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Alt 06.12.2022, 11:18   #45
joeach500
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@Kitefan123

Ja, eine Matte fliegt viel weiter vorne am Windfensterrand, deshalb ist die Perspektive erstmal ungewohnt, wenn man den Kopf viel weiter in den Nacken legen muß, wenn der Kite auf 12 Uhr steht.
Überfliegen ist mit dem Soul aber kein ernsthaftes Problem, selbst wenn er das tut, driftet er meist einfach wieder zurück.
Ansonsten hilft natürlich auch Abbremsen bzw. Einlenken, bevor er überfliegt.
Falls du ihn mal unterspringst, einfach die Bar durchgezogen lassen, meistens fängt er sich dann selbst wieder.

Zu den Barkräften:

Beim Tube bewirkt die Aufhängung des Kites, daß etwa ein Drittel der Zugkräfte des Kites als Haltekräfte an der Bar aufgenommen werden.
Man spürt also, besonders in unserer Gewichtsklasse, immer sehr deutlichen Zug.

Bei der Matte kann der Hersteller durch den Mixer die Kraftverteilung auf Front und Steuerleinen freier gestalten und der Anteil der Haltekräfte ist deutlich niedriger als beim Tube.
Ausserdem ist durch den besseren Stand im Windfenster die Querkraft geringer, gegen die du dich lehnen könntest.

Das in Kombination mit der niedrigeren Windgeschwindigkeit bei der du jetzt fährst, führt zu diesem ungewohnten Gefühl, daß du wenig Zug hättest.
Der Kite zieht jetzt nur mehr am Trapez als an den Händen und das auch noch mehr in Fahrtrichtung als quer dazu.

Wenn du mehr spüren willst, hilft es tatsächlich den Kite tiefer zu fliegen und dabei mehr Höhe zu fahren, dann bekommst du deine gewohnten Querkräfte wieder, allerdings bei ganz anderen Windwinkeln als mit dem Tube.

Probiere einfach herum, du wirst dich schnell daran gewöhnen und den Sweetspot finden.

Und: die Bar ist die Bremse!
Einfach möglichst wenig bremsen und nicht versuchen die vom Tube gewohnten Haltekräfte zu finden!
Speed ist dein Freund!

Bei mir ist mit dem 21 er Sonic das Losfahren das untere Limit.
Mit Kiteloop komme ich da bei 12 m Spannweite auch nicht weiter, weil ich ihn zu stark herumreissen muß.
Deshalb ist meine Technik den Kite wirklich weit auf die Gegenseite auszuholen, sodaß er beim folgenden Powerdive
rel. weich gesteuert und nicht zu tief und zum Beschleunigen stark depowert durch die Powerzone fliegt.
Im Extremfall fliege ich den Kite so mehrmals hin und her und nutze den ersten Flug durch die Powerzone zum Aufstehen und den zweiten erst zum losfahren.
Das ist zwar hauptsächlich meiner mangelnden Gewandtheit geschuldet, die Idee dahinter kann aber vielleicht helfen.


Geändert von joeach500 (06.12.2022 um 11:38 Uhr)
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