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Alt 29.05.2022, 15:33   #11
Alexomator
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Der Forecast war solide und es sollten 20 Knoten Grundwind mit Böen bis 30 aus südlicher Richtung in Elouda auflaufen. Mein Ziel war also die Landbrücke, welche die danebenliegende Insel anbindet.



Der Anblick der Küste aus den Serpentinen heraus war schon fantastisch. War die Wasseroberfläche an den letzten Tage kilometerweise spiegelblank haben sich heute kleine white caps an jedem cm² finden lassen. Der kleine Mietwagen hat bei der Fahrt auch etwas gewackelt wenn er im Wind stand und der Ausblick auf den Spot sah super aus.



Angekommen konnte man direkt ein paar Windsurfer beim riggen beobachten. Der Wind kam mir auf der Landbrücke schon etwas weniger vor als im Forecast und ich hatte das starke Gefühl, dass der 9er mir hier eine Notanladung deutlich weiter downwind bescheren könnte. Also griff ich zum 12er und machte alles startklar. Ich wartete noch bis 12 Uhr, dann sollte der Wind bis 14 Uhr noch etwas ausdrehen. Meine erste Session full off-shore ... das war ein Erlebnis.
Der Kite ging noch solide in die Luft und die ersten 2-3 Turns waren in Ordnung. Der Druck im Kite war durchmischt, mal konnte ich gut fahren, mal musste ich das Board gut downwind stellen um nicht unterzugehen.
Nach etwa 5 Minuten hat der Wind leicht gedreht. Während er zuerst noch über das Wasser (1) heineinkam, zog er nun etwas rum und kam aus dem "Bergen" (2).



Dieser leichte Richtungswechsel kam mit einer kurzen Flaute und zwang mich downwind zu den Windsurfern. Als erstes muss ich sagen ... die Jungs waren easy going und nett, kein Gemaule, keine Gebrüll - kann es sein, dass nur nordeuropäische Windsurfer Arschlöcher sind?
Nachdem sich die neue Richtung eingestellt hatte zog der Wind auch leicht an nud wurde böig wie ich es noch nicht erlebt habe. In der linken Hälfte meines Kurses (richtig City) brach irgendwannd der Wind gefühlt komplett weg, das Windfenster schmolz beim zusehen und mein Kite hat es sich 60° vor mir gemütlich gemacht. Auf dem Weg zur Küste am rechten Rand hat der Wind dann zuerst ein wenig aufgebaut, dann fing mein Kite an dicke Backen zu machen, ging auf, ging zu, fiel ein wenig zurück, schoß wieder vor - unglaublich unsauberer Wind. Dann kamen 50m volle Lotte aus dem nichts. Maximal Kante rein, Board erst am Wind gefahren, dann leicht Downwind gestellt, Arsch fast im Wasser und den Kite langsam auf 12:05 geparkt. Kam in dem Bereich eine Böe hat es mich direkt geliftet. Hinter dem Bereich knapp vor der Küste (75m) ging es wieder.
Auf und ab, auf und ab. Am Strand der für mich nun unerreichbar schien baute jemand einen 10er Bandit auf. Ich hatte ein wenig Angst nicht mehr zurück zu kommen und malte mir mögliche Exitpunkte weiter downwind aus.
Mit sehr viel Geduld gelang es mir dann Tack für Tack wieder Meter gut zumachen und nach etwa 30 Minuten nur aufkreuzen konnte ich wieder am Strand anlanden.



Im Anschluß ging dann der Local mit dem 10er raus. Der hatte auch so wenig Spaß wie ich. Zwischendrin einfach so Wind weg, dann zu viel Zug und ausgehoben, da war alles dabei. Zwei Weitere trauten sich dann noch als sich der Wind minimal gebessert hatte, aber wirklich viel ging leider nicht (hatten beide auch 10er). Einer von beiden mit Slingshot Fuel und Boots ... witzig sowas auch mal zu sehen. Bei allen Dreien konnte man den Wind im Tuch sehen. Dicke Backen gefolgt von null Druck und etwas Drift. Einfach so, mitten in der Fahrt, oder pre-jump, das hat selbst beim zusehen weh getan.

Ich kann mir gut vorstellen, dass hier bei dominanter Windwichtung aus Nord richtig gut zu kiten ist. Dann hat der Wind viel mehr Raum frei zu laufen und man hat null Hindernisse im Wind.

Auf hier: draussen ist es tief. Ich denke mit Foil sollte hier gut was gehen.

War trotzdem eine wertvolle Erfahrung. Zum Glück hatte ich kurze Neoschuhe an, denn ohne hätte ich mir bei einer ungeplanten Anlandung an anderer Stelle unter Garantie die Füße zerschlitzt.
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