nie geleugnet. Nichtsdestotrotz ist es aber im Regelfall nur für einen kleinen Anteil der Bevölkerung gefährlich, diese kann man auch gezielt schützen.

Ich bringe eigentlich ungern persönliche Beispiele, da diese nie die Gesamtsituation widerspiegeln. Ich (Mitte 20) lag auch schon einige Zeit auf der Intensivstation, nachdem man eine Sepsis deutlich zu spät festgestellt hatte. Jährlich sterben mehrere Zehntausend Menschen an einer Sepsis, einen gewissen Teil davon könnte man durch eine bessere Ausstattung / Schulung der Krankenhäuser / Ärzte etc. verhindern.

Der aktuelle Stand ist doch, dass der Impfstoff voraussichtlich noch etwas brauchen kann und eine hohe Wirksamkeit auch nicht sicher ist. (vgl. andere Impfungen gegen Grippe z.B.) Auch ist es wahrscheinlich, dass wir durch die weitergehende Zerstörung der Natur weitere "Pandemien" haben werden. Mittlerweile stehen den Regierungen einige Studien, Erfahrungswerte und Statistiken zur Verfügung, auf Basis derer man Covid-19 längst hätte relativieren können.

Relativieren heißt NICHT verharmlosen, sondern in Bezug zu anderen Problemen und Risiken zu stellen. Viel mehr würde ich von den Regierungen / Parteien erwarten, dass sie uns mit der gleichen Dringlichkeit und Frequenz auf die wirklich großen Probleme aufmerksam machen. Sobald es um kleinste Einschränkungen für den Klimawandel geht, schreien doch alle auf. Sobald ein paar Flüchtlinge kommen, wählen die Menschen wieder vermehrt rechte Parteien.


Geändert von julian-kitesurfen (19.10.2020 um 11:16 Uhr)
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