Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 13.01.2021, 10:43   #29
DieWelle
Benutzer
 
Registriert seit: 02/2015
Beiträge: 1.704
Standard

Zitat:
Zitat von wolfiösi Beitrag anzeigen
mir erscheint es nur logisch, daß der entscheidende punkt
im hinblick auf die kavitation beim foilen - ob nun echte kavitation
oder aber nur das nach unten ziehen von luftblasen über den mast -
nicht die dichte des wassers sondern die viskosität des wassers ist.

die viskosiät des wassers nimmt mit steigender temperatur ab.
das kann man selber leicht mit einer münze und 2 wassergläsern versuchen:
1 x kaltes wasser 1 x sehr heisses wasser:
die münze im kalten wasser sinkt langsamer, deutlich sichtbar.

sieht man sich diese an, so fallen sehr große unterschiede auf:
η in mPa·s (cP)
Wasser (5 °C) 1,52
Wasser (10 °C) 1,297
Wasser (20 °C) 1,00
Wasser (25 °C) 0,891

Für 0 Grad habe ich grad keinen Wert gefunden, aber sie ist kurz vor
dem gefrieren am höchsten.
zwischen zb 5°C und 20° Unterschied ca 33 %

schlussfolgerung (1)
im warmen wasser foilt man schneller, mit weniger wiederstand, das wasser muß
weniger umweg machen und es gibt weniger kavitation.

die dichte dürfte auch einen einfluß auf die kavitation haben - aber der einfluß ist viel geringer
als der unterschied bei der viskosiät (bei 4°C - anomalie des wassers - größte dichte)
4°C Dichte 0,999975
20°C Dichte 0,998207
zwischen zb 4°C und 20° Unterschied ca 0,1 %

schlussfolgerung (2)
die dichte ändert die kavitation genau gegengleich zur kavitation
der effekt wird aber von (1) deutlich "überboten

und nun stehe ich an (3)
ich denke salzwasser hat eine höhere viskosität hab aber keine zahlen gefunden,
ich schätze aber den einfluß des salzes auch deutlich geringer ein
als den einfluß der temperatur auf die viskosität.
zumal meerwasser nur im schnitt 3,5 % salz hat, zb an der ostsee auch weniger.
findet wer zahlen ?

(4) nun wirds witzig:
sieht man sich die dichte im vergleich an:
salzwasser 3,5 % dichte bei 20°C 1,034035
süßwasser Dichte bei 20°c 0,998207
Unterschied 3,46 %
der dichte unterschied zwischen meerwasser und süßwasser ist also schon im recht
relevanten bereich.
könnte also tatsächlich sein, daß meerwasser mal rein von der dichte her später
kavitiert wie süßwasser....lg wolfgang
Sehr schöne Zusammenstellung, und soweit auch alles plausibel.
Aber den größten Einfluss auf die Kavitation hat der Dampfdruck der Flüssigkeit, in welcher sich der Flügel bewegt.
Der Dampfdruck von Wasser ist extrem stark temperaturabhängig:
https://enbau-online.ch/bauphysik/3-...-kondensation/
Sobald der Druck irgendwo am Flügelprofil den Sättigungsdampfdruck unterschreitet, verdampft das Wasser (=Kavitation).
Zwischen 5 °C und 20 °C - beispielsweise - steigt der Sättigungsdampfdruck um 170 % (!). Je höher der Dampfdruck, desto eher gibt es Kavitation.
Auch der Umgebungs(luft)druck kann wetterbedingt ja locker um 150 mbar schwanken. Also wird auch das Wetter einen Einfluss auf das Kavitationsverhalten haben. Je schlechter das Wetter (=niedriger Luftdruck), desto eher dürfte es Kavitation geben.

Also meiner Auffassung nach spielt der Sättigungsdampfdruck die größte Rolle bei Kavitation.
DieWelle ist offline   Mit Zitat antworten